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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 4.1899

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Atelier-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.6387#0207
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A telier-Nachrichten.

WILHELM LANG—KARLSRUHE.

rationsmaler, was seiner Gesundheit und
seiner Neigung am meisten zusagte. Gleich-
zeitig war er Schüler Professor Adolf
Schrödter's an der technischen Hochschule
zu Karlsruhe. Götz's ausgesprochen deko-
ratives Talent bekundete sich jetzt schon
in fühlbarer Weise und obwohl der junge
Künstler innerlich mehr für das Bildermalen
stimmte, so siegte doch schliesslich die Be-
stimmung der natürlichen Begabung. Als
Einjährig-Freiwilliger machte er 1870/71 den
grossen Krieg mit Auszeichnung mit, der
auf ihn stets von dauerndem Eindruck ge-
blieben ist. Zahlreiche Schlachten - Bilder
daraus schuf Götz in späteren Jahren, denen
eine Reihe heiterer und ernster Kriegslieder
vorausgegangen waren, die er während des
Feldzuges dichtete. 1872 trat Götz als Schüler
von Prof. Ferd. Keller in die Grossh. Kunst-
schule zu Karlsruhe ein, sich durch kunst-
gewerbliche Entwürfe die Mittel zu seinen
Studien erwerbend. Von hier ab datirt be-
reits seine fruchtbare Thätigkeit auf dem
Gebiete der Illustration, die er in neuer und
eigenartiger Weise namentlich so erfolgreich
den Hallberger'schen Prachtausgaben der
Werke von Goethe und Schiller zuwendete,
die fast ein Viertel Jahrhundert hindurch

vorbildlich waren. In
Ende der 70 er Jahre
fällt ein längerer Studien-
aufenthalt in Italien und
1878 erhielt Götz als
30 jähriger nach Rom
seine Berufung als Pro-
fessor an die Karlsruher
Kunstgewerbe-Schule, an
deren Spitze er nach vier
Jahren bereits als Direk-
tor treten sollte. Gerade-
zu glänzend bewährte sich
sein vielseitiges künstle-
risch-dekoratives Können
bei der stattgehabten
Kunst- und Kunstge-
werbe - Ausstellung aus
Anlass der Silberhochzeit
des badischen Fürsten-
paares. Zahllos sind seine
Entwürfe, die er dafür
fertigte und die unter seiner Ueberwachung
Ausführung fanden. Ihm und dem verstor-
benen Prof. Direktor Karl Hammer dankt
das badische Kunstgewerbe in erster Linie

Ofenschirm.

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