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Kämmerer, Christian [Editor]; Lufen, Peter Ferdinand [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 7,1): Landkreis Northeim: Südlicher Teil mit den Städten Hardegsen, Moringen, Northeim und Uslar, den Flecken Bodenfelde und Nörten-Hardenberg, der Gemeinde Katlenburg-Lindau und dem Gemeindefreien Gebiet Solling — Braunschweig, 2002

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https://doi.org/10.11588/diglit.44420#0310
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Stockheim, Martinistraße 12, ehern. Schule


Domäne Wetze, Lageplan von 1894, Hauptstaatsarchiv Hannover 23c Wetze 9pm


gekrümmt verlaufende Kötnerstraße dar, die
außerhalb des Ortskerns in der L 572 ihre
Fortsetzung findet. Von der Kötnerstraße
zweigen schmale Erschließungsstraßen ab
(Triftstraße, Am Bache). Deutlich hebt sich der
historische Ortskern von den späteren Orts-
randerweiterungen im Norden (Am Siebeck)
und Süden (Bollenkamp) ab. Gekennzeichnet
wird der ältere Ortskern durch unterschiedlich
große Blockparzellen, bebaut mit zumeist klein-
teiligen Hofstellen. Seinen unverwechselbaren
Mittelpunkt erhält Stockheim durch die ev.
Kirche St. Martin des 18.Jh. Ihr mittelalterlicher
Vorgängerbau gehörte zu den Kirchenbauten
mit Martinspatrozinium, die sich zu Erzpriester-
sitzen und zu Pfarr- und Taufkirchen entwickel-
ten und von denen im 12. und 13.Jh. weitere
Kirchengründungen ausgingen.
Neben der exponiert gelegenen Kirche setzen
die Hofanlage Kötnerstraße 13, die Schule
Martinstraße 6, das Wohnhaus Nr. 11, die ehe-
malige Schule Nr. 12, die Brücken Leinefeld-
straße und Martinstraße sowie die Scheiben-
kreuzsteine an der L 572 Merkzeichen im
Ortsbild. Darüber hinaus sind die zum Klos-
tergut Wetze gehörenden Wohnwirtschafts-
gebäude und Scheune zu nennen. Leider
wurde das ehemalige Pfarrwitwenhaus Martin-
straße 7, ein zweigeschossiges Fachwerk-
gebäude der Mitte des 18.Jh., 1983/84 abge-
tragen.
Einfluss auf das Straßenbild der Kötnerstraße
nimmt die stattliche Hofanlage Nr. 13, beste-
hend aus einem traufständig ausgerichteten,
weit von der Straßenflucht zurückspringenden
Wohnwirtschaftsgebäude und einer quer zum
Haupthaus gestellten Scheune mit Längsauf-
schluss.
Das wohl in der 2. Hälfte des 18.Jh. errichtete
streckhofartige Wohnwirtschaftsgebäude mit
allseitig vorkragendem Oberstock schließt mit
hohem Satteldach ab. Inschriftlich „1814“
datiert ist die unmittelbar an der Straßen-
gabelung Kötnerstraße/Am Bache gelegene
Fachwerkscheune. Straßenbildprägende Be-
deutung kommt dem stattlichen Wohnhaus der
Hofanlage Martinstraße 11 zu, einem doppel-
geschossigen Rohziegelbau des ausgehenden
19.Jh. auf hohem Sandsteinquadersockel mit
ausgebautem Drempelgeschoss. Die Parzelle
des mit zeittypischen Gliederungselementen
versehenen Baues wird von einer Ziegelmauer
eingefasst.
Im Einflussbereich der Kirche liegt die ehema-
lige Knabenschule Martinstraße 12 aus der
Mitte des 19.Jh. Der eingeschossige, teilun-
terkellerte, schlichte Fachwerkbau unter abge-
walmtem Satteldach ist giebelständig zur
Straße ausgerichtet. Sein rasterartiges Fach-
werk wird durch wandhohe Streben aufgelock-
ert.
Aufgrund seiner exponierten Lage kommt dem
doppelgeschossigen, stockwerkweise abge-
zimmerten Fachwerkbau Martinstraße 6 aus
der 2. Hälfte des 19.Jh. Denkmalqualität zu.
Der Südgiebel des auf einem Quadersockel
ruhenden Baues wurde massiv erneuert.

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