chungen lassen den Schluß zu, daß ihr Stamm-
sitz einst auf der höchsten Erhebung des Ortes
nahe der Beekequelle lag. Noch heute trägt die
aus dem frühen 18. Jh. stammende Hofanlage,
an deren Zufahrt die romanische Kapelle steht,
die Bezeichnung „Drakenburg”.
Strahlenförmig vom Ortskern ausgehende
Straßen verbinden Wibbecke mit Adelebsen,
Lödingsen, Erbsen und Barterode. Dreibrun-
nenstraße, Am Hitzing, An der Kapelle und Am
Berge umgreifen den heutigen Ortskern, des-
sen innere Erschließung durch die in Nord-Süd-
Richtung verlaufenden An der Beeke und der
nach Westen abzweigenden kurzen Verbin-
dungsstraße Alter Weg erfolgt.
Auf der topographischen Karte von 1720 und
der Feldmarkkarte Wibbeckes von 1865/66
sind bereits die das Orstbild prägenden Radial-
straßen zu erkennen, an denen sich mittel-
große, zumeist giebelständige Wohnwirt-
schaftsgebäude in offener Bebauung aufrei-
hen, die noch heute den Charakter des Ortes
bestimmen. Die zweigeschossigen, stock-
werkweise abgezimmerten Fachwerkbauten,
die zumeist in der 1. Hälfte des 19. Jh. entstan-
den, sind in ihrer Wirkung durch neueren Fassa-
denbehang häufig beeinträchtigt. Abseits des
alten Ortskerns kam es nach 1945 An der Reit-
bahn/Kirchberg zu der Anlage eines kleineren
Siedlungsbereiches.
Von ortsgeschichtlicher Bedeutung ist auch die
stattliche Hofanlage An der Beeke 2, die aus
Wohnhaus, Stall/Speicher, Scheune, Backhaus
und einem abseits gelegenen Nebengebäude
besteht, das wohl als Altenteiler genutzt wurde.
Die veränderte, nicht sehr homogen wirkende
Hofanlage wurde in der 1. Hälfte des 19. Jh.
erbaut. Aus dem frühen 18. Jh. stammt das in
unmittelbarer Nähe der Kapelle errichtete
Wohnhaus einer stattlichen Hofanlage An der
Kapelle 1, die neben ihrer ortsgeschichtlichen
Bedeutung auch prägenden Einfluß auf das
Ortsbild nimmt. Bemerkenswert auch der an
der Straßengabelung Oberestraße/Alter Weg 8
gelegene doppelgeschossige Fachwerkbau.
Ev. Kapelle
Als überregional bedeutendes Kleinod muß die
1150 begonnene, leicht erhöht liegende, mehr-
geschossige Bruchsteinkapelle angesehen
werden, die wohl als Eigenkirche oder Burgka-
pelle der Herren von Wibbecke entstand. Die
Wibbecke, An der Beeke 2, Hofanlage, Blick von Norden
Wibbecke, An der Kapelle 1, Wohnwirtschaftsgebäude, wohl frühes 18. Jh.
romanische Erstanlage, ein annähernd quadra-
tischer flachgedeckter Kapellenraum mit Ost-
apsis, wurde offenbar in der 2. Hälfte des
13. Jh. um zwei Joche mit Kreuzgratgewölbe
erweitert. Einhergehend mit der Einwölbung
wurde der Kapellenraum um ein profanes
Stockwerk erhöht, das um 1600 einen Fach-
werkgiebel erhielt. So besaß die mehrgeschos-
sige Kapelle, deren Obergeschoß durch eine
Außentreppe erreichbar war, neben ihrer kirch-
lich-liturgischen Bedeutung auch eine profane
Zweckbestimmung, indem sie häufig als
Schutz- und Lagerraum diente.
