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Kämmerer, Christian [Editor]; Lufen, Peter Ferdinand [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 7,1): Landkreis Northeim: Südlicher Teil mit den Städten Hardegsen, Moringen, Northeim und Uslar, den Flecken Bodenfelde und Nörten-Hardenberg, der Gemeinde Katlenburg-Lindau und dem Gemeindefreien Gebiet Solling — Braunschweig, 2002

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https://doi.org/10.11588/diglit.44420#0309
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zum Klosterhof Kirche, Wohnhaus, Scheune,
Schafstall, Hirtenhaus, Mühle, Brau- und
Pforthaus, Backhaus sowie Schweine- und
Pferdestall, die in lockerer Gruppierung beid-
seits der Alten Schmiedestraße angeordnet
waren. Erhalten haben sich die Kapelle, die
ehemalige Zehntscheune und der Schafstall
Hagenbergstraße 15.
Die Alte Schmiedestraße, die von der
Emilienhofstraße nach Westen abzweigt, bildet
gleichsam das Rückgrat des bis zur Hagen-
bergstraße reichenden älteren Dorfkerns;
nördlich schließt eine Ortsranderweiterung mit
gleichmäßiger Parzellierung an.
Akzente im alten Ortskern setzen neben den
Bauten an der Hagenbergstraße die Kapelle an
der Alten Schmiedestraße, das Wohnwirt-
schaftsgebäude Alte Schmiedestraße 18 und
das Wohnwirtschaftsgebäude Emilienhof-
straße.
Am Westende der platzartig sich weitenden
Alten Schmiedestraße liegt die Kapelle des ehe-
maligen Klosterhofes, ein schlichter dop-
pelgeschossiger Bau unter Satteldach mit
bekrönendem Dachreiter. Zum Kernbau gehört
das in Bruchstein gemauerte Untergeschoss,
auf dem ein Fachwerkoberstock wohl der
2. Hälfte des 17.Jh. ruht.
In unmittelbarer Nähe der Kapelle hat sich der
ehemalige Schafstall Hagenbergstraße 15 des
18.Jh. erhalten, ein schlichter Sandsteinbau mit
Eckquaderung und Fachwerkgiebel, dessen
Nordseite verändert wurde.
Herauszustellen ist auch die ehemalige Zehnt-
scheune, ein traufständig ausgerichteter Bau
des 18.Jh. unter abgewalmtem Satteldach,
dessen Zeugniswert durch spätere bauliche
Eingriffe beeinträchtigt ist.
Bemerkenswert ist der weit von der Straßen-
flucht zurückgesetzte Bau Alte Schmiedestraße
18. Die Fassade des aus der Mitte des 18.Jh.
stammenden Baues wird geprägt durch den
leicht vorkragenden Oberstock und durch die
zweifach verriegelten Wände mit ihren weit aus-
greifenden Streben in den Eckgefachen.
Zeitgleich entstand der traufständig zur Straße
ausgerichtete Bau Emilienhofstraße 2, der in
der 2. Hälfte des 19.Jh. erweitert wurde. Das
lang gestreckte Wohnwirtschaftsgebäude zeigt
den gleichen konstruktiv-gestalterischen Fach-
werkaufbau wie der Bau Alte Schmiedestra-
ße 18.
N O RTH EIM/STÖCKHEIM

In der weiten fruchtbaren Leinetalniederung
liegt der Ort Stockheim, der ins Licht der
geschichtlichen Überlieferung erstmals 1141
als „Stockheim“ tritt. Seine Ortsstruktur im
18.Jh. dokumentiert die Kurhannoversche
Landesaufnahme von 1783, die insgesamt 44
„Feuerstellen“ verzeichnet, während die wei-
teren baulichen Veränderungen im 19.Jh. der
Katasterplan der Ortslage von 1859 wiedergibt.
Die Leitlinie des Ortsgrundrisses stellt die leicht


Schnedinghausen, Hagenbergstraße, ehern. Zehntscheune


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