des bildet sein Mittelteil. Der Keller wie das
Erdgeschoss, jedes von Süden her über ein
eigenes Portal zugänglich, besitzen einen nord-
südlich gerichteten längsrechteckigen Grund-
riss. Der Innenraum wird in beiden Stockwer-
ken durch je zwei quadratische Stützen unter-
teilt, die die Last des Kreuzgratgewölbes auf-
nehmen. Auf der südlichen Hälfte wurde west-
lich des Kerngebäudes ein zweijochiger Raum
angefügt (Kapelle?), der heute nur noch ein ho-
hes Spitzbogenfenster zeigt. In seinem Inneren
entfalten sich über kapitelllosen Diensten zwei
Kreuzrippengewölbe mit Schlusssteinen.
An das Magazingebäude grenzt das ehemalige
Brauhaus, ein eingeschossiger, teilweise ver-
putzter Bruchsteinbau unter Krüppelwalm, der
im Kern wohl dem 18.Jh. zuzurechnen ist,
erweitert durch einen späteren schlichten
Fachwerkanbau.
Der einstige Domänenbezirk südlich von
Johanniskirche und „Schlösschen“ wird maß-
geblich geprägt durch frei stehende statt-
liche Wirtschaftsgebäude: im Westen, gestaffelt
angeordnet, der ehemalige Kuhstall und eine
lang gestreckte Scheune, am äußeren Ostrand,
in Verlängerung des in Fachwerk errichteten
Landarbeiterhauses, der massive Pferdestall
und im Süden, den Domänenhof abschließend,
das mächtige Schweinehaus.
Inschriftlich 1772 datiert ist die lang gestreckte
Scheune mit seitlicher Längsdurchfahrt. An den
verputzten Bruchsteinbau mit akzentsetzender
Eckquaderung schließt, nach Westen versetzt,
der ehemalige Kuhstall an, ein frei stehender,
doppelgeschossiger, ursprünglich mit mächti-
gem Krüppelwalmdach abschließender Bruch-
steinbau des 18.Jh., von dem sich nur die
Außenmauern erhalten haben. Ebenfalls aus
dem 18,Jh. stammt das Schweinehaus, ein
stattlicher Putzbau, dessen hoher Dachraum
als Kornboden diente.
Westlich der Herzberger Straße setzt die unter
Herzog Wilhelm d. J. 1558 errichtete Friedhofs-
kapelle einen besonderen Akzent. Die 1992
instand gesetzte Fachwerkkapelle mit polygo-
nalem Ostabschluss wird von einem Krüppel-
walmdach überspannt, dessen Ausladung von
profilierten Knaggen abgefangen wird. Hohe,
z.T. gekrümmte Streben gliedern die dreifach
verriegelten Wände.
Das Innere wird durch eine umlaufende Empore
und eine unterteilende, den Mittellängsunterzug
tragende Stützenreihe geprägt, auf dem die
Deckenbalken aufliegen.
Einfluss auf den platzartig sich weitenden
Straßenraum Suteroder Straße/Herzberger
Straße nimmt das streckhofartige, inschriftlich
1672 datierte Wohnhaus Herzberger Straße 26.
Die Gesamterscheinung, insbesondere sein
konstruktiv-gestalterisches Gefüge, lässt den
bemerkenswerten Fachwerkbau jedoch ins
frühe 18.Jh. datieren.
In die Zeit um 1700 ist wohl der Kern des lang
gestreckten Wohnwirtschaftsgebäudes Klos-
terhof 1 zu setzen, dessen rechtwinklig ange-
setzter fassadenbestimmender Wirtschaftsteil
dem 19.Jh. angehört. Fassaden bestimmend
tritt sein zeittypisches Strebewerk hervor.
