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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 16.1905

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Vetterlein, E.: Zu unserem IV. redaktionellen Wettbewerb: Entwurf zu einem Grabstein
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https://doi.org/10.11588/diglit.8553#0250

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HEINRICH KÖNIGS—DÜSSELDORF.

II. Preis Mk. 50.

Zu unserem IV. redaktionellen Wettbewerb.

Entwurf zu einem Grabstein.

Zu der vorliegenden Veröffentlichung des
Ergebnisses unseres IV. redaktionellen
Wettbewerbes geben wir in kurzer Zusammen-
fassung nochmals die Daten des Protokolls
über die am 29. Dez. 1904 stattgefundene
Preisrichter-Sitzung. Als Preisrichter waren
anwesend die Herren Oberhofprediger Ehr-
hardt, Dr. Vetterlein, Architekt Emil Beu-
tinger, Hofrat Alexander Koch und die Mit-
glieder der Redaktion. Die Preise wurden
wie folgt verteilt: I. Preis Architekt Bela
Löffler—Budapest; II. Preis Heinr. Königs
—Düsseldorf; III. Preis wurde nicht verteilt,
doch wurde die dafür ausgesetzte Summe in
zwei Teile zu je 20 Mk. geteilt und den
lobend erwähnten Arbeiten von Hermann
Maier—Stuttgart und Architekt Karl Pfeiffer
—Berlin zuerkannt. Weiter wurden lobend
erwähnt die Arbeiten der Herren Paul Maien-
fisch — Dresden, F. Breuhaus — Düsseldorf,
Christian Hövel—Düsseldorf, August Schiffer
—Düsseldorf, Hermann König—Magdeburg,
Ed. Tausch — Magdeburg, Hans Beitter—

1905. X. 6.

Stuttgart, Otto Geigenberger—Wasserburg
am Inn, Maur. Herrgesell—Wien, Alois Holl-
mann—Wien, Gg. Winkler—Wien. Herr
Dr. Vetterlein, der als Preisrichter mitwirkte,
gibt im Folgenden das Referat über die
bei der Beurteilung entwickelten Gedanken:
Es sind untrügliche Zeichen vorhanden,
dass wir in der Kunst an einem Wende-
punkt angelangt sind. Nach den mannig-
fachen Irrfahrten der letzten Jahrzehnte
können wir jetzt hoffen, dass die Kunst
wieder aufwärts einem hohen Ziele zusteuert.
Die ergebnislosen, von der Mode beein-
flussten Stilfexereien (zu denen man auch die
unter dem Namen »Jugendstil« berüchtigte
Moderne rechnen kann), haben zu der Über-
zeugung verholfen, dass der Kunst auch
mit den virtuosesten oder geistreichsten
„/•^»^«-Experimenten nicht gedient ist. Was
heute vielleicht überrascht, wirkt morgen
schon abgestanden, schal und nüchtern.
Bleibende Werte wurden nur dann erzeugt,
wenn das Temperament des Künstlers im-

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