Bor einem alten Gemälde.
Ich kann mich von Dir nicht trennen,
Du liebes altes Bild!
StetS weckt mir neues Sehnen
Dein Aug' so blau, so mild;
Stets lockt mit heißem Verlangen
Dein süßer Mund mich zum Kuß —
Weh! daß ein doppelt Jahrhundert
Von Dir mich scheiden muß!
Weh! daß zweihundert Jahre
Mich scheiden müssen von Dir,
Daß diese goldenen Haare
So ferner Tage Zier!
Und daß Du nimmer kannst werden
Mein holdes Liebchen fein . . .
O möchte ich auf Erden
Doch früher geboren sein!
Wie wollt' ich an Deinem Fenster
Durchwachen die stille Nacht,
Trotz Regen und Gespenster
Hielt' ich bei Liebchen Wacht.
Wie tönten meine Lieder
So klar im Mondcnschein,
Bis daß Du blicktest nieder
Und winktest mir hinein.
Früh Morgens wollt' ich warten
Und durch die Hecken späh'n,
In Nachbars Blumengarten
Die schönste Blume zu seh'n.
„Sieh'Amalia, wenn dasMeer Dich erblickt, zieht es sich zurück und das ist die Ebbe!"
Und reichtest Du aus den Gittern
Mir eine Knospe vielleicht . . .
Schon fühl' ich der Hände Zittern,
Schon wird das Auge mir feucht!
Im grauen Münster wollt' ich
An Deiner Seite steh'n
Und — Gott verzeih' mir's — im Münster
Auf Dich allein nur seh'n.
Doch solche Seligkeiten
Sind nimmermehr für mich.
Zu spät, um zweihundert Jahre,
Mein Liebchen, lieb' ich Dich! —
Mir war's, als müßt' ich weinen,
Als ich die Worte sprach . . .
Da fiel das letzte Scheinen
Der Frühlingssonn' in's Gemach.
Ein lichter Strahl verklärte
Das Bildniß engclrein:
Nicht bist Du von dieser Erde —
Du sollst mein Engel sein.
Naturwissenschaftliche Erklärung.
Ich kann mich von Dir nicht trennen,
Du liebes altes Bild!
StetS weckt mir neues Sehnen
Dein Aug' so blau, so mild;
Stets lockt mit heißem Verlangen
Dein süßer Mund mich zum Kuß —
Weh! daß ein doppelt Jahrhundert
Von Dir mich scheiden muß!
Weh! daß zweihundert Jahre
Mich scheiden müssen von Dir,
Daß diese goldenen Haare
So ferner Tage Zier!
Und daß Du nimmer kannst werden
Mein holdes Liebchen fein . . .
O möchte ich auf Erden
Doch früher geboren sein!
Wie wollt' ich an Deinem Fenster
Durchwachen die stille Nacht,
Trotz Regen und Gespenster
Hielt' ich bei Liebchen Wacht.
Wie tönten meine Lieder
So klar im Mondcnschein,
Bis daß Du blicktest nieder
Und winktest mir hinein.
Früh Morgens wollt' ich warten
Und durch die Hecken späh'n,
In Nachbars Blumengarten
Die schönste Blume zu seh'n.
„Sieh'Amalia, wenn dasMeer Dich erblickt, zieht es sich zurück und das ist die Ebbe!"
Und reichtest Du aus den Gittern
Mir eine Knospe vielleicht . . .
Schon fühl' ich der Hände Zittern,
Schon wird das Auge mir feucht!
Im grauen Münster wollt' ich
An Deiner Seite steh'n
Und — Gott verzeih' mir's — im Münster
Auf Dich allein nur seh'n.
Doch solche Seligkeiten
Sind nimmermehr für mich.
Zu spät, um zweihundert Jahre,
Mein Liebchen, lieb' ich Dich! —
Mir war's, als müßt' ich weinen,
Als ich die Worte sprach . . .
Da fiel das letzte Scheinen
Der Frühlingssonn' in's Gemach.
Ein lichter Strahl verklärte
Das Bildniß engclrein:
Nicht bist Du von dieser Erde —
Du sollst mein Engel sein.
Naturwissenschaftliche Erklärung.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Vor einem alten Gemälde" "Naturwissenschaftliche Erklärung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 21.1855, Nr. 490, S. 76
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg