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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 7.1900

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Wettbewerb-Entscheidung
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https://doi.org/10.11588/diglit.6699#0119

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Wettbewerb-Entscheidung: Heß-Umschläge und Innen-Buchschmuck.

97

~\ T Wettbewerbs - Entscheidung

VV betr. das in Heft XI, Jahrg. III, der
Zeitschrift -»Deutsche Kunst und Dekoration«
publizirte Preis - Ausschreiben zur Erlangung
von Entwürfen für farbige Heft-Umschläge
und Innen-Buchschmuck.

Die Jury, bestehend aus den Herren H. E.
Berlepsch - Valencias — München , Prof. Hans
Christiansen—Darmstadt, Bernhard Pankok—
München und dem Herausgeber Herrn Alexander
Koch — Darmstadt, trat zusammen am 25. Sep-
tember im grossen Sitzungs-Saale der »Gross-
herzoglichen Centralstelle für die Gewerbe«, der
in liebenswürdigster Weise zu diesem Zwecke
zur Verfügung gestellt war und in dem auch
die öffentliche Ausstellung aller Entwürfe statt-
fand. — Die Zahl der Einsendungen belief sich
trotz der Kürze der Zeit auf 134, wovon die
meisten die verlangte Serie von fünf Blättern
(Titel und vier Blätter für Innen-Schmuck) auf-
wies, welche in stattlicher Reihenfolge an
sämmtlichen Wänden und auf den Tischen des
grossen Raumes übersichtlich geordnet einen
lebendigen Beweis für das ungemein grosse In-
teresse boten, dessen sich die Preis-Ausschreiben
der »Deutschen Kunst und Dekoration« fort-
während in Künstler-Kreisen erfreuen.

Das Durchschnitts - Niveau der Arbeiten
war ein durchaus gutes zu nennen und bot
einen höchst erfreulichen Beweis für das stetig
vorwärtsstrebende Umsichgreifen einer künst-
lerisch nicht fortwährend von berühmten alten
Vorbildern abhängenden Ausdrucksweise, wenn
auch anderseits nicht zu verkennen war, dass
einzelne führende Künstler moderner Richtung
offenbar Schule machen und einem starken An-

L. C. TIFFANV.

Glas - Vase.

L. c. TIFFANV—NEW-VOKK. Vase mit eingelegtem Glas-Schmuck.

Auf der Pariser Welt-Ausstellung 1900.

hang bewusster oder unbewusster, mehr oder weniger stark prononcirter Nach-
ahmer als Vorbild dienen. Das stärkste in dieser Hinsicht bot die mit dem
Motto »Arthur« bezeichnete Einsendung, deren Autor ganz einfach ein Original
von Bürck kopirt und mit gerinfügigen Abänderungen versehen zum Wettbewerb
eingeschickt hat, ein Verfahren, das den schärfsten Tadel verdient.

Bei vielen, kompositionell ganz vorzüglichen Arbeiten war klar ersichtlich,
dass sich die Autoren um die Reproduktions - Möglichkeit so gut wie gar nicht
bekümmert hatten. Es dürfte sich in Bezug auf Färb -Verwendung empfehlen,
bei solchen Entwürfen nur Deckfarben zu verwenden, die eine durchweg gleich-
massige Erscheinung zeigen, was bei Aquarell-Farben je nach der Quantität des
im Pinsel befindlichen Wassers nicht möglich ist. Des Weiteren muss erwähnt
werden, dass viele der Betheiligten sich allzu wenig um die Schrift, die gerade
bei einem Titelblatt doch mit die Hauptrolle spielt, gekümmert haben. Sowohl
gegen die Lesbarkeit der Schrift, als auch gegen das Arrangement derselben, sind
auch dieses Mal wieder unzählige Sünden begangen worden, ein Umstand, der
manche sonst künstlerische sehr tüchtige Arbeit geradezu unbrauchbar machte.

1901. II. 5
 
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