Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kemp, Ellen; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Hessen: Landkreis-Hersfeld-Rotenburg: 1, (Alheim bis Kirchheim) — Braunschweig: Vieweg, 1997

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.49723#0357
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Wehrda

Haunetal

Kulturdenkmäler


Im alten Turm 4
Flur 6 Flurstück 78/1
Rotes Schloß
Sitz derer von Campenhausen. Geringe
Reste mittelalterlicher Mauern. Recht-
eckbau mit verputztem massiven UG,
dessen Ecken, Tür- und Fensteröffnun-
gen mit Sandsteinen eingefaßt sind, ei-
nem hohen runden Treppenturm vor
der Nordfassade und einem Fachwerk-
OG von 1668, das zu Teilen im 18. Jh. er-
neuert wurde, als das Mansarddach auf-
gesetzt wurde. Südlich ein Park und ein
großer Garten mit Allee. (g,k)

Kirchplatz
Flur 7 Flurstück 186/5
Ehemalige Gerichtsstätte


An der Hauptwegekreuzung im Orts-
kern und östlich vor der Kirche gelegen.
Im kreisrunden Mauerring mit östli-
chem Zugang acht Linden. 1308 sah
sich der fuldische Abt Heinrich von Wil-
lau genötigt, zunächst das Schloß, so-
dann den Ort Wehrda mit dem Gericht
Neukirchen an die Herren von Tröm-
bach zu verpfänden. Das 5 Dörfer um-
fassende Patrimonialgericht Wehrda
wurde zwar seit dem 17.Jh. zur Reichs-
ritterschaft gerechnet, aber Fulda bean-
spruchte die Zehnthoheit und erzwang
1746 durch einen blutigen Angriff sei-

nes Landaufgebotes die Beseitigung
des Halseisens als Zeichen der peinli-
chen Gerichtsbarkeit in Wehrda. Der
letzte Reichskammer- Gerichtsprozeß
war noch nicht zu Ende, als sich die
Ganerben, die Freiherren von Trüm-
bach und von Heringen, 1806 unter hes-
sische Hoheit stellten; der Streit um das
kleine Sondergericht tobte noch bis
1813 zwischen König Jerome und dem
Großherzog von Frankfurt, (g)

In der Eck 1
Flur 7 Flurstück 103/4
Die Einmündung einer kleinen Stich-
straße säumender Bau. Über dem jüngst
massiv ersetzten UG hat sich im O G die
ursprüngliche Setzung aus der ersten
Hälfte des 18.Jh. erhalten. Mannfor-
men, deren Fußstreben gegengestrebt
sind, steifen die Eckständer aus, ein
Brustriegel das ansonsten schlichte Ge-
füge. Sparrendach. Über dem Dachbal-
ken divergierende Brüstungsstreben.
Straßenseitiger Hauseingang, (s)

366
 
Annotationen