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C?imr Dorfgeschichte.

Die Gretel heuert Hansen nicht,

Sie heuert den Christophen,

Darob schier Hansens Herze bricht,

Er heulet hinterm Ofen:

„O Gretel, stahlst mein bestes Glück,
O hätte ich nur einen — Strick,

Ich thäte mich d'ran hängen."

„So ist mir schwerbetrogenem Wicht
Tie Welt voll Angst und Grauen,
Drum will ich fest in’S Angesicht
Dem schwarzen Tode schauen!"

Flugs geht der Hans zur Stadt hinein
Und kauft sich hänf nen Samen ein,
Ten streut er auf den Acker.

Und spricht: „Wenn mir der Hanf gedeiht,
Tann raufe, trockne, röste
Und dörre, breche ich zur Zeit
Ihn auf das Allerbeste. —

Tann will ich hin zum Seiler geh'n,
Er soll flugs einen Strick mir dreh'n.
Daran will ich mich hängen!" —

Tie Zeit verfliegt, die Ernte steht,

Ter Hanf ist gut gediehen,

Ter Hans frisch auf dem Felde geht,

Der Hans hat nun viel Mühen.

Doch endlich ist die Arbeit aus,

Ter Hans geht stillvergnügt nach Haus
Mit einem großen Bündel. —

„O Käthel, liebes Käthel sag',

Willst du den Hans da spinnen?

Du sollst für unfern Hochzeitstag
Ein Hemdlein d'raus gewinnen."
,,„O Hansel, lieber Hansel mein,
Werd' hurtig bei der Arbeit sein,
Daß ich bald fertig werde.""

Papierfchnitzeln.

Herr Maier in der orientalischen Frage. „Jähnse,
es is mer werklich was Ekliges mit dene Leut' ihrer Starr-
köppigkeit. Su wie ich die Sache ansähe, kimmt's doch am
Ende auf den Sultan seinen muselmännlichen Eegensinn her-
aus, weil er unsre Religion herabwirdigt; und wenn er sich
een bischen christliche Formen angewehnen thäte un seine
eegenthimlichen Gewehnungen en bischen anners einrichten
thäte, nachher könnte er ganz ruhig läben. So könnte 'r
vor n Anfang zum Beispiel sich äußerlich den Trunk anthun
und daderbei doch iunewennig ganz Jslämmisch bleibe, bloß
dadervor, daß er den guten Willen zeigte. Un dann könnt r
noch een Jbriges dhun un seine Gegner großmiethig su e
kleenes Haremche schenke, daß die och een bischen mehr Vor-
liebe vor den Islam kriegten. Sähnse, so macht ich's in
deine Sultan seiner Stelle: man muß doch auch zu eim
Opfer vor sein Vaterland fähig sin."

Definition der Ehe. Ter Arzt nennt die Ehe ein ver-
kehrtes Fieber, das mit Hitze anfängt und mit Kälte endet. '
Ter Chemiker: eine einfache Wahlverwandtschaft.

Ter Apotheker: ein niederschlagendes Pulver.

Ter Mathematiker: eine Gleichung, wo bei zwei gege-
benen Größen sich leicht eine dritte findet.
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Eine Dorfgeschichte"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Bauernstube
Liebespaar <Motiv>
Spinnen <Motiv>
Hanfanbau
Handsaat
Karikatur
Bauer <Motiv>
Handspindel
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 19.1854, Nr. 453, S. 166

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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