Ehrenhain
Nördlich der Ortslage, unmittelbar an der Lan-
desstraße 559, entstand 1920 ein von Hecken
und Eichen umsäumter weithin sichtbarer Eh-
renhain, der als Gedenkstätte genutzt wird und
einen malerischen landschaftsprägenden Ak-
zent setzt.
JÜHNDE-BARLISSEN
Im südlichen Teil Jühndes, nahe der Rosdorfer
Gemeindegrenze, liegt in der Drammeniede-
rung das erstmals 1233 urkundlich genannte
„Berleibesin”. Der mit Jühnde, Dahlenrode und
Atzenhausen verbundene Ort reicht bis dicht
an die bewaldeten Hänge der Emme im Nord-
osten.
Auf eine frühe Besiedlung des Geländes weisen
neben einer Flachmotte, die sich durch eine
leichte ovale Aufwölbung des Geländes (Nie-
dere Straße 15) abzeichnet, auch eine mittel-
alterliche Burganlage, die den Tie und das Ge-
lände südlich und westlich der Kirche umfaßte.
Neuere Forschungsergebnisse deuten Turm
und Schiff als Bergfried mit nördlicher Burg-
mauer sowie Reste des Palas der ehemaligen
Burg Berlevessen, die vermutlich Mitte des
14. Jh. zerstört wurde und verfiel.
Heute bilden Niedere Straße und Hauptstraße,
die ein trapezförmiges Areal begrenzen und die
nach Süden abzweigende Atzenhäuser Straße
das Hauptstraßengerüst des Dorfes, das durch
schmale von Norden nach Süden verlaufende
Streifenparzellen gegliedert ist. Die Bebauung
- es handelt sich vornehmlich um Hakenhöfe
- konzentriert sich an der platzartig sich erwei-
ternden Hauptstraße, im Bereich des Ties und
auf der Nordseite der Niederen Straße, wo es
zur Ansiedlung von kleinen Hofstellen kam.
Zahlreiche der zweigeschossigen stockwerk-
weise abgezimmerten Fachwerkbauten stam-
men noch aus der Zeit um 1800, von denen
der älteste inschriftlich datierte Bau 1793 auf
der Hauptstraße 7, gegenüber dem Tieplatz,
entstand. Der giebelständige, zweiseitig vor-
kragende, gut erhaltene Fachwerkbau gehört
zu einer Reihe von bemerkenswerten Zwei-
seithöfen (Nr 1 von 1799, 3, 5, 7), die sich auf
der Nordseite der Hauptstraße bis zur Abzwei-
gung der Niederen Straße aufsiedeln.
Mit dem Hakenhof Niedere Straße 17, vermut-
lich aus der 2. Hälfte des 18. Jh., hat sich ein
ehemaliger Lehnhof erhalten, der unmittelbar
an den bereits seit 1455 nachweisbaren einsti-
gen Hilwartshausener Klosterhof (Nr. 19)
grenzt.
Außerhalb des Ortskerns in der Drammeniede-
rung wurde 1821 An derTränke 2 das Wohnhaus
einer später erweiterten Hofanlage errichtet,
das ebenso wie der zweigeschossige Bau At-
zenhäuser Straße 5 aus dem Ende des 18. Jh.
noch ein weitgehend unverändertes Fachwerk-
gefüge zeigt.
Von ortsgeschichtlicher und städtebaulicher
Bedeutung ist der umfriedete und von Linden
umsäumte ovale Tieplatz, der alte Versamm-
lungsplatz der Dorfschaft, dessen Tiestein, ein
Barlissen, Ortslage, Bildquelle: K. Grote
Jühnde-Hägerhof, Wohnwirtschaftsgebäude,
wohl Ende 18. Jh.
Barlissen, Hauptstraße 7, 5, 3, 1
Barlissen, Pfarrkirche St. Laurentius,
Blick von Nordwesten
217
Nördlich der Ortslage, unmittelbar an der Lan-
desstraße 559, entstand 1920 ein von Hecken
und Eichen umsäumter weithin sichtbarer Eh-
renhain, der als Gedenkstätte genutzt wird und
einen malerischen landschaftsprägenden Ak-
zent setzt.
JÜHNDE-BARLISSEN
Im südlichen Teil Jühndes, nahe der Rosdorfer
Gemeindegrenze, liegt in der Drammeniede-
rung das erstmals 1233 urkundlich genannte
„Berleibesin”. Der mit Jühnde, Dahlenrode und
Atzenhausen verbundene Ort reicht bis dicht
an die bewaldeten Hänge der Emme im Nord-
osten.
Auf eine frühe Besiedlung des Geländes weisen
neben einer Flachmotte, die sich durch eine
leichte ovale Aufwölbung des Geländes (Nie-
dere Straße 15) abzeichnet, auch eine mittel-
alterliche Burganlage, die den Tie und das Ge-
lände südlich und westlich der Kirche umfaßte.
Neuere Forschungsergebnisse deuten Turm
und Schiff als Bergfried mit nördlicher Burg-
mauer sowie Reste des Palas der ehemaligen
Burg Berlevessen, die vermutlich Mitte des
14. Jh. zerstört wurde und verfiel.
Heute bilden Niedere Straße und Hauptstraße,
die ein trapezförmiges Areal begrenzen und die
nach Süden abzweigende Atzenhäuser Straße
das Hauptstraßengerüst des Dorfes, das durch
schmale von Norden nach Süden verlaufende
Streifenparzellen gegliedert ist. Die Bebauung
- es handelt sich vornehmlich um Hakenhöfe
- konzentriert sich an der platzartig sich erwei-
ternden Hauptstraße, im Bereich des Ties und
auf der Nordseite der Niederen Straße, wo es
zur Ansiedlung von kleinen Hofstellen kam.
Zahlreiche der zweigeschossigen stockwerk-
weise abgezimmerten Fachwerkbauten stam-
men noch aus der Zeit um 1800, von denen
der älteste inschriftlich datierte Bau 1793 auf
der Hauptstraße 7, gegenüber dem Tieplatz,
entstand. Der giebelständige, zweiseitig vor-
kragende, gut erhaltene Fachwerkbau gehört
zu einer Reihe von bemerkenswerten Zwei-
seithöfen (Nr 1 von 1799, 3, 5, 7), die sich auf
der Nordseite der Hauptstraße bis zur Abzwei-
gung der Niederen Straße aufsiedeln.
Mit dem Hakenhof Niedere Straße 17, vermut-
lich aus der 2. Hälfte des 18. Jh., hat sich ein
ehemaliger Lehnhof erhalten, der unmittelbar
an den bereits seit 1455 nachweisbaren einsti-
gen Hilwartshausener Klosterhof (Nr. 19)
grenzt.
Außerhalb des Ortskerns in der Drammeniede-
rung wurde 1821 An derTränke 2 das Wohnhaus
einer später erweiterten Hofanlage errichtet,
das ebenso wie der zweigeschossige Bau At-
zenhäuser Straße 5 aus dem Ende des 18. Jh.
noch ein weitgehend unverändertes Fachwerk-
gefüge zeigt.
Von ortsgeschichtlicher und städtebaulicher
Bedeutung ist der umfriedete und von Linden
umsäumte ovale Tieplatz, der alte Versamm-
lungsplatz der Dorfschaft, dessen Tiestein, ein
Barlissen, Ortslage, Bildquelle: K. Grote
Jühnde-Hägerhof, Wohnwirtschaftsgebäude,
wohl Ende 18. Jh.
Barlissen, Hauptstraße 7, 5, 3, 1
Barlissen, Pfarrkirche St. Laurentius,
Blick von Nordwesten
217