Spanbeck, Gaußsche Landesaufnahme 1829-32, 1:25 000, Blatt 16 (Bovenden) und Blatt 17
(Gieboldehausen). Niedersächsisches Landesverwaltungsamt - Landesvermessung - B 5 - 22/93
ll
r 11
Spanbeck, Beverstraße 18, Pfarrhaus
Spanbeck, Kirche
Ein Vergleich der Gaußschen Landesaufnahme
von 1830/42, die für Spanbeck insgesamt 81
Feuerstellen angibt, mit dem heutigen Orts-
grundriß zeigt, daß sich das Bild des Haufen-
dorfes bis auf geringfügige Veränderungen
kaum gewandelt hat. Ablesbare Ortserweite-
rungen hat es im Verlauf des 19. Jh. und frühen
20. Jh. nicht gegeben.
Der ehemals vorherrschende Flurtyp ist hier die
Gewannflur gewesen, wie sie auch in Span-
beck bis zur Verkoppelung 1889/92 üblich war:
schmale Kurzstreifen und Streifenbündel, die
durch Teilungen der Parzellen in den vorgege-
benen Flurformen entstanden. Die Hofparzel-
len weisen unterschiedliche Formen und Struk-
turen auf. In Kirchnähe überwiegend kompakte
unregelmäßige Grundstücke, im übrigen hinge-
gen geordnete, zumeist schmale tiefe Parzel-
len, deren Grenzverlauf sich vor der Verkoppe-
lung auch in der Feldmark fortsetzte.
Für das Ortsbild charakteristisch sind einer-
seits die streckhofartigen Dreiseithöfe im Be-
reich um die Kirche sowie die Hakenhöfe in der
Oberen Straße. Durch die leicht geschwungene
Straßenführung und die Orientierung der Häu-
ser an den straßenseitigen Grundstücksgren-
zen kommt es zu einer interessanten Staffelung
der Gebäude im Straßenraum.
Die am westlichen Ortsrand verlaufende
„Pletze” versorgte einst einen am Ende der
Brennereistraße liegenden Feuerteich und den
größeren Dorfteich am nordwestlichen Orts-
rand. Inzwischen ist der Bachlauf weitgehend
begradigt und verrohrt, während die Teiche auf-
gegeben wurden.
In der Fernsicht bietet sich noch eine weitge-
hend einheitliche Dachlandschaft, aus deren
Gesamtheit die topographisch exponiert gele-
gene und als Dorfkrone weithin sichtbare Kir-
che mit Ostturm herausragt. Sie kontrastiert
mit der umschließenden kleinteiligen Fach-
werkarchitektur und bildet gleichsam den Kern
des Altdorfes. Die Bebauung, vornehmlich
zweigeschossige, stockwerkweise abgezim-
merte Fachwerkbauten des 19. Jh., ist jedoch
häufig durch neuzeitlichen Fassadenbehang in
ihrer Wirkung erheblich beeinträchtigt.
Charakteristisch sind Gebäudesockel, Mauern
und Zaunpfeiler aus dem hier anstehenden
Rotsandstein. Ein mehrfach auftretendes Ge-
staltungselement ist der mittige Hauseingang
mit doppelläufiger Freitreppe, die von flankie-
renden Hausbäumen eingefaßt wird (Bever-
straße 18).
Zu den herauszuhebenden Bauten zählen die
ehemalige Schule Am Kirchberg 2, ein zeittypi-
scher mit Zierfachwerk dekorierter Bau von
1898 und der gut erhaltene, auf hohem Sand-
steinsockel gestellte Fachwerkbau Auf der In-
sel 1 wohl aus dem 2. Drittel des 18. Jh., der
zu den ältesten erhaltenen Bauten Spanbecks
zählt. Dem Dreiseithof Obere Straße27, dessen
mächtiges um 1800 erbautes Wohnhaus mit
einem Mansardwalmdach abschließt und der
wohl Ende des 18. Jh. an der Straßengabelung
Beverstraße 11/Petergasse entstandenen Hof-
anlage kommen aufgrund ihrer exponierten
Lage straßenbildprägende Bedeutung zu. Dar-
über hinaus ist der kleine noch gut erhaltene
Fachwerkbau Obere Straße 7 aus der 2. Hälfte
106
(Gieboldehausen). Niedersächsisches Landesverwaltungsamt - Landesvermessung - B 5 - 22/93
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Spanbeck, Beverstraße 18, Pfarrhaus
