Ein Stuttgarter Adaler
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LEONHARD!' SCHMIDT—STUTTGART
GEMÄLDE »STRASSE IM WINTER«
Können nennt. Es war eine neue, vielleicht
aber uralle Auffassung von Malerei, die da ans
Licht drängte. Es handelte sich für einen Maler
plötzlich um nichts anderes, als Inneres durch
Äußeres zu versinnbildlichen. Allerdings nicht
durch Übersteigerung von Realitäten wie im
Expressionismus, sondern durch das Finden
von Mitteln, die das neue Erlebnis ausdrückten.
Ein Aufenthalt an der Stuttgarter Akademie
konnte den in sich Verfestigten nicht mehr be-
einflussen. Wahrscheinlich hat ihn das harte
Los seiner Jugend vor manchem Irrtum bewahrt,
und wahrscheinlich hat er sich durch die Isoliert-
heit, in der er in der Welt stand, die kostbare
Naivität gerettet, die andern durch die Exer-
zitien in den Malklassen oft genug verloren geht.
Schmidt hat sich im Porträt versucht. Es
sind ihm da einige Stücke gelungen, in denen
so etwas wie ein Typus neuerer Frauen gestaltet
scheint, wie er sich gelegentlich in Stuttgart fin-
det und in dem sich Altes und Neues glücklich,
begegnen. Bezeichnend für ihn sind aber vor
allem seine Landschaften, man müßte eigentlich
sagen: Ideen, Träume von Landschaften. Es
sind zart besaitete Stimmungen, die meist per-
spektivischen und architektonischen Situationen
entnommen sind, die sich in den neueren Teilen
der sich über die Hügel entwickelnden Groß-
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LEONHARD!' SCHMIDT—STUTTGART
GEMÄLDE »STRASSE IM WINTER«
Können nennt. Es war eine neue, vielleicht
aber uralle Auffassung von Malerei, die da ans
Licht drängte. Es handelte sich für einen Maler
plötzlich um nichts anderes, als Inneres durch
Äußeres zu versinnbildlichen. Allerdings nicht
durch Übersteigerung von Realitäten wie im
Expressionismus, sondern durch das Finden
von Mitteln, die das neue Erlebnis ausdrückten.
Ein Aufenthalt an der Stuttgarter Akademie
konnte den in sich Verfestigten nicht mehr be-
einflussen. Wahrscheinlich hat ihn das harte
Los seiner Jugend vor manchem Irrtum bewahrt,
und wahrscheinlich hat er sich durch die Isoliert-
heit, in der er in der Welt stand, die kostbare
Naivität gerettet, die andern durch die Exer-
zitien in den Malklassen oft genug verloren geht.
Schmidt hat sich im Porträt versucht. Es
sind ihm da einige Stücke gelungen, in denen
so etwas wie ein Typus neuerer Frauen gestaltet
scheint, wie er sich gelegentlich in Stuttgart fin-
det und in dem sich Altes und Neues glücklich,
begegnen. Bezeichnend für ihn sind aber vor
allem seine Landschaften, man müßte eigentlich
sagen: Ideen, Träume von Landschaften. Es
sind zart besaitete Stimmungen, die meist per-
spektivischen und architektonischen Situationen
entnommen sind, die sich in den neueren Teilen
der sich über die Hügel entwickelnden Groß-