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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 7.1900

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Gensel, Walther: Die Porzellan-Manufaktur zu Sèvres
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https://doi.org/10.11588/diglit.6699#0205

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Dr. Gensei—Paris: Die Porzellan-Manufaktur zu Sevres.

77

A. LEONARD—PARIS.

Aiittelstück des Tafel-Aufsatzes »Das Schärpen-SpieU.

PIE PORZELLAN-MANUFAKTUR ZU SEVRES.

~3 uf der Welt-Ausstellung
£ von 1889 hatte die »Ma-
nufacture nationale de
Sevres« einen grossen
Preis erhalten. Aber
diese hohe Auszeichnung
fand beim Publikum nur
wenig Anklang. Die Gunst der Freunde
der Keramik hatte sich im Sturme den
Kopenhagener Erzeugnissen zugewandt, die
eine ganz neue Aera des Porzellans anzu-
bahnen schienen. Immer lauter wurden die
Stimmen der Kritik, bald sprach man von
Stagnation, ja selbst von »radikaler Un-
nützlichkeit« der Anstalt. Glücklicherweise
blieben deren Leiter und die vorgesetzten
Behörden diesen Angriffen gegenüber nicht
taub, wie das anderwärts mitunter üblich
ist. Als Grundfehler wurde die einseitige

Bevorzugung des technischen und die fast
vollkommene Vernachlässigung des künst-
lerischen Elementes erkannt. So begann
denn die Reform mit einer völligen Neu-
ordnung der Leitung der Anstalt. An die
Stelle des einen Direktors traten zwei, ein
künstlerischer und ein technischer, und
über sie wurde ein der Regierung gegen-
über verantwortlicher Administrator gesetzt.
»Die Manufaktur«, so heisst es in dem treff-
lichen Rapport des dermaligen Unterrichts-
ministers Leon Bourgeois, der jetzt bekannt-
lich zum Generalberichterstatter der Welt-
Ausstellung ernannt worden ist, »darf nicht
aus dem Auge verlieren, dass sie in einer
Zeit, wo die keramische Kunst in vollem
Fortschritt begriffen ist, nicht unthätig bleiben
kann«. In Sevres folgte man diesen Rath-
schlägen. Die Neu-Organisation von 1891

1901. IV. 2.
 
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