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zur Weser führenden Straße, die hier das
Schwülmetal nach Westen verließ.
Jüdischer Friedhof
Seit dem 17. Jh. sind Juden in Adelebsen nach-
weisbar, die im 19. Jh. fast ein Zehntel der Ge-
samtbevölkerung darstellten, und deren Syna-
goge sich einst auf dem Hinterhof Lange Straße
15 befand. Heute erinnert der am Südrand des
Judenberges unmittelbar an der Straße nach
Uslar gelegene baumbestandene Friedhof mit
seinen bis ins frühe 18. Jh. zurückreichenden,
z.T. schon erheblich verwitterten Grabstelen in
meist schlichter Plattenform, an die einst starke
jüdische Gemeinde.

ADELEBSEN-BARTERODE

Barterode, im Jahre 1093 erstmals urkundlich
erwähnt, liegt im Südosten des Fleckens Ade-
lebsen in einer von Westen nach Osten verlau-
fenden Talmulde in ca. 255 m Höhe. Die nähere
Umgebung des Dorfes wird zumeist als Acker-
und Weideland genutzt, das bis dicht an die
bewaldeten Hänge der Basaltberge Grefen-

burg und Ossenberg im Nordwesten und Sü-
den reicht.
Das Rückgrat des Straßennetzes bildet die
Göttinger Straße, die den Ort mit Göttingen-
Esebeck und Güntersen verbindet.
Westlich von Barterode liegen drei Wassermüh-
len, die aufgrund ihrer Lage im Orsteil Au-
schnippe als Obere-, Mittlere- und Untere Au-
schnippemühle bezeichnet werden. Hervor-
hebenswert ist das aus dem frühen 18. Jh.
stammende Mühlengebäude der Oberen Au-
schnippe.
Im Jahre 1347 kam Barterode unter die Ge-
richtsherrschaft der Herren von Adelebsen, die
insgesamt fünf Jahrhunderte andauerte. Ab
1852 wurde aus dem Bereich des Gerichtes
Adelebsen das Amt Adelebsen, in das auch
Barterode einbezogen war.
Überliefert ist, daß 1466 und 1497 große
Brände den Ort verwüsteten. Bereits gegen
Ende des 16. Jh. zählte Barterode insgesamt
55 Hofstellen: elf Vollhöfe, drei Halbhöfe und
41 Köter. 1630 kam es zu einer erneuten Zerstö-
rung des Dorfes, bei der 37 Köterhöfe und drei
Häuslingsanwesen vernichtet wurden.

Der ursprüngliche Charakter des reinen Hau-
fendorfes mit seinen zumeist unregelmäßig zu-
geschnittenen Hofgrundstücken wurde etwa
seit der 1. Hälfte des 18. Jh. um eine straßen-
dorfähnliche Ansiedlung erweitert, nachdem
die „Harster Heestraße” sich zu einer bedeu-
tenden Frachtstraße entwickelte, die, von Mün-
den ausgehend, über Bühren, Varlosen, Imbsen
und Gütersen auch über Barterode nach Har-
ste führte, wo sie das Leinetal erreichte.
Neben der Göttinger Straße grenzen Hohle
Straße, Bergring, Unterm Osterberge und Am
Ort den historischen Ortskern ab und bilden
mit den schmalen Straßen- und Verbindungs-
wegen ein weitgehend unverändertes Erschlie-
ßungssystem. Erst in den zwanziger und dreißi-
ger Jahren erfolgte eine Ortsranderweiterung
in östlicher Richtung am Ossenfelder Weg.
Die heterogene Bausubstanz Barterodes
stammt überwiegend aus der 2. Hälfte des 18.
bzw. der 1. Hälfte des 19. Jh. Zahlreiche Hof-
stellen wurden um 1900 durch Wirtschaftsge-
bäude (Scheune, Ställe) erweitert.
Als Denkmale ausgewiesen sind: Bethelstraße
5 (von 1834), 7, 8 Göttinger Straße 19, 25 (Pfarr-

Adelebsen, Jüdischer Friedhof


Barterode, Obere Auschnippemühle


Barterode, Göttinger Straße 29, Wohnhaus



Barterode, Am Born 6, 1847

Barterode, Pfarrkirche St. Pankratii


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