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Moderne Kunst-Sticker ei-A rbeiten.
Pflichtige Mädchen — baldigst durch künst-
lerisch gebildete Zeichenlehrer, Damen oder
Herren, ergänzt werden. Anders scheint es
uns unmöglich, eine wahrhafte Geschmacks-
Bildung der Schülerinnen zu erzielen. Mit
der Technik allein ist es doch nicht gethan ;
und wenn auch viele junge Damen einen
gewissen natürlichen Geschmack besitzen
und diesen in der Wahl der Stoffe und Farben
bekunden, so genügt das doch nicht entfernt,
um sie zur Ausführung von Kunst -Werken
zu befähigen. Sie müssen auch zeichnen
und entwerfen lernen, was obendrein noch
viel zweckmässiger und geschmackvoller ist,
als das »Malen-Lernen«, das in den letzten
Jahren bei einem Theilejunger Damen »Mode«
ist und im allgemeinen nur einen wüsten
Dilettantismus zur Folge hat.
So sind auch die hier in den Farben-
Beilagen wiedergegebenen Original-Skizzen
lediglich darauf berechnet, dass diejenigen
Damen, welche sie ausführen wollen, wenig-
stens soviel zeichnen können, dass sie den
Entwurf in der Original-Grösse der Aus-
führung selber herzustellen imstande sind.
Die Vorlage soll nicht zu einem gedanken-
losen, sklavischen Kopiren erziehen, sondern
sie soll anregen zu selbständigem Denken
und persönlich-künstlerischem Schaffen. Nur
so kann die Ausübung dieser höchst reiz-
vollen, dankbaren und dabei so überaus
MARGARETHE V. BRAUCH1TSCH — MÜNCHEN
Borde einer Tisch-Decke.
Moderne Kunst-Sticker ei-A rbeiten.
Pflichtige Mädchen — baldigst durch künst-
lerisch gebildete Zeichenlehrer, Damen oder
Herren, ergänzt werden. Anders scheint es
uns unmöglich, eine wahrhafte Geschmacks-
Bildung der Schülerinnen zu erzielen. Mit
der Technik allein ist es doch nicht gethan ;
und wenn auch viele junge Damen einen
gewissen natürlichen Geschmack besitzen
und diesen in der Wahl der Stoffe und Farben
bekunden, so genügt das doch nicht entfernt,
um sie zur Ausführung von Kunst -Werken
zu befähigen. Sie müssen auch zeichnen
und entwerfen lernen, was obendrein noch
viel zweckmässiger und geschmackvoller ist,
als das »Malen-Lernen«, das in den letzten
Jahren bei einem Theilejunger Damen »Mode«
ist und im allgemeinen nur einen wüsten
Dilettantismus zur Folge hat.
So sind auch die hier in den Farben-
Beilagen wiedergegebenen Original-Skizzen
lediglich darauf berechnet, dass diejenigen
Damen, welche sie ausführen wollen, wenig-
stens soviel zeichnen können, dass sie den
Entwurf in der Original-Grösse der Aus-
führung selber herzustellen imstande sind.
Die Vorlage soll nicht zu einem gedanken-
losen, sklavischen Kopiren erziehen, sondern
sie soll anregen zu selbständigem Denken
und persönlich-künstlerischem Schaffen. Nur
so kann die Ausübung dieser höchst reiz-
vollen, dankbaren und dabei so überaus
MARGARETHE V. BRAUCH1TSCH — MÜNCHEN
Borde einer Tisch-Decke.