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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 4.1899

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Das badische Kunstgewerbe auf der Pariser Ausstellung 1900
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https://doi.org/10.11588/diglit.6387#0204
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Das badische Kunstgewerbe auf der Pariser Ausstellung.

477

Simmler in Offenburg und Fabrikant K.
Roth in Baden grössere Arbeiten, ersterer
ein figürliches Wandrelief in Holz, letzterer
eine für die Klosterkirche in Gengenbach
bestimmte gothische Majolika-Kanzel nach
dem Entwürfe von Baurath Meckel in Frei-
burg i. B. In der Elfenbeinschnitzerei ist
aus Baden-Baden die Fabrik Häbler und in
der Kunststickerei die Firma C. A. Kindler
in Karlsruhe zu verzeich-
nen. Auch in der Kunst-
schmiedetechnik gelangen
einige treffliche Arbeiten
von Barock-Gittern nach
Paris, sowie ein grösse-
res Thor, welches die
Stadt Mannheim durch
Schlosser Neuser daselbst
anfertigen lässt. Schliess-
lich erwähnen wir noch
eine Gruppe in Arbeiten
der Ledertechnik nach
Entwürfen von Direktor
Götz, einige Pracht-Ein-
bände von Hof buchbinder
E. Scholl in Durlach, so-
wie ein Eintrage - Buch
auf Stehpult der Stadt
Heidelberg. In wie weit
die heimische Tapeten-
Industrie ausstellt, lässt
sich noch nicht genau
feststellen. Hoffentlich
wird es auch noch ge-
lingen , die badische
Uhrenindustrie zu einer
würdigen Vertretung zu
bestimmen, denn es
wäre eine zu empfind-
liche Lücke, wenn die
grösste und weltbekannte
Industrie des Schwarz-
waldes bei diesem inter-
nationalen Wettstreite in
Paris fehlen würde. Aus
dem hier Angeführten
dürfte jedoch zu ersehen
sein, dass sich Baden,
wie schon bei früheren
Anlässen, so auch jetzt

wieder redlich bemüht, mit seinem Antheil
nach besten Kräften zum Gelingen der
deutschen Abtheilung beizutragen.

Wenn nicht alle Zeichen trügen, wird
die Pariser Ausstellung für das Kunstge-
werbe so wichtige Entscheidungen bringen,
wie kaum ein Ereigniss zuvor. Drum ist
zu wünschen, dass man überall gleich
ernst vorgehe wie in Baden. —

PROF. F. GEIGES-FREIBURG I. B.

Glasgemälde: %Hl. Elisabeth«

99. X.
 
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