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J. L. Sponsel:
Gegend, haben in unserem Künstler dichte-
rische Stimmungen erzeugt, denen er nicht
in Wirklichkeitsbildern, sondern in märchen-
haften Erfindungen den richtigen Ausdruck
zu geben versuchte.
Wenn man die tragisch-ernsten Schilde-
rungen eines Mackensen gesehen hat, oder
auch wenn man die dramatisch bewegten
heroischen Landschaftsbilder eines Modersohn,
Vinnen und Overbeck vor Augen hat, so
findet man nicht sofort den richtigen Maass-
stab, um zu jenen aus demselben Boden
emporgewachsenen lyrisch - zarten Gebilden
eines Vogeler in ein entsprechendes Ver-
hältniss der Aufnahme zu gelangen. Hier
bei Vogeler ist das Wort Frisia non cantat
in gewissem Sinne widerlegt, wir sehen hier
die stillen Reize der Landschaft in liebe-
vollster Weise hervorgesucht und durch
mannigfache dichterische Gebilde verklärt,
sodass uns der Boden jetzt wie dazu ge-
schaffen erscheint, um den Prinzen und Prin-
zessinnen, den Hexen und Kobolden, den
verzauberten Märchenwesen, ja sogar den
heiligen drei Königen aus dem Morgenlande
oder einem anderen biblischen Stoffe als wür-
diger Hintergrund ihrer Erlebnisse zu dienen.
Der zu Bremen am 12. Dezember 1872
geborene Künstler besuchte die Düsseldorfer
Akademie und kam schon 1892 nach Worps-
wede. Hier wurde er bald heimisch, nach-
dem ihn Mackensen in die Schönheiten des
Haidelandes am Weyerberge eingeführt
hatte; und um das für die Kunst neu ent-
deckte Land in seiner ganzen Eigenart
H. VOGELER—WORPSWEDE. Ex libris.
J. L. Sponsel:
Gegend, haben in unserem Künstler dichte-
rische Stimmungen erzeugt, denen er nicht
in Wirklichkeitsbildern, sondern in märchen-
haften Erfindungen den richtigen Ausdruck
zu geben versuchte.
Wenn man die tragisch-ernsten Schilde-
rungen eines Mackensen gesehen hat, oder
auch wenn man die dramatisch bewegten
heroischen Landschaftsbilder eines Modersohn,
Vinnen und Overbeck vor Augen hat, so
findet man nicht sofort den richtigen Maass-
stab, um zu jenen aus demselben Boden
emporgewachsenen lyrisch - zarten Gebilden
eines Vogeler in ein entsprechendes Ver-
hältniss der Aufnahme zu gelangen. Hier
bei Vogeler ist das Wort Frisia non cantat
in gewissem Sinne widerlegt, wir sehen hier
die stillen Reize der Landschaft in liebe-
vollster Weise hervorgesucht und durch
mannigfache dichterische Gebilde verklärt,
sodass uns der Boden jetzt wie dazu ge-
schaffen erscheint, um den Prinzen und Prin-
zessinnen, den Hexen und Kobolden, den
verzauberten Märchenwesen, ja sogar den
heiligen drei Königen aus dem Morgenlande
oder einem anderen biblischen Stoffe als wür-
diger Hintergrund ihrer Erlebnisse zu dienen.
Der zu Bremen am 12. Dezember 1872
geborene Künstler besuchte die Düsseldorfer
Akademie und kam schon 1892 nach Worps-
wede. Hier wurde er bald heimisch, nach-
dem ihn Mackensen in die Schönheiten des
Haidelandes am Weyerberge eingeführt
hatte; und um das für die Kunst neu ent-
deckte Land in seiner ganzen Eigenart
H. VOGELER—WORPSWEDE. Ex libris.