Spanbeck, Kirche
Ein Vergleich der Gaußschen Landesaufnahme
von 1830/42, die für Spanbeck insgesamt 81
Feuerstellen angibt, mit dem heutigen Orts-
grundriß zeigt, daß sich das Bild des Haufen-
dorfes bis auf geringfügige Veränderungen
kaum gewandelt hat. Ablesbare Ortserweite-
rungen hat es im Verlauf des 19. Jh. und frühen
20. Jh. nicht gegeben.
Der ehemals vorherrschende Flurtyp ist hier die
Gewannflur gewesen, wie sie auch in Span-
beck bis zur Verkoppelung 1889/92 üblich war:
schmale Kurzstreifen und Streifenbündel, die
durch Teilungen der Parzellen in den vorgege-
benen Flurformen entstanden. Die Hofparzel-
len weisen unterschiedliche Formen und Struk-
turen auf. In Kirchnähe überwiegend kompakte
unregelmäßige Grundstücke, im übrigen hinge-
gen geordnete, zumeist schmale tiefe Parzel-
len, deren Grenzverlauf sich vor der Verkoppe-
lung auch in der Feldmark fortsetzte.
Für das Ortsbild charakteristisch sind einer-
seits die streckhofartigen Dreiseithöfe im Be-
reich um die Kirche sowie die Hakenhöfe in der
Oberen Straße. Durch die leicht geschwungene
Straßenführung und die Orientierung der Häu-
ser an den straßenseitigen Grundstücksgren-
zen kommt es zu einer interessanten Staffelung
der Gebäude im Straßenraum.
Die am westlichen Ortsrand verlaufende
„Pletze” versorgte einst einen am Ende der
Brennereistraße liegenden Feuerteich und den
größeren Dorfteich am nordwestlichen Orts-
rand. Inzwischen ist der Bachlauf weitgehend
begradigt und verrohrt, während die Teiche auf-
gegeben wurden.
In der Fernsicht bietet sich noch eine weitge-
hend einheitliche Dachlandschaft, aus deren
Gesamtheit die topographisch exponiert gele-
gene und als Dorfkrone weithin sichtbare Kir-
che mit Ostturm herausragt. Sie kontrastiert
mit der umschließenden kleinteiligen Fach-
werkarchitektur und bildet gleichsam den Kern
des Altdorfes. Die Bebauung, vornehmlich
zweigeschossige, stockwerkweise abgezim-
merte Fachwerkbauten des 19. Jh., ist jedoch
häufig durch neuzeitlichen Fassadenbehang in
ihrer Wirkung erheblich beeinträchtigt.
Charakteristisch sind Gebäudesockel, Mauern
und Zaunpfeiler aus dem hier anstehenden
Rotsandstein. Ein mehrfach auftretendes Ge-
staltungselement ist der mittige Hauseingang
mit doppelläufiger Freitreppe, die von flankie-
renden Hausbäumen eingefaßt wird (Bever-
straße 18).
Zu den herauszuhebenden Bauten zählen die
ehemalige Schule Am Kirchberg 2, ein zeittypi-
scher mit Zierfachwerk dekorierter Bau von
1898 und der gut erhaltene, auf hohem Sand-
steinsockel gestellte Fachwerkbau Auf der In-
sel 1 wohl aus dem 2. Drittel des 18. Jh., der
zu den ältesten erhaltenen Bauten Spanbecks
zählt. Dem Dreiseithof Obere Straße27, dessen
mächtiges um 1800 erbautes Wohnhaus mit
einem Mansardwalmdach abschließt und der
wohl Ende des 18. Jh. an der Straßengabelung
Beverstraße 11/Petergasse entstandenen Hof-
anlage kommen aufgrund ihrer exponierten
Lage straßenbildprägende Bedeutung zu. Dar-
über hinaus ist der kleine noch gut erhaltene
Fachwerkbau Obere Straße 7 aus der 2. Hälfte
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