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PFARRKIRCHE ST. SEBALD

meintlich minderwertiger Glasmalereien der Sebalduskirche
um 57 Gulden an den Fürsten von Oettingen-Wallerstein be-
treffend (vgl. Frauenkirche, Reg. Nr. 155).
47 Nürnberg 1836 Nov. 20
Der Glaser Johann Michael Bollet erhält Zahlungen für eine
Reparatur am Fenster bei der Orgel:
[...] für 1 formstück bei der Orgel neu verglast und verbleit
8 Tafeln auf dem Boden eingemacht
6 Tafeln in der oberen Sakristei eingemacht.
Tafeln in sämtliche Tenster der Kirche eingemacht.
Summa 10 fl. 18 Xr.
LAELKB, KV, Nr. 38id (Rechnungsbelege für 1836/37).
48 Nürnberg 1844 April 25
Im Antrag des Kirchenpflegers Carl Mainberger an die protes-
tantische Kirchenverwaltung ist die Rede davon, dass das ehr-
würdige Denkmal demnächst im Innern großer Reparaturen an
den Glasgemälden bedürfe. Mit Beschluss vom 25. April wurde
der Antrag zurückgezogen.
LAELKB, KV, S, Fach 85, Nr. 14b.
49 Nürnberg 1847 April 18
Betrifft die Beschädigung an der Inschrift des Markgrafenfens-
ters, mutmaßlich durch Steinwurf. Es wird beklagt, dass viele
Fenster nicht durch Gitter geschützt und daher steter Gefahr
der Zerstörung ausgesetzt seien.
Der Glasmaler Johann Jacob Kellner vermerkt am Tag darauf,
dass die Reparatur nur wenige Heller betragen würde.
LAELKB, KV, S, Fach 85, Nr. 15.
50 Nürnberg 1849 April bis August
Am 30. April wird eine Beschädigung des Imhoff-Fensters
durch Windstoß erwähnt und Klage über den bedenklichen
Zustand des Fensters mit oxidiertem Bleinetz und nur mehr
losem Zusammenhalt der Gläser geführt.
Am 18. Mai folgt eine Rechnung des Glasmalers Johann Jacob
Kellner über Reparaturen, Reinigung und Ergänzung der Ma-
lerei an 12 Feldern um Summa 20 fl.
sowie Reparaturen und Reinigung aller Felder Summa 60 fl.
Am 7. August wird dem Glasmaler Kellner attestiert, dass er
die Reinigung und Restaurierung am Imhoff-Fenster mit gro-
ßer Sorgfalt und Vollständigkeit durchgeführt habe und die da-
für in Ansatz gebrachte Vergütung sehr billig gewesen sei.
Am 9. August wird im Kontext weiterer durch die Orgel ver-
deckter Teile des Imhoff-Fensters die Überlegung angestellt,
ob nicht:
[...] die der Jakobskirche zugehörigen Glasgemälde aus der Löf-
felholz Kap eile zurückgegeben werden könnten, wenn dafür die
oberwähnten halb verdeckten [hier] eingesetzt würden.
LAELKB, KV, S, Fach 85, Nr. 15.
51 Nürnberg 1849 Aug. 29
Gutachten des Direktors der Nürnberger Kunstgewerbeschu-
le Albrecht Reindel über die wünschenswerte Versetzung der
von der Orgel und Musikempore zum Teil verdeckten Fens-
ter nord IX und süd IX, wobei die 32 Scheiben des Grabner/
Paumgartner/Pirckheimer-Fensters vom Bamberger Fenster
und die 20 Restscheiben des sog. Geuder-Fensters vom Volcka-
mer-Fenster aufgenommen werden sollten. Erst durch Über-
prüfung der Maße ergab sich die Undurchführbarkeit der Maß-
nahme, die ohne größere, der Harmonie abträgliche Eingriffe

