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Theo Molkenboer: Modernes Holländisches Kunstgewerbe.
In der Metallbearbeitung steht der Bild-
hauer Zyl obenan. Viele seiner Werke sind
in Silber oder Gold, noch mehr in Bronze
ausgeführt, bestimmt waren sie alle für den
Juwelier Hoeker. Für letzteren war früher
Sluyterman thätig. Derselbe arbeitete erst
im Geiste der Louis XV.-Periode, später
wurden seine Werke zeitgemässer.
Bronze- und Silbertreiber gibt es in
Holland viele u. A. Jahn Brom in Utrecht,
dessen Werke jedoch mehr an alte Zeiten
erinnern. Zwolle und Faddegon sind Jüngere,
die in dieser Richtung ihre Kräfte noch er-
proben müssen, um ihre Stellung zu bestimmen.
In der Tapisserie und in den textilen
Künsten war ebenfalls Coolenbrander der
erste Bahnbrecher, und stets strebte sein
fruchtbarer Geist danach, hierin je länger je
grössere Vollkommenheit zu erlangen. Duco
Crop aus Haarlem verdient wegen der ausser-
gewöhnlich guten Muster für gedruckten
Kattun, die er für eine grosse Firma entwarf,
Erwähnung. Mit seltenem Feingefühl ist er auf
die textile Flächendekoration eingegangen.
Antoon Molkenboer versuchte sich auf
dem Gebiete der Theaterdekoration mit einer
neuen Manier, durch grosse gestickte Tücher
einenllintergrund bei grossenTableaux-vivants
zu schaffen, wobei in Verbindung mit den
von ihm entworfenen Kostümen ein überaus
reizvolles Ganze zustande kam. Die Holz-
schneidekunst wurde zuerst auf illustrativem
Gebiete durch G. W. Dysselhoff im mo-
dernen Sinne angewendet. Bereits 1891
schnitt er kleinere Vignetten und Lettern in
Holz. Das erste Buch, welches in Holland,
auf diese Weise geschmückt, das Licht er-
blickte, war eine Uebersetzung eines Werkes
von Walter Crane. Gleichzeitig mit Dyssel-
hoff arbeiteten Lion-Cachet und Nieuwenhuys
in dieser Richtung. Später wurde die Zahl
der Ausübenden dieser Kunst sehr gross.
Speziell De Baul und Lauweriks haben
sich in derselben einen sehr guten Namen
GRAF DK LALAING.
»Tiger und Schlänget., Bronze,
Theo Molkenboer: Modernes Holländisches Kunstgewerbe.
In der Metallbearbeitung steht der Bild-
hauer Zyl obenan. Viele seiner Werke sind
in Silber oder Gold, noch mehr in Bronze
ausgeführt, bestimmt waren sie alle für den
Juwelier Hoeker. Für letzteren war früher
Sluyterman thätig. Derselbe arbeitete erst
im Geiste der Louis XV.-Periode, später
wurden seine Werke zeitgemässer.
Bronze- und Silbertreiber gibt es in
Holland viele u. A. Jahn Brom in Utrecht,
dessen Werke jedoch mehr an alte Zeiten
erinnern. Zwolle und Faddegon sind Jüngere,
die in dieser Richtung ihre Kräfte noch er-
proben müssen, um ihre Stellung zu bestimmen.
In der Tapisserie und in den textilen
Künsten war ebenfalls Coolenbrander der
erste Bahnbrecher, und stets strebte sein
fruchtbarer Geist danach, hierin je länger je
grössere Vollkommenheit zu erlangen. Duco
Crop aus Haarlem verdient wegen der ausser-
gewöhnlich guten Muster für gedruckten
Kattun, die er für eine grosse Firma entwarf,
Erwähnung. Mit seltenem Feingefühl ist er auf
die textile Flächendekoration eingegangen.
Antoon Molkenboer versuchte sich auf
dem Gebiete der Theaterdekoration mit einer
neuen Manier, durch grosse gestickte Tücher
einenllintergrund bei grossenTableaux-vivants
zu schaffen, wobei in Verbindung mit den
von ihm entworfenen Kostümen ein überaus
reizvolles Ganze zustande kam. Die Holz-
schneidekunst wurde zuerst auf illustrativem
Gebiete durch G. W. Dysselhoff im mo-
dernen Sinne angewendet. Bereits 1891
schnitt er kleinere Vignetten und Lettern in
Holz. Das erste Buch, welches in Holland,
auf diese Weise geschmückt, das Licht er-
blickte, war eine Uebersetzung eines Werkes
von Walter Crane. Gleichzeitig mit Dyssel-
hoff arbeiteten Lion-Cachet und Nieuwenhuys
in dieser Richtung. Später wurde die Zahl
der Ausübenden dieser Kunst sehr gross.
Speziell De Baul und Lauweriks haben
sich in derselben einen sehr guten Namen
GRAF DK LALAING.
»Tiger und Schlänget., Bronze,