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Kämmerer, Christian [Editor]; Lufen, Peter Ferdinand [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 7,1): Landkreis Northeim: Südlicher Teil mit den Städten Hardegsen, Moringen, Northeim und Uslar, den Flecken Bodenfelde und Nörten-Hardenberg, der Gemeinde Katlenburg-Lindau und dem Gemeindefreien Gebiet Solling — Braunschweig, 2002

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https://doi.org/10.11588/diglit.44420#0311
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Nicht mehr in situ erhalten sind die drei
(ursprünglich vier) Scheibenkreuzsteine am
nördlichen Ortsrand an der L 572. Die allgemein
als „Sühnekreuze“ bekannten, dem 14./15.Jh.
angehörenden Scheibenkreuze sind von auf-
rechter Quaderform, in die unterschiedliche
Kreuzformen eingeritzt sind.
Ev. Kirche St. Martin
Auf einem baumbestandenen umfriedeten
Areal inmitten des historischen Ortskerns ent-
stand zwischen 1756 und 1764 die ev. Kirche
St. Martin, eine verputzte Saalkirche unter
Walmdach mit Westturm, der mit einem ver-
schieferten Aufsatz abschließt. Schlichte Sand-
steineinfassungen heben sich von den hellen
Putzflächen ab. Bei der vollständigen Innen-
renovierung und Trockenlegung des Mauer-
werks 1983/84 konnte der Nachweis eines mit-
telalterlichen Vorgängerbaues erbracht werden.
Aufgehoben wurde die Quererschließung des
Innenraums mit amphitheatralisch ansteigen-
dem Gestühl. Herauszustellen sind der verän-
derte Kanzelaltar, das restaurierte bemalte
Altarkreuz aus dem Ende des 17.Jh., das ehe-
malige Altarbild aus Hollenstedt von 1656, der
laut Inschrift „1614“ gestiftete Taufstein sowie
die 1854 gefertigte Orgel von Giesecke.
Domäne Wetze
Südwestlich von Stockheim an der K 507, die
nach Iber führt, liegt die Domäne Wetze, her-
vorgegangen aus einer Staatsdomäne, die
1964 in den Besitz der Klosterkammer über-
ging. Aus der mehrgebäudigen Anlage des
19.Jh. sind das Wohn-Stallgebäude, ein lang
gestreckter Bruchsteinbau von „1827“, der den
Hofraum an seiner Ostseite begrenzt, und die
„1826“ inschriftlich datierte Scheune in grob
verputztem Bruchsteinmauerwerk mit Sand-
steineinfassungen hervorzuheben.
NORTHEIM/SUDHEIM

In der Leinetalniederung, unmittelbar an der B
3, die Northeim und Nörten-Hardenberg verbin-
det, erstreckt sich auf etwa 150 m ü. N. N. der
Ort Sudheim, dessen Ortskern bis an die west-
lichen Ausläufer des Wieter reicht. Verkehrs-
geographisch bevorzugt gelegen gehört Sud-
heim zu den ältesten Siedlungen im Leinetal.
Als „Suthem“ wird der Siedlungsplatz im Jahre
1015 erstmals in den Schriftquellen genannt.
1141 bestätigt Graf Siegfried von Northeim
dem Blasiuskloster in Northeim alle Zuwen-
dungen und Privilegien, u.a. auch die zwölf
Hufen Land in Sudheim. Des Weiteren ist über-
liefert, dass die Herren von Hardenberg, die
noch heute große Teile der Sudheimer Feld-
mark besitzen, 1335 einen Lehnhof hier erwar-
ben. Wie der Kurhannoverschen Landesauf-
nahme von 1786 zu entnehmen ist, zählte
Sudheim in der 2. Hälfte des 18,Jh. 91
„Feuerstelien“. Die Dorfstruktur des kompakten,
geschlossenen Haufendorfes mit seiner dicht


Stockheim, Martinstraße 11, Wohnhaus der Hofanlage


Stockheim, Kirche St. Martin von 1756-64, Blick auf den Kanzelaltar

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