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kulturelle Mittelpunkt Sachsens werden. Ausdruck hierfür ist 1166 die Errichtung des
bronzenen Burglöwen als Hoheitszeichen im Burghof von Dankwarderode.
Heinrich fügte der älteren Kaufmannssiedlung Altstadt mit dem Hagen ein weiteres
Weichbild hinzu und befestigte die vorhandenen Siedlungsteileeinheitlich mit Ausnahme
der Altewiek in den Jahren um 1160 mit Mauer und Graben. Dabei schloß er auch die Burg
mit ein, die nun mitten in der Stadt lag und somit politisch als auch topographisch zum
Machtzentrum seines Herrschaftsbereiches wurde.
Der Hagen, im sumpfigen Gelände entlang des Bohlweges gelegen, wurde durch herbei-
gerufene flandrische Siedler entwässert, gerodet und zum städtischen Wohnen ausge-
baut. Der große Hagenmarktwarder Kern dieser von flandrischen Tuchmachern, Wollwe-
bern und anderen Handwerkern getragenen Siedlung, während in der Altstadt die Fern-
händler, Unternehmer und Wechsler den Hauptanteil der Bevölkerung ausmachten.
Es sind vor allem die von Heinrich dem Löwen errichteten Bauten, die noch heute auf die
in der zweiten Hälfte des 12. Jh. dynamisch fortschreitende Stadtwerdung Braun-
schweigs zurückweisen. In deutlichem Wettstreit mit den kaiserlichen Pfalzen baute er
die alte Brunonenburg Dankwarderode neu und begann schließlich 1173 den großartigen
Dombau St. Blasii, einen der ersten durchgängig gewölbten Bauten nördlich der Alpen

Braunschweig um 1400 (Stadtvermessungsamt Braunschweig)


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