Neuere Arbeiten von Anton Huber.
ARCHITEKT ANTON HUBER.
Vorraum für das Wohnhaus in Honnef.
zu schaffen, unabhängig von Bestehendem,
als Zeichen für eine in der Entwicklung fort-
schreitende Kultur und Kunst, die sich in
überlieferten Ausdrucksmitteln so frei nicht
zeigen kann. Es lag dem Verfasser absicht-
lich fern, durch Anwendung von am Rhein
geläufigen Bauformen in einen gern und oft
gemachten Fehler zu verfallen, diese für die
jetzige Zeit nicht mehr entsprechende Ar-
chitektur als die wahre und »poetische« zu
bezeichnen.« Dieser Absicht folgend, ist
der Entwurf, vornehm und eigenartig für
das Innere und Äussere des Hauses, ge-
schaffen worden.
Das mit so manchen intimen und feinen
620
Reizen der Form und Farbe
ausgestattete grosse Speise-
zimmer für die Welt-Ausstel-
lung in St. Louis hat Anton
Huber neben vielfacher Aner-
kennung die goldene Medaille
gebracht. — Die letzten
Werke, die aus dem Atelier
Huber—Charlottenburg her-
vorgegangen sind, zeigte
die kleine Eröffnungs - Aus-
stellung des Kaiser Fried-
rich-Museums in Posen am
Ende des verflossenen Jahres.
Diese Ausstellung hatte den
Zweck, vornehme Werke der
jungen Kunst zum ersten
Mal im Osten unseres Vater-
landes, in einer Stadt zu
zeigen, die wie der Osten
überhaupt von den Kultur-
wellen der modernen Kunst-
Bewegung noch nicht be-
rührt ist. Der ideelle Er-
folg war ein ausserordentlich
grosser, denn an manchen
Tagen ist die Ausstellung
von mehr als 4000 Per-
sonen besichtigt worden.
Der Leiter des Museums,
Professor Kämmerer, ein
Mann von feinstem Kunst-
verständnis, hat deshalb be-
schlossen, da der hohe Wert
solcher Schaustellungen ge-
rade im Osten sicher von höchster Be-
deutung für die dort nicht rastende deutsche
Kulturarbeit sein dürfte, die junge Kunst in
ihren besten Werken alljährlich in einigen
kleinen Ausstellungen vorzuführen, ähnlich
wie dies der Leiter des Kaiser Wilhelm-
Museums in Krefeld, Dr. Deneken, seit
Jahren mit solch ausserordentlichem Erfolg
getan hat.
Anton Huber hatte ausser mehreren feinen
Möbeln*), die für eine gemütliche Tee-Ecke
in einem grösseren Hausraum bestimmt waren
und die in tadelloser Arbeit von den Dresdner
*) Vergleiche Abbildung im Oktoberheft 1904 der
»Deutschen Kunst und Dekoration« auf Seite 74.
ARCHITEKT ANTON HUBER.
Vorraum für das Wohnhaus in Honnef.
zu schaffen, unabhängig von Bestehendem,
als Zeichen für eine in der Entwicklung fort-
schreitende Kultur und Kunst, die sich in
überlieferten Ausdrucksmitteln so frei nicht
zeigen kann. Es lag dem Verfasser absicht-
lich fern, durch Anwendung von am Rhein
geläufigen Bauformen in einen gern und oft
gemachten Fehler zu verfallen, diese für die
jetzige Zeit nicht mehr entsprechende Ar-
chitektur als die wahre und »poetische« zu
bezeichnen.« Dieser Absicht folgend, ist
der Entwurf, vornehm und eigenartig für
das Innere und Äussere des Hauses, ge-
schaffen worden.
Das mit so manchen intimen und feinen
620
Reizen der Form und Farbe
ausgestattete grosse Speise-
zimmer für die Welt-Ausstel-
lung in St. Louis hat Anton
Huber neben vielfacher Aner-
kennung die goldene Medaille
gebracht. — Die letzten
Werke, die aus dem Atelier
Huber—Charlottenburg her-
vorgegangen sind, zeigte
die kleine Eröffnungs - Aus-
stellung des Kaiser Fried-
rich-Museums in Posen am
Ende des verflossenen Jahres.
Diese Ausstellung hatte den
Zweck, vornehme Werke der
jungen Kunst zum ersten
Mal im Osten unseres Vater-
landes, in einer Stadt zu
zeigen, die wie der Osten
überhaupt von den Kultur-
wellen der modernen Kunst-
Bewegung noch nicht be-
rührt ist. Der ideelle Er-
folg war ein ausserordentlich
grosser, denn an manchen
Tagen ist die Ausstellung
von mehr als 4000 Per-
sonen besichtigt worden.
Der Leiter des Museums,
Professor Kämmerer, ein
Mann von feinstem Kunst-
verständnis, hat deshalb be-
schlossen, da der hohe Wert
solcher Schaustellungen ge-
rade im Osten sicher von höchster Be-
deutung für die dort nicht rastende deutsche
Kulturarbeit sein dürfte, die junge Kunst in
ihren besten Werken alljährlich in einigen
kleinen Ausstellungen vorzuführen, ähnlich
wie dies der Leiter des Kaiser Wilhelm-
Museums in Krefeld, Dr. Deneken, seit
Jahren mit solch ausserordentlichem Erfolg
getan hat.
Anton Huber hatte ausser mehreren feinen
Möbeln*), die für eine gemütliche Tee-Ecke
in einem grösseren Hausraum bestimmt waren
und die in tadelloser Arbeit von den Dresdner
*) Vergleiche Abbildung im Oktoberheft 1904 der
»Deutschen Kunst und Dekoration« auf Seite 74.