DOI Artikel:
Volkmann, Ludwig: Sascha Schneider's Wandbilder im deutschen Buchgewerbe-Hause zu Leipzig
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.6699#0182
i,54
Dr. Ludwig Volkmann—Leipzig:
Sascha Schneiper's Vanpbilper
IM DEUTSCHEN BUCHGEWERBE=HAUSE ZU LEIPZIG.
ls ich im ersten Heft des
\ Jahrganges III dieser Zeit-
schrift die Thätigkeit
Sascha Schneider's als
Maler zu schildern ver-
suchte, da konnte ich
bereits auf den bedeu-
tungsvollen Auftrag hinweisen, den er
damals soeben erhalten hatte und dessen
Grundplan im Wesentlichen schon feststand:
die Wandbilder für die Gutenberghalle des
Deutschen Buchgewerbe-Hauses zu Leipzig.
Jetzt prangt das fertige Werk an Ort und
Stelle, und hat die Hoffnungen vollauf ge-
rechtfertigt, die man darauf setzte — eine
bleibende Verherrlichung der lichtspendenden
Macht der Buchdruckerkunst, wie sie besser
in diesem Jahre der Gutenbergfeiern nicht
erdacht und geschaffen werden konnte. —
Das Deutsche Buchgewerbehaus, das
Heim des Deutschen Buchgewerbevereins zu
Leipzig, wurde in den Jahren 1898—1900
nach den Plänen von Emil Hagberg im Stile
der Deutschen Renaissance erbaut. Ein
kraftvoller Mittelpunkt des künstlerischen
und technischen Fortschrittes im gesammten
Buchgewerbe, enthält es ausser zahlreichen
Vereinsräumen namentlich das Deutsche
Buchgewerbe - Museum, die ständige buch-
gewerbliche Ausstellung und eine Maschinen-
Ausstellung. Als Fest- und Ehrensaal aber
dient die in einem besonderen Flügel be-
findliche, durch mehrere Stockwerke durch-
gehende Gutenberghalle, deren innere Aus-
gestaltung von dem Leipziger Architekten
Bruno Eelbo herrührt. Eine durch kräftige
Gurtbogen gegliederte flache Decke über-
spannt den 320 qm. grossen Saal, mit reich
geschnitztem Holzwerk verkleidet und beider-
seits von einer Säulengalerie getragen. Die
an byzantinische Motive anklingende Orna-
mentik ist in lebhaften Farben und Gold ge-
halten, während den Grundton der Holz-
vertäfelung ein ausserordentlich feines bräun-
Dr. Ludwig Volkmann—Leipzig:
Sascha Schneiper's Vanpbilper
IM DEUTSCHEN BUCHGEWERBE=HAUSE ZU LEIPZIG.
ls ich im ersten Heft des
\ Jahrganges III dieser Zeit-
schrift die Thätigkeit
Sascha Schneider's als
Maler zu schildern ver-
suchte, da konnte ich
bereits auf den bedeu-
tungsvollen Auftrag hinweisen, den er
damals soeben erhalten hatte und dessen
Grundplan im Wesentlichen schon feststand:
die Wandbilder für die Gutenberghalle des
Deutschen Buchgewerbe-Hauses zu Leipzig.
Jetzt prangt das fertige Werk an Ort und
Stelle, und hat die Hoffnungen vollauf ge-
rechtfertigt, die man darauf setzte — eine
bleibende Verherrlichung der lichtspendenden
Macht der Buchdruckerkunst, wie sie besser
in diesem Jahre der Gutenbergfeiern nicht
erdacht und geschaffen werden konnte. —
Das Deutsche Buchgewerbehaus, das
Heim des Deutschen Buchgewerbevereins zu
Leipzig, wurde in den Jahren 1898—1900
nach den Plänen von Emil Hagberg im Stile
der Deutschen Renaissance erbaut. Ein
kraftvoller Mittelpunkt des künstlerischen
und technischen Fortschrittes im gesammten
Buchgewerbe, enthält es ausser zahlreichen
Vereinsräumen namentlich das Deutsche
Buchgewerbe - Museum, die ständige buch-
gewerbliche Ausstellung und eine Maschinen-
Ausstellung. Als Fest- und Ehrensaal aber
dient die in einem besonderen Flügel be-
findliche, durch mehrere Stockwerke durch-
gehende Gutenberghalle, deren innere Aus-
gestaltung von dem Leipziger Architekten
Bruno Eelbo herrührt. Eine durch kräftige
Gurtbogen gegliederte flache Decke über-
spannt den 320 qm. grossen Saal, mit reich
geschnitztem Holzwerk verkleidet und beider-
seits von einer Säulengalerie getragen. Die
an byzantinische Motive anklingende Orna-
mentik ist in lebhaften Farben und Gold ge-
halten, während den Grundton der Holz-
vertäfelung ein ausserordentlich feines bräun-