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JOSEF DOBROWSKY-W1EN
»BILDNIS FRAU K. GOLD«
wissen von ihnen —, so beseelt ihn kein anderer
Gedanke als die Demut vor seiner Schöpfer-
kraft, als der Glaube an die Notwendigkeit
seiner Sendung (nicht seines Erfolges). Und er
achtet nicht des Spottes, der gegen ihn an-
stürmt, nicht des billigen Mitleides, das ihm,
dem Zeitfremden, die Umwelt als einzige Re-
sonanz widmet. Er arbeitet nicht, um zu ver-
kaufen, sondern er verkauft—wenn es ihm schon
einmal gelingt, einen Käufer zu finden— um zu
leben. Das aber bedeutet für ihn: sich zu er-
füllen. Er dient als ein Besessener seiner Idee
und er selbst ist eins mit dieser Idee. Unbe-
griffen, belächelt, immer wieder in graue Ein-
samkeiten zurückgestoßen, ist diese Idee seine
heilige Not und seine heilige Liebe. Er erleidet
sie als den ganzen Sinn seines Seins, als die
große Gnade seines Menschentums. Seine Idee
rückt ihn weit von denen ab, die der mate-
riellen Ernüchterung ihrer Hingabe erliegen.
JOSEF DOBROWSKY-W1EN
»BILDNIS FRAU K. GOLD«
wissen von ihnen —, so beseelt ihn kein anderer
Gedanke als die Demut vor seiner Schöpfer-
kraft, als der Glaube an die Notwendigkeit
seiner Sendung (nicht seines Erfolges). Und er
achtet nicht des Spottes, der gegen ihn an-
stürmt, nicht des billigen Mitleides, das ihm,
dem Zeitfremden, die Umwelt als einzige Re-
sonanz widmet. Er arbeitet nicht, um zu ver-
kaufen, sondern er verkauft—wenn es ihm schon
einmal gelingt, einen Käufer zu finden— um zu
leben. Das aber bedeutet für ihn: sich zu er-
füllen. Er dient als ein Besessener seiner Idee
und er selbst ist eins mit dieser Idee. Unbe-
griffen, belächelt, immer wieder in graue Ein-
samkeiten zurückgestoßen, ist diese Idee seine
heilige Not und seine heilige Liebe. Er erleidet
sie als den ganzen Sinn seines Seins, als die
große Gnade seines Menschentums. Seine Idee
rückt ihn weit von denen ab, die der mate-
riellen Ernüchterung ihrer Hingabe erliegen.