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Tisserand, Ernest: Der Keramiker Artigas
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7201#0059
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ARTIOAS. »VASEN«
GELB UND ROSA GETÖNT
DER KERAMIKER ARTIGAS
Die Arbeiten des Kataloniers J. Lorens i Ar-
tigas zeigen das eindringliche Bemühen,
das er Jahre hindurch auf die Erprobung von
Material und Glasur verwandt hat, und die
großen Ansprüche, die er an die Form stellt.
Noch in den Abbildungen ist die hervorragende
Qualität des Scherbens, die zarte und doch
harte „Haut" seiner Gefäße zu sehen, dicht
und tief. Steingut; aber überall so mit Arbeit
gefüllt, daß das derbe Material zu hoher Vor-
nehmheit der Wirkung kommt. In den Formen
liegen hart nebeneinander die verhaltene ge-
drungene Kraft und die schwingende Feinheit
der Linie. Von der Schönheit der Scharffeuer-
Glasuren gibt unsere erste Abbildung, das an
chinesische Form angelehnte Topfgefäß, einen
Begriff. Das Element des H a n d geformten, des
Handbearbeiteten schlägt überall in Artigas'
Schöpfungen durch. Seine technische Grund-
lage ist so breit und gediegen als möglich. Aber
die künstlerische, die dichterische Führung be-
hält die Oberhand.
Artigas gehört zu einer Gruppe internatio-
naler Keramiker, die in Paris arbeitet und mit
ähnlicher Bestimmtheit und Präzision, wie es
die „Pariser Schule" in der Malerei tut, Form-
gedanken der Gegenwart vertritt. Er steht am
Anfang seiner Laufbahn und zeigt doch schon
Züge vollendeter Meisterschaft. Als Schüler der
Kunstgewerbeschule von Barcelona betätigte er
sich auf allen Gebieten der angewandten Kunst,
ehe er zur Keramik überging. Nach praktischer
Arbeit in Katalonien unternahm er keramische
Studien in Paris. Hier hat er mehrfach mit be-
deutenden Malern der Gegenwart, mit Raoul
Dufy, mit Marquet, gearbeitet. ERNEST T1SSERAND.
XXXV. April 1932. 6.
ARTIOAS. »VASEN«
GELB UND ROSA GETÖNT
DER KERAMIKER ARTIGAS
Die Arbeiten des Kataloniers J. Lorens i Ar-
tigas zeigen das eindringliche Bemühen,
das er Jahre hindurch auf die Erprobung von
Material und Glasur verwandt hat, und die
großen Ansprüche, die er an die Form stellt.
Noch in den Abbildungen ist die hervorragende
Qualität des Scherbens, die zarte und doch
harte „Haut" seiner Gefäße zu sehen, dicht
und tief. Steingut; aber überall so mit Arbeit
gefüllt, daß das derbe Material zu hoher Vor-
nehmheit der Wirkung kommt. In den Formen
liegen hart nebeneinander die verhaltene ge-
drungene Kraft und die schwingende Feinheit
der Linie. Von der Schönheit der Scharffeuer-
Glasuren gibt unsere erste Abbildung, das an
chinesische Form angelehnte Topfgefäß, einen
Begriff. Das Element des H a n d geformten, des
Handbearbeiteten schlägt überall in Artigas'
Schöpfungen durch. Seine technische Grund-
lage ist so breit und gediegen als möglich. Aber
die künstlerische, die dichterische Führung be-
hält die Oberhand.
Artigas gehört zu einer Gruppe internatio-
naler Keramiker, die in Paris arbeitet und mit
ähnlicher Bestimmtheit und Präzision, wie es
die „Pariser Schule" in der Malerei tut, Form-
gedanken der Gegenwart vertritt. Er steht am
Anfang seiner Laufbahn und zeigt doch schon
Züge vollendeter Meisterschaft. Als Schüler der
Kunstgewerbeschule von Barcelona betätigte er
sich auf allen Gebieten der angewandten Kunst,
ehe er zur Keramik überging. Nach praktischer
Arbeit in Katalonien unternahm er keramische
Studien in Paris. Hier hat er mehrfach mit be-
deutenden Malern der Gegenwart, mit Raoul
Dufy, mit Marquet, gearbeitet. ERNEST T1SSERAND.
XXXV. April 1932. 6.