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Wionski, Heinz; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Hessen: Baudenkmale in Hessen: Lahn-Dill-Kreis: 1 — Braunschweig, Wiesbanden: Friedr. Vieweg & Sohn, 1986

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https://doi.org/10.11588/diglit.48760#0056
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Erläuterung zu Karte 3 (M 1:50000)
Stadt Dillenburg
Dillenburg nimmt historisch und geo-
graphisch eine zentrale Stellung im Ge-
biet des alten Dillkreises ein. Im hier
sich befindenden mittleren Abschnitt
des Dill-Tals wurde auf einem Berg-
sporn an einer knieartigen Windung des
Flusses die Dillenburg errichtet. Die
Stadt entwickelte sich in dem schmalen
Bereich zwischen Burg und Fluß. Sieht
man von den unteren Talläufen von
Dietzhölze und Schelde ab, die sich hier
zur Dill hin weit öffnen, ist die Gemar-
kung der Stadt insgesamt von einer aus-
geprägten Klein-Kammerung charakte-
risiert. Die Stadtteile Nanzenbach,
Eibach, Oberscheld und Donsbach
liegen in engen Tallagen.
Der von den nassauischen Grafen ge-
wählte Standort für die Errichtung einer
Burg an der mittleren Dill lag zwischen
deren älteren Besitzungen an der Sieg
und an der mittleren Lahn. Die wohl in
der ersten Hälfte des zwölften Jh. er-
richtete, 1255 erstmals erwähnte Burg
ist Ausgangspunkt der weiteren nassaui-
schen Besitzerwerbungen im Dillgebiet.
Die Stadtentwicklung Dillenburgs voll-
zog sich unterhalb der Burg, die seit
1290 zugleich nassauische Residenz
war. Trotz der Stadtrechtsverleihung
1344 bewegte sich die Stadtentwicklung
aufgrund der Nähe des älteren Markt-
ortes Herborn in engen Grenzen.
Die heutigen Stadtteile Dillenburgs, die
Dörfer Donsbach, Eibach, Frohnhau-
sen, Manderbach, Nanzenbach, Nieder-
und Oberscheld, liegen historisch im
Bereich der Herborner Mark bzw. des
Gerichts Haiger, in deren Grenzbereich
die Dillenburg errichtet wurde.
Dillenburg und die genannten Stadtteile
bilden einen Schwerpunkt der denkmal-
pflegerischen Interessen im Bereich des
alten Dillkreises. In Dillenburg läßt sich
eine Stadtentwicklung belegen, die in
ihrem Ursprung von der Wehrhaftigkeit
der Burg, in der Folge von dem erfolgten
Ausbau zur nassauischen Residenz und
weiter zum Ort zentraler Landesverwal-
tung geprägt ist.
Donsbach, Frohnhausen, Manderbach
und Nanzenbach sind Dörfer, die nach
Bränden im 18. und frühen 19. Jh. in re-
gelmäßiger Form wieder aufgebaut wur-
den. Während in Donsbach, Frohn-
hausen und Nanzenbach das ältere
Ortsbild vollends unterging, kontrastiert
in Manderbach die planmäßig neu er-
richtete südliche Ortshälfte mit der
älteren nördlichen, die vom Brand ver-
schont blieb.
Die Eisensteinvorkommen, besonders
des Scheiderwaides, ließen schon in der
frühen Neuzeit die Eisenverhüttung zu
einem wichtigen Wirtschaftszweig wer-
den. Die Eisenverhüttung im Scheider-
wald ist seit 1445 belegt. Auf der
Grundlage dieser Tradition erfolgte im
19. Jh. die Entwicklung Dillenburgs

zu einem Industriestandort, der durch
die seit 1862 bestehende Eisenbahnlinie
Deutz-Gießen nochmals einen wich-
tigen Impuls erhielt.
Unter denkmalpflegerischem Gesichts-
punkt sind in diesem Zusammenhang
Reste von Grubenanlagen im Schelde-
tal, Bahnanlagen wie etwa der Nieder-
Schelder Viadukt oder Industriebauten
wie die Dampfmühle in Dillenburg von
besonderer Bedeutung.

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