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Gränze nach Korinth und Troizen.

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Architekturreste und Terrakotten bezeugen den alten An-
bau dieser fruchtbaren Gegend. Nach Korinth zu wird die
Landschaft rauher und dürrer; die natürliche Gränzschei-
dung macht der Höhenrücken von Angelokastro, in dessen
Nähe neuerdings ansehnliche Ueberreste antiker Thürme und
heiliger Gebäude gefunden worden sind.
Von den steilen Gebirgen, welche nach der Seite von
Troizen die schmale Küstenebene der Stadt Epidauros ein-
schliessen, sammeln sich die nach Süden Giessenden Ge-
wässer in einer langen Thalschlucht, welche die argolische
Halbinsel fast in ihrer ganzen Breite durchzieht; es ist das
nach dem Ursprünge einer Haupt quelle sogenannte Fluss-
thal von Bedeni. Auf beiden Seiten ist es von hohen Ge-
birgen eingefasst. Denn zur Rechten hat es den langen
Bergrücken, der mit dem Koryphaion am Hieron zusammen-
hängt, links aber die breiteren Bergmassen des Kolaki und
des Augo, das mit zwei scherenartigen Vorgebirgen die
Bucht von Burliä umspannt. Am südwestlichen Ende der
langen Schlucht öifnet sich eine dreieckige Uferebene, in
deren Mitte der Fluss zwischen Sümpfen mündet. Dies
ganze Thalgebiet gehörte den Epidauriern, deren Landbe-
besitz am argolischen Meerbusen Skylax auf dreissig Sta-
dien Uferbreite angiebt. Das westliche Gebirge bildete die
Gränze gegen Asine, das östliche gegen Hermione. An-
sehnliche Ruinen bezeugen, dass die Epidaurier in diesem
Theile ihres Gebiets, der in der Geschichte kaum erwähnt
wird, verschiedene befestigte Plätze hatten. Die bedeu-
tendste Ruine liegt zwischen Trachiä und Bedeni, wo man
in der Thalebene eine weit ausgebreitete Unterstadt, auf
dem Berge eine grosse Akropole von sehr alterthümlichem
Mauerbaue erkennt. Vielleicht war hier das epidaurische
Aigina. Eine zweite Ruine liegt auf der anderen Seite der
Thalschlucht, dem Kloster Augo gegenüber, gegen zwei-
tausend Fuss hoch. Endlich war auch an der nördlichen
Seite der Mündungsebene bei Iri ein alter Wohnsitz, um-
geben von schönen, weiten Triften, welche den epidau-
 
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