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Hans Thoma über die Kunst-Kritik
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.6699#0177
Haus Thoma über die Kunst-Kritik.
14g
HflnS CHOITlfl ÜBER DiE KUnSC-KRiCiK.
HANS THOMA, von dem man es ge-
wiss am letzten erwartet hätte, hat
kürzlich zur Feder gegriffen, um seine An-
schauungen über den Werth und auch über
die Schatten - Seiten der Kunst-Kritik dar-
zulegen. Veranlasst war der verehrte Meister
zu diesem Schritte durch einen Angriff, den
ein Frankfurter Blatt gegen einen älteren
dortigen Künstler veröffentlicht hat, und es
macht dem Herzen Meister Thoma's alle
Ehre, das eine seiner Ansicht nach ungerechte
Beurtheilung, die einem Kunst - Genossen
widerfuhr, ihn bestimmt hat, seinen Anschau-
ungen über die Aufgaben und Pflichten der
Kritik öffentlich Ausdruck zu verleihen. Wir
glauben, dass es gerade unseren Leserkreis
lebhaft interessiren wird, zu erfahren, was
der Meister über dieses Thema zu sagen
p. hruckmann. Zucker-Körbchen. Entw. von sängek.
P. BRUCKMANN. Silberner Becher. Entw. von STOCK.
hat, weshalb wir hier einen Auszug aus
seinem Aufsatze »Kunst und Kunst-Kritik«
wiedergeben, wie ihn die »Frankf. Ztg.«
unterm 1. November publizirt hat: »Zu einer
Zeit, in der den Kunstbestrebungen so viel
Beachtung geschenkt wird, wie es jetzt in
Deutschland allenthalben geschieht, ist es
gewiss nicht ohne Interesse, das Verhältniss,
welches Künstler und Kritiker sowohl ver-
bindet, als auch vielfach trennt, einmal zu
betrachten. Da gerade ich in Bezug auf
Kritik durch Jahrzehnte hindurch viel erlebt
habe, so darf ich wohl hierüber ein Wort
aussprechen.
Wenn die Kunst gedeihen soll, so ist
ein Zusammenwirken von Kunst und Kunst-
Kritik von grosser Wichtigkeit und dies ist
ganz insbesondere nöthig für die Kunst-
Bestrebungen in einem engern heimathlichen
Kreise. Die Kritik weckt und belebt das
14g
HflnS CHOITlfl ÜBER DiE KUnSC-KRiCiK.
HANS THOMA, von dem man es ge-
wiss am letzten erwartet hätte, hat
kürzlich zur Feder gegriffen, um seine An-
schauungen über den Werth und auch über
die Schatten - Seiten der Kunst-Kritik dar-
zulegen. Veranlasst war der verehrte Meister
zu diesem Schritte durch einen Angriff, den
ein Frankfurter Blatt gegen einen älteren
dortigen Künstler veröffentlicht hat, und es
macht dem Herzen Meister Thoma's alle
Ehre, das eine seiner Ansicht nach ungerechte
Beurtheilung, die einem Kunst - Genossen
widerfuhr, ihn bestimmt hat, seinen Anschau-
ungen über die Aufgaben und Pflichten der
Kritik öffentlich Ausdruck zu verleihen. Wir
glauben, dass es gerade unseren Leserkreis
lebhaft interessiren wird, zu erfahren, was
der Meister über dieses Thema zu sagen
p. hruckmann. Zucker-Körbchen. Entw. von sängek.
P. BRUCKMANN. Silberner Becher. Entw. von STOCK.
hat, weshalb wir hier einen Auszug aus
seinem Aufsatze »Kunst und Kunst-Kritik«
wiedergeben, wie ihn die »Frankf. Ztg.«
unterm 1. November publizirt hat: »Zu einer
Zeit, in der den Kunstbestrebungen so viel
Beachtung geschenkt wird, wie es jetzt in
Deutschland allenthalben geschieht, ist es
gewiss nicht ohne Interesse, das Verhältniss,
welches Künstler und Kritiker sowohl ver-
bindet, als auch vielfach trennt, einmal zu
betrachten. Da gerade ich in Bezug auf
Kritik durch Jahrzehnte hindurch viel erlebt
habe, so darf ich wohl hierüber ein Wort
aussprechen.
Wenn die Kunst gedeihen soll, so ist
ein Zusammenwirken von Kunst und Kunst-
Kritik von grosser Wichtigkeit und dies ist
ganz insbesondere nöthig für die Kunst-
Bestrebungen in einem engern heimathlichen
Kreise. Die Kritik weckt und belebt das