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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 4.1899

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Wilser, Ludwig: Germanischer Stil und deutsche Kunst, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.6387#0036
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Ludwig Wilser.

H. VOGELER—WORPSWEDE.

befindlichen gothischen Prachtrüstung, sondern
auch an zwei auf Seeland gefundenen silbernen
Bogenfibeln [Thomsen, Annaler for Nordisk
Oldkyndighed 1855 Seite 335. — Engelhart,
Kragehul Mosefund Seite 20) des Kopen-
hagener Museums, auf germanischen Waffen
des Halberstadter Diptychon und an einem
aus dem späteren Mittelalter stammenden
Holzstuhl der Alterthümersammlung in
Christiania. Durch diese verschiedenen Denk-
mäler ist Heimath und Verbreitungsweg
der nur germanischen Zierform so deutlich
gekennzeichnet, dass wir kein Wort darüber
zu verlieren brauchen. So lassen auch die
Verschlingungen bandartig auslaufender Thier-
leiber nicht nur einen Zusammenhang mit
dem Zierwerk früherer Zeiten (visa sammen-

Radirung: -»Hexen,

hanget med den äldre periodens Ornamentik)
erkennen, sondern beweisen auch besser als
irgend etwas anderes, das gibt selbst Söder-
berg zu, die Gemeinsamkeit der Zierraths-
entwickelung bei den verschiedenen germa-
nischen Stämmen (bevisa en gemensamhet i
ornamentikens utveckling hos de skilda
germanska stammarna Seite 83). Ein sehr
merkwürdiges Beispiel von der zufälligen
Erhaltung einer ursprünglich nordischen
Form im Süden soll nicht unerwähnt bleiben:
das Königliche Museum in Kopenhagen
bewahrt unter seinen reichen Schätzen einen
aus dem Kloster Sorö stammenden hölzernen
Reliquienschrein ( Worsaae,Nor&i&ke Oldsager,
Kjöbenhavn 1859, Taf. 183) mit Eisenbe-
schlägen gothischen Stils, der an den 4 Ecken
 
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