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und Beschneidungen der Felder nicht abgegangen wäre:
Die ersten Tenster rechts und links am Anfang des Chors der
S. Sebaldskirche enthalten uralte Glasmalereyen aus der Zeit
der Erbauung desselben, vom Jahr 1360-80, die wenn auch
in der Zeichnung das Gepräge ihrer Zeit deutlich verrathend
und daher noch etwas mangelhaft, doch dagegen durch die har-
monische Zusammenwirkung ihrer mit großem Verständniß
gewählten Earben und dadurch hervorgebrachten TotalEin-
drucks, sich sehr auszeichnen. Sie sind daher ein höchst inte-
ressantes wertvolles Kunstwerk des 14. Jahrhunderts das alle
Beachtung verdient.
Ihr Zustand ist in Berücksichtigung ihres hohen Alters im
Ganzen noch so, daß eine durchgreifende Reparatur keine
großen Schwierigkeiten hat. Architektur, Ornamente und Ge-
wänder haben wenig gelitten, mehr aber die Köpfe der Figuren,
die theils verwaschen sind, theils bey einer späteren Reparatur
schlecht und ungeschickt ergänzt wurden. An manchen Stellen
wurden auch zerbrochene Theile mit ganz falschen Farben un-
verständig ersezt.
Der Überstand, daß beyde zum Theil von der vorspringenden
Orgel und dem Musikchore verdekt sind, erregte den Wunsch,
sie in einem oder anderen mittlern Chorfenster, wovon einige
sehr leer an gemalten Gläsern sind, zu plaziren und bey Un-
tersuchung fand sich, daß das Bamberger Fenster mit nur 16
gemalten Flügeln, das eine der in Rede stehenden 32 Flügel ent-
haltend, aufnehmen und das Volkamersche welches 22 gemalte
Flügel hat, das andere mit 20 Flügeln ebenfalls aufnehmen kön-
ne, wodurch die Gesammtwirkung um vieles erhöht würde und
die verstellten Theile zu Gesicht kommen würden. [...].
Nach vollzogener Reinigung und Reparatur der Orgelfenster
würde es damit am gerathendsten [...] seyn, auf der Mittagseite
mit der Reparatur der folgenden der Reihe nach fortzufahren,
nach dem bereits das ImhofscheFenster wiederhergestellt wurde
und die gegen Mittag stehenden Fenster manchem Einfluß der
Witterung ungleich mehr als die nördlichen [...] haben.
Nebenstehend der Beschluss der Kirchenverwaltung vom 3.
September:
Nach einstimmigem Beschluß soll das eine südliche Fenster vor
der Hand allein erneuert werden, Kellner dazu den Auftrag
erhalten. Die Ausführung der andern bleibe der Folgezeit und
den finanziellen Kräften vorbehalten.
LAELKB, KV, S, Fach 85, Nr. 15.
52 Nürnberg 1849 Sept. 3
Ungefährer Kostenvoranschlag des Glasmalers Johann Jacob
Kellner für die Reparatur der Fenster nord IX und süd IX.
Ohngefährer Kostenanschlag über die Reparatur zweier gemal-
ter Fenster in der St. Sebaldskirche dahier,
von welchen sich das eine mit 28 Feldern zwischen dem v.
Imhoff’schen Fenster und der Orgel, und das andere mit 32
Feldern gegenüber hinter der Empor befindet.
Wenn die Reparatur derselben nur in der Art vollzogen wird,
wie bei dem v. Imhoff’schen Fenster, bei dem nur das Fehlende
in der Malerei ergänzt wurde, so werden sich die Kosten der
beiden Fenster für jedes nur wenig verschieden von dem v.
Imhoff’schen Fenster herausstellen, welche f. 60 betragen ha-
ben.
LAELKB, KV, S, Fach 85, Nr. 15.
53 Nürnberg 1849/50
In den Rechnungsbüchern der Verwaltung des vereinigten pro-
testantischen Kirchenvermögens der Stadt Nürnberg des Jahr-
 
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