Wibbecke, An der Beeke 2, Nebengebäude der
Hofanlage
Wibbecke, Alter Weg 8, Wohnhaus
Wibbecke, An der Beeke 6, Scheune mit
Queraufschluß
88
sitz einst auf der höchsten Erhebung des Ortes
nahe der Beekequelle lag. Noch heute trägt die
aus dem frühen 18. Jh. stammende Hofanlage,
an deren Zufahrt die romanische Kapelle steht,
die Bezeichnung „Drakenburg”.
Strahlenförmig vom Ortskern ausgehende
Straßen verbinden Wibbecke mit Adelebsen,
Lödingsen, Erbsen und Barterode. Dreibrun-
nenstraße, Am Hitzing, An der Kapelle und Am
Berge umgreifen den heutigen Ortskern, des-
sen innere Erschließung durch die in Nord-Süd-
Richtung verlaufenden An der Beeke und der
nach Westen abzweigenden kurzen Verbin-
dungsstraße Alter Weg erfolgt.
Auf der topographischen Karte von 1720 und
der Feldmarkkarte Wibbeckes von 1865/66
sind bereits die das Orstbild prägenden Radial-
straßen zu erkennen, an denen sich mittel-
große, zumeist giebelständige Wohnwirt-
schaftsgebäude in offener Bebauung aufrei-
hen, die noch heute den Charakter des Ortes
bestimmen. Die zweigeschossigen, stock-
werkweise abgezimmerten Fachwerkbauten,
die zumeist in der 1. Hälfte des 19. Jh. entstan-
den, sind in ihrer Wirkung durch neueren Fassa-
denbehang häufig beeinträchtigt. Abseits des
alten Ortskerns kam es nach 1945 An der Reit-
bahn/Kirchberg zu der Anlage eines kleineren
Siedlungsbereiches.
Von ortsgeschichtlicher Bedeutung ist auch die
stattliche Hofanlage An der Beeke 2, die aus
Wohnhaus, Stall/Speicher, Scheune, Backhaus
und einem abseits gelegenen Nebengebäude
besteht, das wohl als Altenteiler genutzt wurde.
Die veränderte, nicht sehr homogen wirkende
Hofanlage wurde in der 1. Hälfte des 19. Jh.
erbaut. Aus dem frühen 18. Jh. stammt das in
unmittelbarer Nähe der Kapelle errichtete
Wohnhaus einer stattlichen Hofanlage An der
Kapelle 1, die neben ihrer ortsgeschichtlichen
Bedeutung auch prägenden Einfluß auf das
Ortsbild nimmt. Bemerkenswert auch der an
der Straßengabelung Oberestraße/Alter Weg 8
gelegene doppelgeschossige Fachwerkbau.
Ev. Kapelle
Als überregional bedeutendes Kleinod muß die
1150 begonnene, leicht erhöht liegende, mehr-
geschossige Bruchsteinkapelle angesehen
werden, die wohl als Eigenkirche oder Burgka-
pelle der Herren von Wibbecke entstand. Die
Wibbecke, An der Beeke 2, Hofanlage, Blick von Norden
Wibbecke, An der Kapelle 1, Wohnwirtschaftsgebäude, wohl frühes 18. Jh.
romanische Erstanlage, ein annähernd quadra-
tischer flachgedeckter Kapellenraum mit Ost-
apsis, wurde offenbar in der 2. Hälfte des
13. Jh. um zwei Joche mit Kreuzgratgewölbe
erweitert. Einhergehend mit der Einwölbung
wurde der Kapellenraum um ein profanes
Stockwerk erhöht, das um 1600 einen Fach-
werkgiebel erhielt. So besaß die mehrgeschos-
sige Kapelle, deren Obergeschoß durch eine
Außentreppe erreichbar war, neben ihrer kirch-
lich-liturgischen Bedeutung auch eine profane
Zweckbestimmung, indem sie häufig als
Schutz- und Lagerraum diente.
Wibbecke, An der Beeke 2, Nebengebäude der
Hofanlage
Wibbecke, Alter Weg 8, Wohnhaus
Wibbecke, An der Beeke 6, Scheune mit
Queraufschluß
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