Modernes Holländisches Kttnstgcwerbe.
555
JAC. VAN KRAATIN jr., ARCHITEKT, AMSTERDAM.
Schlaf-Zimmer.
war ein Federkrieg, aus welchem Dr. Cuypers
- der insbesondere eine Stütze in einem
der höheren Staatsbeamten, Jonkhcr Mr.
Victor de Steurs fand — als Sieger hervor-
ging. — Unter diesen Umständen kommen
ums Jahr 1880 Jüngere mit ähnlichen neuen
Versuchen, die sich zum grossen Theile in
der Malkunst und Literatur bald eine
herrschende Stellung errangen. Sechs oder
sieben Jahre lang sind sie der Mittelpunkt
der modernen holländischen Kunst gewesen.
Ganz für sich arbeitete daneben die Haag'sche
Malerschule auf ihren alten Prinzipien weiter.
Die Würdigsten und Grössten jedoch, wo-
runter Joseph Israels, Jacob Maris, Willem
Maris und Andere, begannen nach und nach
ihre eigenen Anschauungen aus den neueren'
Errungenschaften zu bereichern, sodass sie
in die Reihe der grössten modernen Maler
traten. Aber es blieb doch auch stets eine
Erinnerung an ihre frühere romantische
Richtung zurück. Auch hatten die jüngeren
Maler wenig Berührungspunkte mit den
Werken von Dr. Cuypers, die nicht die Auf-
nahme fanden, die sie verdienten. Man ver-
mochte es nicht, sie in ihrer eigenthümlichen
Logik nachzuempfinden. Von da ab, 1880,
waren also in Holland bereits drei Rich-
tungen, die neuere Renaissance auf dem
Gebiete der Baukunst durch die Architekten
J. R. de Cruyff, Bleys, Gugel, Muysken, Jan
Springer und Andere ins Leben gerufen,
nicht mitgerechnet.
Die Malkunst beherrschte die ganze
holländische Kunst. Ihre besten Meister
waren G. H. Breitner, der vor allen mit
seinen Stadt - Ansichten von Amsterdam
Meisterstücke schuf. — Weiter Isaac Israels,
Sohn von Joseph, Wilsen, Karsen, M. Valk,
Pholen, Jan Toorop, Jan Veth und Haverman
als Porträtmaler — und de Swart, Poggen-
beck, Weismüller. Basiert, Th. de Bock,
Voerman, Verster als Landschaftsmaler —
Blommers, Kever, Meyhuys als Poeten des
Interieurs.
Besonders Breitner, der einige Jahre
älter war, als die meisten der damaligen
Jüngeren, zeichnete in der Malkunst die
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JAC. VAN KRAATIN jr., ARCHITEKT, AMSTERDAM.
Schlaf-Zimmer.
war ein Federkrieg, aus welchem Dr. Cuypers
- der insbesondere eine Stütze in einem
der höheren Staatsbeamten, Jonkhcr Mr.
Victor de Steurs fand — als Sieger hervor-
ging. — Unter diesen Umständen kommen
ums Jahr 1880 Jüngere mit ähnlichen neuen
Versuchen, die sich zum grossen Theile in
der Malkunst und Literatur bald eine
herrschende Stellung errangen. Sechs oder
sieben Jahre lang sind sie der Mittelpunkt
der modernen holländischen Kunst gewesen.
Ganz für sich arbeitete daneben die Haag'sche
Malerschule auf ihren alten Prinzipien weiter.
Die Würdigsten und Grössten jedoch, wo-
runter Joseph Israels, Jacob Maris, Willem
Maris und Andere, begannen nach und nach
ihre eigenen Anschauungen aus den neueren'
Errungenschaften zu bereichern, sodass sie
in die Reihe der grössten modernen Maler
traten. Aber es blieb doch auch stets eine
Erinnerung an ihre frühere romantische
Richtung zurück. Auch hatten die jüngeren
Maler wenig Berührungspunkte mit den
Werken von Dr. Cuypers, die nicht die Auf-
nahme fanden, die sie verdienten. Man ver-
mochte es nicht, sie in ihrer eigenthümlichen
Logik nachzuempfinden. Von da ab, 1880,
waren also in Holland bereits drei Rich-
tungen, die neuere Renaissance auf dem
Gebiete der Baukunst durch die Architekten
J. R. de Cruyff, Bleys, Gugel, Muysken, Jan
Springer und Andere ins Leben gerufen,
nicht mitgerechnet.
Die Malkunst beherrschte die ganze
holländische Kunst. Ihre besten Meister
waren G. H. Breitner, der vor allen mit
seinen Stadt - Ansichten von Amsterdam
Meisterstücke schuf. — Weiter Isaac Israels,
Sohn von Joseph, Wilsen, Karsen, M. Valk,
Pholen, Jan Toorop, Jan Veth und Haverman
als Porträtmaler — und de Swart, Poggen-
beck, Weismüller. Basiert, Th. de Bock,
Voerman, Verster als Landschaftsmaler —
Blommers, Kever, Meyhuys als Poeten des
Interieurs.
Besonders Breitner, der einige Jahre
älter war, als die meisten der damaligen
Jüngeren, zeichnete in der Malkunst die