Freilich fällt es diesen nicht ein, ihre Arbeitskraft an minder-
werthige Nachahmungen zu verschwenden. — Los vom sogenannten
Jugend-Stil, der mit dem Geiste der neuen Richtung absolut
auch nicht das Geringste gemein hat! Es ist nahezu tragisch,
dass die leider in unserer Industrie wie eine Seuche wüthende
»sezessionistische« Unterströmung sich vielfach mit dem Namen
jener nicht genug zu schätzenden Gründung Dr. Georg Hirth's
zu decken sucht. War doch Hirth's »Jugend« eine der ersten
Sammelstellen der vorzüglichsten Künstler des neuen Stiles wie
Eckmann, Christiansen, Erler etc.
Wir wollen jedoch auch der fördernden Elemente nicht ver-
gessen, die während der letzten Monate in den Vordergrund getreten
sind. Vor allem sei mit aufrichtigem Danke auf das Vorgehen des
Reiches und des Reichs-Kommissars auf der Welt-Ausstellung
hingewiesen, welches es der neuen Kunst-Weise und ihren besten
Vertretern ermöglicht hat, sich vor der ganzen Kultur-Welt so
erfolgreich zu entfalten. Karakteristisch dafür war, dass die Aus-
stattung des offiziellen Kataloges der Deutschen Abtheilung Bern-
hard Pankok übertragen wurde, demselben Künstler, der auch
Umschlag und Buch-Schmuck des vorliegenden Heftes entworfen
hat. Endlich richten sich unsere Blicke wiederholt auf die erhabene
Person des Grossherzogs Ernst Ludwig von Hessen. Werden wir
doch in dem mit diesem Hefte beginnenden Jahrgange Gelegenheit
haben, in Bild und Wort über die Ausstellung der von diesem
Fürsten ins Leben gerufenen Darmstädter Künstler-Kolonie zu
berichten, über das »Dokument deutscher Kunst«, das — dafür
bürgen uns die betheiligten Künstler — einen Markstein modernen
deutschen Kunstschaffens darstellen wird!
Ganz besonders aber verdient die Berufung dieser Künstler,
Gemeinde durch den Grossherzog von Hessen wegen ihrer Rück-
wirkung auf andere Staaten resp. Institutionen hervorgehoben zu
werden. Die Organisation und das Programm der Darmstädter
Künstler, bestehend in der Aufgabe: das hessische Kunsthandwerk
zu reformiren und dessen Leistungen auf einer im Jahre 1901 zu
veranstaltenden Ausstellung, die wiederum als eine Reform im
Ausstellungswesen bezeichnet werden darf, vorzuführen, hat überall
berechtigtes Aufsehen erregt, und wenn man in Bayern, besonders in
München, das bis vor wenigen Jahren wohl als die führende Macht
im deutschen Kunstgewerbe galt, wiederholt auf diese neue Insti-
tution, vornehmlich bei der Umwandlung der i>I<Cohlen-Inseh in
werthige Nachahmungen zu verschwenden. — Los vom sogenannten
Jugend-Stil, der mit dem Geiste der neuen Richtung absolut
auch nicht das Geringste gemein hat! Es ist nahezu tragisch,
dass die leider in unserer Industrie wie eine Seuche wüthende
»sezessionistische« Unterströmung sich vielfach mit dem Namen
jener nicht genug zu schätzenden Gründung Dr. Georg Hirth's
zu decken sucht. War doch Hirth's »Jugend« eine der ersten
Sammelstellen der vorzüglichsten Künstler des neuen Stiles wie
Eckmann, Christiansen, Erler etc.
Wir wollen jedoch auch der fördernden Elemente nicht ver-
gessen, die während der letzten Monate in den Vordergrund getreten
sind. Vor allem sei mit aufrichtigem Danke auf das Vorgehen des
Reiches und des Reichs-Kommissars auf der Welt-Ausstellung
hingewiesen, welches es der neuen Kunst-Weise und ihren besten
Vertretern ermöglicht hat, sich vor der ganzen Kultur-Welt so
erfolgreich zu entfalten. Karakteristisch dafür war, dass die Aus-
stattung des offiziellen Kataloges der Deutschen Abtheilung Bern-
hard Pankok übertragen wurde, demselben Künstler, der auch
Umschlag und Buch-Schmuck des vorliegenden Heftes entworfen
hat. Endlich richten sich unsere Blicke wiederholt auf die erhabene
Person des Grossherzogs Ernst Ludwig von Hessen. Werden wir
doch in dem mit diesem Hefte beginnenden Jahrgange Gelegenheit
haben, in Bild und Wort über die Ausstellung der von diesem
Fürsten ins Leben gerufenen Darmstädter Künstler-Kolonie zu
berichten, über das »Dokument deutscher Kunst«, das — dafür
bürgen uns die betheiligten Künstler — einen Markstein modernen
deutschen Kunstschaffens darstellen wird!
Ganz besonders aber verdient die Berufung dieser Künstler,
Gemeinde durch den Grossherzog von Hessen wegen ihrer Rück-
wirkung auf andere Staaten resp. Institutionen hervorgehoben zu
werden. Die Organisation und das Programm der Darmstädter
Künstler, bestehend in der Aufgabe: das hessische Kunsthandwerk
zu reformiren und dessen Leistungen auf einer im Jahre 1901 zu
veranstaltenden Ausstellung, die wiederum als eine Reform im
Ausstellungswesen bezeichnet werden darf, vorzuführen, hat überall
berechtigtes Aufsehen erregt, und wenn man in Bayern, besonders in
München, das bis vor wenigen Jahren wohl als die führende Macht
im deutschen Kunstgewerbe galt, wiederholt auf diese neue Insti-
tution, vornehmlich bei der Umwandlung der i>I<Cohlen-Inseh in