Neue Wohnräume und neues Kunstgewerbe bei A. Wertheim.
durcheinander wirbeln. Wer es liest, wird
denken, man müsse in diesem Zimmer un-
willkürlich die Wacht am Rhein anstimmen;
wer es aber sieht, wird staunend eine grosse
reife Meisterschaft erkennen.
Und so wollen wir, stolz auf das aus
eigener Kraft Errungene, die Ausstellung
doch nicht ohne die Erkenntnis verlassen:
noch immer wohnen jenseits der Berge und
Meere Leute, deren Schüler zu sein uns
nicht zur Schande gereicht. Ja, stolz wollen
wir sein und voll Freude, aber frei von
Überschätzung. Unsere neue deutsche Kunst
ist nicht aus dem Volksbedürfnis heraus-
geboren, wird noch nicht vom Volksbewusst-
sein getragen, sondern als ein Geschenk ist
sie auf wenigen starken Schultern zu uns
gebracht worden. Sie ist ein junger Trieb,
eine zarte Ranke im Vergleich mit den fest-
wurzelnden Stämmen der Kunst Englands
oder Frankreichs; sie hätte ohne Stützen
nicht zum Lichte empor wachsen können.
Ihr tut auch jetzt noch milder Himmel und
lachende Sonne not. Möge kein Sturm über
die eben erst erschlossene Blume wegfegen.
Möge ihr ungestörte Entfaltung in goldenen
Friedenszeiten vergönnt sein! o o o o o
OOOOOOOOO E. HÖGG—BREMEN.
PROF. A. G RENAN DER.
Schränkchen.
durcheinander wirbeln. Wer es liest, wird
denken, man müsse in diesem Zimmer un-
willkürlich die Wacht am Rhein anstimmen;
wer es aber sieht, wird staunend eine grosse
reife Meisterschaft erkennen.
Und so wollen wir, stolz auf das aus
eigener Kraft Errungene, die Ausstellung
doch nicht ohne die Erkenntnis verlassen:
noch immer wohnen jenseits der Berge und
Meere Leute, deren Schüler zu sein uns
nicht zur Schande gereicht. Ja, stolz wollen
wir sein und voll Freude, aber frei von
Überschätzung. Unsere neue deutsche Kunst
ist nicht aus dem Volksbedürfnis heraus-
geboren, wird noch nicht vom Volksbewusst-
sein getragen, sondern als ein Geschenk ist
sie auf wenigen starken Schultern zu uns
gebracht worden. Sie ist ein junger Trieb,
eine zarte Ranke im Vergleich mit den fest-
wurzelnden Stämmen der Kunst Englands
oder Frankreichs; sie hätte ohne Stützen
nicht zum Lichte empor wachsen können.
Ihr tut auch jetzt noch milder Himmel und
lachende Sonne not. Möge kein Sturm über
die eben erst erschlossene Blume wegfegen.
Möge ihr ungestörte Entfaltung in goldenen
Friedenszeiten vergönnt sein! o o o o o
OOOOOOOOO E. HÖGG—BREMEN.
PROF. A. G RENAN DER.
Schränkchen.