Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 70.1932

DOI Artikel:
Zimmermann, Hermann K.: Ein Landsitz am Taunus
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7201#0043

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
PROFESSOR PETER BEHRENS - BERLIN

»VERANDA. BLICK ZUR TERRASSE«

EIN LANDSITZ AM TAUNUS

ERBAUT VON PROF. PETER BEHRENS, BERLIN

\^/° die sanftgewellte Stufenlandschaft am
p rechten Ufer des Maines unterhalb von
^rankfurt in die kräftiger anhebende Hügelung
k er£eht, die sich dann rasch zu den Gipfel-
^ uPPen des Hochtaunus steigert, liegt ein Land-
^ der m't mehr Recht als irgendein anderer
In ^ deu*scne Riviera" genannt werden darf.

wechselreicher Gliederung sind die schrägen
be C. esen und die mit gemischter Bewaldung
andenen Berghänge der vollen Südsonne und
e^n milden westlichen Winden hingebreitet,
^ en,hoch genug, um über die Nebelschichten
der ,"ßtales den Blick in die horizontlose Weite
^usd ^kene senden zu können,

es u se'tenen Gunst einer solchen Lage wird

sch peiflich' daß seit den Ta£en der deut"
suchf1 mantik und der neuerwachten Sehn-
ein naC'1 ^ta^ien — allgemeiner gesagt, nach
2 ^r.murielos jeden Wunsch gewährenden und

Aucsk mU lebhafter FüHe der Gestalten das
§e beschäftigenden Natur — dies Gelände

XXXV- April „32. 4

zur Besiedelung mit verstreuten Landhäusern,
Villen, kleinen Schlössern im Umkreis der alten
Bergnester Königstein, Cronberg und Oberursel
geradezu herausgefordert hat. Nicht aus Zufall
hat Hans Thoma in diesem Bereich die Mo-
tive zu einigen seiner schönsten Landschaften
gefunden, und nicht ohne Grund hat sich in
Cronberg eine zeitweilig berühmte Malerkolonie
entwickelt. Was diese Künstler hierher zog, war
die Verbindung der starken südlichen Anklänge
in Bodenform, Klima und Vegetation mit dem
nordischeren Element einer Atmosphäre, die
alle Farben mit einem rötlich-silbrigen Schleier
überzieht und bis zu fast unwirklicher Verfeine-
rung der Nuancen abdämpft. Ein uralter Dua-
lismus scheint hier, wenn auch nicht in einer
großen Synthese gelöst, so doch durch eine an-
mutige Illusion überbrückt.

Den inneren Neigungen eines Baumeisters wie
Prof. PeterBehrens — einer sehr vom male-
rischen Empfinden beeinflußten Art, an archi-
 
Annotationen