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haus von 1784), 29, Tieplatz 3, Am Born 6 (von
1847), Am Ort 3 aufgrund ihres weitgehend un-
veränderten Erhaltungszustandes.
Straßenbildprägende Bedeutung kommt auch
dem Wohnwirtschaftsgebäude Göttinger
Straße 29 zu - ein gut erhaltener, stockwerk-
weise abgezimmerter Fachwerkbau unter stei-
lem Satteldach aus der 2. Hälfte des 18. Jh.
Die rückwärtige Traufseite des schlichten Fach-
werkbaus ist mit Krempziegelbehang ka-
schiert. Ein Staketzaun grenzt die Parzelle vom
Straßenraum ab.
Ev. Pfarrkirche St. Pankratii
Das dominierende Bauwerk Barterodes ist die
Pfarrkirche St. Pankratii, die unter Einbezie-
hung eines im Kern älteren wehrhaften Turmes
aus Bruchsteinmauerwerk um 1730 als recht-
eckiger verputzter Saalbau, der mit einem ab-
gewalmten gestelzten Satteldach abschließt,
errichtet wurde, bekrönt von einer verschiefer-
ten Welschen Haube. Der Innenraum wurde
durch den Umbau 1975-77 (West-Hälfte wurde
als Gemeindehaus abgetrennt) völlig umgestal-
tet. Erhalten haben sich ein aus der Bauzeit
des Kirchenschiffes stammender Kanzelaltar,

ein schlichter Taufstein von 1740 sowie die von
Kuhlmann geschaffene Orgel von 1825.

ADELEBSEN-EBERHAUSEN

Eberhausen liegt im südwestlichen Teil des
Fleckens Adelebsen westlich des Auschnippe-
Tales und wird umschlossen von dem relativ
stark ansteigenden Gelände des Stockhausen-
schen Forstes und des ebenfalls mit Mischwald
bedeckten Barteroder Waldes, der bis dicht an
die Auschnippe reicht. Die unmittelbare Umge-
bung des Ortes wird als Acker- und Weideland
genutzt, das sich leicht hügelig an die Forstge-
biete und die Auschnippe anfügt.
Die Anbindung Eberhausens erfolgt durch die
Kreisstraße, die in einer Schleife den östlichen
Ortsrand durchzieht und auf die von Adelebsen
nach Güntersen führende Verbindungsstraße
stößt. An dieser Kreisstraße liegt die zur Ge-
markung Eberhausen gehörende ehemalige
Papiermühle an der Auschnippe.
Der Ort entstand vermutlich in der frühmittelal-
terlichen Rodungsperiode (Endung „-hausen”)
und gelangte, wie auch Barterode, 1347 unter

Barterode, Göttinger Straße 25, Pfarrhaus, 1784


Eberhausen, Tränkestraße 2, Wohnhaus,
wohl 2. Hälfte 17. Jh.


die Gerichtshoheit von Adelebsen, die bis 1852
bestand. Die Kurhannoversche Landesauf-
nahme von 1785 zeigt die alte, heute kaum
veränderte Ortsstruktur mit den zwei in süd-
westlicher Richtung verlaufenden Straßen:
Oberdorfstraße und Tränkestraße, die in die
Eberhardstraße münden. Unbedeutend ist die
Ortserweiterung mit nur wenigen Bauten am
Mühlenfeldweg und am südlichen Teil der
Oberdorfstraße, so daß Eberhausen ein ge-
schlossenes, weitgehend unverändertes Orts-
bild präsentiert, welches geprägt wird durch
kleinteilige Hakenhöfe von mitteldeutschem
Typus.
Mittelpunkt des Ortes bildet die Nicolai-Kirche.
In unmittelbarer Nachbarschaft der Kirche ent-
standen einige beachtliche Fachwerkbauten an
der Tränkestraße, die zu einer einprägsamen,
das Ortsbild stützenden Situation beitragen.
Allen voran der kaum gestörte Fachwerkbau
Tränkestraße 2. Der wohl aus der 2. Hälfte des
17. Jh. stammende zweiseitig vorkragende
Fachwerkbau mit der seltenen diamantfriesar-
tigen Zierform an der Unterkante der Stock-
schwelle ist nicht nur von lokalem Interesse.
Auf der Ostseite der Tränkestraße (Nr. 1)
schließt sich ein repräsentativer ehemaliger
Gutshof an, der 1842 für die Herren von Adeleb-
sen errichtet wurde. Von der prächtigen, ur-
sprünglich vierseitig geschlossenen Anlage,
deren Parzelle auf der Ostseite von dichtem
alten Laubbaumbestand eingefaßt wird, haben
sich das umgestaltete „Herrenhaus” und die
Remise erhalten. Die ursprüngliche Platzsitua-
tion, angedeutet noch durch die Sandsteinqua-
dermauer auf der Westseite, ist durch die feh-
lenden Wirtschaftsgebäude leider aufgehoben
worden.
Der überwiegende Teil der fast ausschließlich
in Fachwerk errichteten Bauten stammt aus
dem Ende des 18. bzw. Anfang des 19. Jh. mit
nachträglich errichteten Wirtschaftsgebäuden.

Eberhausen, Tränkestraße 1, Mitte 19. Jh.


Eberhausen, Kirche St. Nicolai, 1841



Eberhausen, Blick auf die Oberdorfstraße

Erwähnenswert die nordöstlich der Gemar-
kung Eberhausen an der Auschnippe liegende
ehemalige Papiermühle, deren stark verän-
derte Gesamtanlage im wesentlichen aus der
2. Hälfte des 19. Jh. stammt.
Ev. Kirche St. Nicolai
Unter Einbeziehung eines im Kern mittelalterli-
chen Westturms aus Bruchsteinmauerwerk mit
Pyramidendach und Resten einer Kreuzgrat-
wölbung entstand 1841 ein Fachwerklanghaus,
das im Ostteil 1960 erheblich verändert wurde.
Zu der Innenraumausstattung gehört ein aus
Barterode stammendes barockes Altarretabel
mit Himmelfahrtsdarstellung.
ADELEBSEN-ERBSEN

Am Ostrand des Fleckens Adelebsen liegt der
Ort Erbsen, der an die von Westen nach Osten
sich erstreckende Landesstraße angebunden
ist, die Adelebsen und Lödingsen verbindet.
Bis dicht an den Hopfen-Berg bzw. an den sich
weit nach Süden hin ausdehnenden Wibbecker
Wald (Zwölfgehren) reicht der erstmals 1015 als
„Erpressum” urkundlich erwähnte Ort. Auch
Erbsen gehörte einst dem adeligen Gericht
Adelebsen an.

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