DOI Heft:
Atelier-Nachrichten
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.6387#0209
482
A telier-Nachrichten.
Verschiedene Schmuckstücke.
Entworfen und ausgeführt von w. stöffler—pforzheim.
die bedeutsamen Erfolge, die sich an diese
Ausstellung knüpften. In Verbindung mit
einer umfassenden Neuorganisation der
Kunstgewerbe-Schule richtete Götz unter
Berufung neuer Lehrkräfte die eigentlichen
Fachklassen ein, um so die Schule in engste
Fühlung mit der Praxis zu bringen, und
festigte diese Beziehungen wesentlich durch
seine Inslebenrufung des Kunstgewerbe-
Vereins 1885 und durch die ihm gleichfalls
zu dankende Begründung des Kunstgewerbe-
Museums 1890. Immer war Götz der Mann
rastloser Arbeit; er begnügte sich nicht da-
mit, seine Gedanken in Entwürfen und Bil-
dern zum Ausdruck zu bringen, er nahm
den lebhaftesten Antheil an der fortschritt-
lichen Entwickelung der Künste und Ge-
werbe. So waren ihm die alten Vorbilder
nicht Mittel zur Nachahmung und Nach-
bildung, sondern nur anregende Beweismittel
der Entwickelungsgeschichte der Kunst im
Handwerk. Nie hat Götz dabei rückwärts
geschaut; weiterbauen, zeitgemäss gestalten
wollte er, und dürfte wohl kaum eine Geg-
nerschaft darin bestehen, zum Ruhme Götz's
zu bekunden, dass es stets sein ganzes Be-
streben war, ein modernes Kunstgewerbe
zu schaffen. Wie sehr ihm das gelungen,
davon legen seine Schöpfungen und sein
mitreissender Einfluss auf alle, die zu ihm
in Beziehung traten, ein vollwichtiges Zeug-
niss ab.
Die Deutsche Kunstschmiede-Ausstellung
zu Karlsruhe 1887 war sein Werk und eben-
so die unvergesslich gebliebene Deutsche
Fächer-Ausstellung zu Karlsruhe 1892. In
Chicago weilte er 1893 als badischer Kom-
missar der Weltausstellung, um die badische
Gruppe zu organisiren und bei der Gestal-
tung der deutschen Kollektiv-Ausstellung
mitzuwirken. Auch bei der äusseren Ver-
herrlichung der badischen Landesfesttage
tritt Götz als Künstler in den Vordergrund,
so schuf er 1881 und 1885 die architekto-
nisch-dekorativ werthvollen Ehrenpforten!
1896 ist er der Schöpfer und Leiter des im-
A telier-Nachrichten.
Verschiedene Schmuckstücke.
Entworfen und ausgeführt von w. stöffler—pforzheim.
die bedeutsamen Erfolge, die sich an diese
Ausstellung knüpften. In Verbindung mit
einer umfassenden Neuorganisation der
Kunstgewerbe-Schule richtete Götz unter
Berufung neuer Lehrkräfte die eigentlichen
Fachklassen ein, um so die Schule in engste
Fühlung mit der Praxis zu bringen, und
festigte diese Beziehungen wesentlich durch
seine Inslebenrufung des Kunstgewerbe-
Vereins 1885 und durch die ihm gleichfalls
zu dankende Begründung des Kunstgewerbe-
Museums 1890. Immer war Götz der Mann
rastloser Arbeit; er begnügte sich nicht da-
mit, seine Gedanken in Entwürfen und Bil-
dern zum Ausdruck zu bringen, er nahm
den lebhaftesten Antheil an der fortschritt-
lichen Entwickelung der Künste und Ge-
werbe. So waren ihm die alten Vorbilder
nicht Mittel zur Nachahmung und Nach-
bildung, sondern nur anregende Beweismittel
der Entwickelungsgeschichte der Kunst im
Handwerk. Nie hat Götz dabei rückwärts
geschaut; weiterbauen, zeitgemäss gestalten
wollte er, und dürfte wohl kaum eine Geg-
nerschaft darin bestehen, zum Ruhme Götz's
zu bekunden, dass es stets sein ganzes Be-
streben war, ein modernes Kunstgewerbe
zu schaffen. Wie sehr ihm das gelungen,
davon legen seine Schöpfungen und sein
mitreissender Einfluss auf alle, die zu ihm
in Beziehung traten, ein vollwichtiges Zeug-
niss ab.
Die Deutsche Kunstschmiede-Ausstellung
zu Karlsruhe 1887 war sein Werk und eben-
so die unvergesslich gebliebene Deutsche
Fächer-Ausstellung zu Karlsruhe 1892. In
Chicago weilte er 1893 als badischer Kom-
missar der Weltausstellung, um die badische
Gruppe zu organisiren und bei der Gestal-
tung der deutschen Kollektiv-Ausstellung
mitzuwirken. Auch bei der äusseren Ver-
herrlichung der badischen Landesfesttage
tritt Götz als Künstler in den Vordergrund,
so schuf er 1881 und 1885 die architekto-
nisch-dekorativ werthvollen Ehrenpforten!
1896 ist er der Schöpfer und Leiter des im-