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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 4.1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.6387#0105
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Wettbewerb-Entscheidung: »Garderobe - Gestell«.

38i

Alltäglichen auch manches Brauchbare be-
fand. Es blieben daher 12 nach Ansicht
der Preisrichter künstlerisch werthvolle und
zweckmässige Arbeiten zur engeren Beur-
theilung. Von diesen wurden einstimmig
5 Arbeiten als zur Preis-Ertheilung geeignet
erkannt. In anerkennender Würdigung dieses
günstigen Resultates entschloss sich der
Herausgeber noch zwei weitere dritte Preise
neben dem durch die Ausschreibung ge-
botenen zu gewähren. Demgemäss wurden
die Preise ertheilt wie folgt: I. Preis Motto
»Colonia«: Herrn Architekten Albin Müller
— Köln a. Rh. II. Preis Motto »Deutsch«:
Herrn M. Alex. Nicolai, Akademiker in
München. III. Preis Motto »X«: Herrn
Zeichenlehrer Otto Scheffers—Dessau. IIIa-
Preis Motto »Grün«: Herrn O.RichardBoss er t
—Leipzig. ID> Preis Motto »Agrippina«:
Herrn Architekten Albin Müller—Köln
a. Rh. — Lobende Erwähnung erhielten zu-
gesprochen: Motto »Davon abgesehen«: Herr
H. Winkler—Halle a. S.; Motto »Pleisse«:
Herr Franz Beuder—Leipzig; Motto »Nix«:
Herr Architekt Ad. Beuhne — Hamburg;
Motto »Hund«: Herr Anton Hansen, Maler
in Hamburg; Motto »Deutsch«: Herr Paul
Rössler — München; Motto »Glück auf«:
Herr Architekt Robert Hennig—Berlin;
Motto »Symbol«: Herr Architekt Ed. Voellmy
—Basel, Bachlettenstrasse 70.

Es muss zugestanden werden, dass das
Ergebniss dieses Wettbewerbes im Grossen
und Ganzen ein recht günstiges war, sowohl
was die Zahl der brauchbaren Arbeiten, als
die Qualität der preisgekrönten und lobend
erwähnten Entwürfe anlangt. Es zeigte sich
unverkennbar, dass die Theilnehmer mit Lust
und Liebe und mit gesteigertem Verständ-
niss an die Aufgabe herangetreten sind und
sich in der überwiegenden Mehrzahl ernst-
lich bemühten, ein nützliches, den neuzeit-
lichen Bedürfnissen in eigenartiger und ele-

99. VIII. 6.

ganter Form entsprechendes Geräth zu kon-
struiren, wie die Abbildungen zeigen.

Was die Erfüllung des Zweckes, dem
das Gestell dienen soll, anlangt, so ging die
Kommission von folgenden Grundsätzen aus:
zuerst wird gewöhnlich der Schirm oder
Stock abgestellt. Die hierfür dienende Ein-
richtung muss dergestalt beschaffen sein, dass
die nassen Schirme nicht mit den Ueber-
röcken in Berührung kommen können, ferner
dass jeder Schirm möglichst für sich allein
steht, um sich nicht mit den anderen zu
verhäkeln, dass ferner der einzelne Schirm
oder Stock nicht umfällt. Es musste auf-
fallen, dass die zu letztgenanntem Zwecke
so sehr geeigneten federnden Halter, wie
sie bereits in jedem besseren Restaurant
gebräuchlich sind, in keinem Falle vorge-
sehen wurden. Die Hut-Ablage muss rasch
und bequem erreichbar sein. Sie darf die
Hüte nicht deformiren. Für Damenhüte und
Cylinder müssen breite Tragbretter ange-
bracht sein. Die Ueberröcke sollen ihrer
ganzen Länge nach frei herabhängen, also
entfernt von der Schirm- und Stockablage
ihre Plätze finden. Unzweckmässig ist es
demnach auch, unter ihnen Sitzplätze an-
bringen zu wollen, wie es bei vielen Ent-
würfen beabsichtigt war. Der Spiegel soll
ermöglichen, mit einem raschen Blicke die
Kleidung und Frisur prüfen zu können, er
muss also breit und gut beleuchtet sein. Bei
der Aufstellung der Lampe ist ferner in
Betracht zu ziehen, dass sie den ablegenden
Personen in keiner Weise hinderlich ist. Es
ist weiterhin räthlich, für Ueberschuhe einen
geeigneten Aufbewahrungs-Ort anzubringen,
der einer Beschmutzung des Teppichs etc.
sowie auch Verwechselungen vorbeugt. Hier-
für war am besten Vorsorge getroffen bei
dem mit Preis IIIa- bedachten Entwürfe,
nur hätten die 3 kleinen untersten Zwischen-
Stützen als überflüssig und die Zehen der
 
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