Katlenburg, Burgberg, Magazingebäude, Blick von Südwesten
ERDGESCHO55
Katlenburg, Burgberg, Magazingebäude, Erdgeschossgrundriss (Rekonstruktionsversuch) J. Bühring, NLD
Katlenburg, Burgberg, ehern. Kuhstall, baulicher Zustand 1987, Archiv NLD
129
Erdgeschoss, jedes von Süden her über ein
eigenes Portal zugänglich, besitzen einen nord-
südlich gerichteten längsrechteckigen Grund-
riss. Der Innenraum wird in beiden Stockwer-
ken durch je zwei quadratische Stützen unter-
teilt, die die Last des Kreuzgratgewölbes auf-
nehmen. Auf der südlichen Hälfte wurde west-
lich des Kerngebäudes ein zweijochiger Raum
angefügt (Kapelle?), der heute nur noch ein ho-
hes Spitzbogenfenster zeigt. In seinem Inneren
entfalten sich über kapitelllosen Diensten zwei
Kreuzrippengewölbe mit Schlusssteinen.
An das Magazingebäude grenzt das ehemalige
Brauhaus, ein eingeschossiger, teilweise ver-
putzter Bruchsteinbau unter Krüppelwalm, der
im Kern wohl dem 18.Jh. zuzurechnen ist,
erweitert durch einen späteren schlichten
Fachwerkanbau.
Der einstige Domänenbezirk südlich von
Johanniskirche und „Schlösschen“ wird maß-
geblich geprägt durch frei stehende statt-
liche Wirtschaftsgebäude: im Westen, gestaffelt
angeordnet, der ehemalige Kuhstall und eine
lang gestreckte Scheune, am äußeren Ostrand,
in Verlängerung des in Fachwerk errichteten
Landarbeiterhauses, der massive Pferdestall
und im Süden, den Domänenhof abschließend,
das mächtige Schweinehaus.
Inschriftlich 1772 datiert ist die lang gestreckte
Scheune mit seitlicher Längsdurchfahrt. An den
verputzten Bruchsteinbau mit akzentsetzender
Eckquaderung schließt, nach Westen versetzt,
der ehemalige Kuhstall an, ein frei stehender,
doppelgeschossiger, ursprünglich mit mächti-
gem Krüppelwalmdach abschließender Bruch-
steinbau des 18.Jh., von dem sich nur die
Außenmauern erhalten haben. Ebenfalls aus
dem 18,Jh. stammt das Schweinehaus, ein
stattlicher Putzbau, dessen hoher Dachraum
als Kornboden diente.
Westlich der Herzberger Straße setzt die unter
Herzog Wilhelm d. J. 1558 errichtete Friedhofs-
kapelle einen besonderen Akzent. Die 1992
instand gesetzte Fachwerkkapelle mit polygo-
nalem Ostabschluss wird von einem Krüppel-
walmdach überspannt, dessen Ausladung von
profilierten Knaggen abgefangen wird. Hohe,
z.T. gekrümmte Streben gliedern die dreifach
verriegelten Wände.
Das Innere wird durch eine umlaufende Empore
und eine unterteilende, den Mittellängsunterzug
tragende Stützenreihe geprägt, auf dem die
Deckenbalken aufliegen.
Einfluss auf den platzartig sich weitenden
Straßenraum Suteroder Straße/Herzberger
Straße nimmt das streckhofartige, inschriftlich
1672 datierte Wohnhaus Herzberger Straße 26.
Die Gesamterscheinung, insbesondere sein
konstruktiv-gestalterisches Gefüge, lässt den
bemerkenswerten Fachwerkbau jedoch ins
frühe 18.Jh. datieren.
In die Zeit um 1700 ist wohl der Kern des lang
gestreckten Wohnwirtschaftsgebäudes Klos-
terhof 1 zu setzen, dessen rechtwinklig ange-
setzter fassadenbestimmender Wirtschaftsteil
dem 19.Jh. angehört. Fassaden bestimmend
tritt sein zeittypisches Strebewerk hervor.
Katlenburg, Burgberg, Magazingebäude, Blick von Südwesten
ERDGESCHO55
Katlenburg, Burgberg, Magazingebäude, Erdgeschossgrundriss (Rekonstruktionsversuch) J. Bühring, NLD
Katlenburg, Burgberg, ehern. Kuhstall, baulicher Zustand 1987, Archiv NLD
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