Heinrich Tuschl inib s
Aber vom langen Pilgerfahren
Ihm die Schuhe zerrissen waren,
Und an Geklipp' und Kieseln schund
Sich der Arme die Fersen wund.
in Röslci». 85
Und der Ritter im Pilgerrock
Hört's, ergrimmt, und rüttelt den Stock,
Ihn dem Weibe fühlen zu lassen,
DaS um den Stallknecht ihn verlassen,
Und seinen Namen, chrcnwerth,
Gar zum Kinderpopanz verzerrt.
Aber bald ihn die Zornwuth reut;
„Diese Hände hielt' ich entweiht,
So sic berührten die Verfluchte;
Dummkops, der ich die Vietze suchte!
Wer um ein Weib den Schuh zerreißt,
Billig der Narr der Narren heißt."
Und schon geht er, heimwärts gewandt,
Von der Treulosen unerkannt.
Rückgekchrt in der Seinen Mitte,
Lebt' er nach frommer Rittersstte,
Jagte, betrank sich, focht und gab
Büßend den Mönchen Gut und Hab'.
Plötzlich sieht er ein Dorf im Thal,
Schön beleuchtet vom Abcudstrahl,
Dorthin lenkt er die müden Schritte
Und an der ersten dürftigen Hütte
Ihm ein Stiesel von Holz geschnitzt'
Und vcrgüldct in's Auge blitzt.
Meisterlciu hocket vor der Thür,
Plagt und sputet sich für und für,
Einen beschmutzte» Bundschuh flickend.
Tuschl stutzt, de» Krauskops erblickend:
„Heiliger Martin, sch' ich recht?
Jst's nicht Günther, mein Edelknecht!".
Meisterlciu rufet hinein in's Haus,
Kommt ein schmuckes Weibchen heraus,
Blank und rein, wie ein Wappcnschildlein,
Schön geformt, wie ein Venusbildlein;
Heinrich erkennet sie und bebt,
Röslein ist's, wie sie leibt und lebt.
llnb in ihrem Lilienarm
Lag ein Säugling so weich und warm,
Aber das Kind schrie und that böse,
Röslein wehrte seinem Getöse:
„Herzchen, o schweig! hu hu, lu lu!
Tuschl kommt und frißt dich im Nu!"
!
Aber vom langen Pilgerfahren
Ihm die Schuhe zerrissen waren,
Und an Geklipp' und Kieseln schund
Sich der Arme die Fersen wund.
in Röslci». 85
Und der Ritter im Pilgerrock
Hört's, ergrimmt, und rüttelt den Stock,
Ihn dem Weibe fühlen zu lassen,
DaS um den Stallknecht ihn verlassen,
Und seinen Namen, chrcnwerth,
Gar zum Kinderpopanz verzerrt.
Aber bald ihn die Zornwuth reut;
„Diese Hände hielt' ich entweiht,
So sic berührten die Verfluchte;
Dummkops, der ich die Vietze suchte!
Wer um ein Weib den Schuh zerreißt,
Billig der Narr der Narren heißt."
Und schon geht er, heimwärts gewandt,
Von der Treulosen unerkannt.
Rückgekchrt in der Seinen Mitte,
Lebt' er nach frommer Rittersstte,
Jagte, betrank sich, focht und gab
Büßend den Mönchen Gut und Hab'.
Plötzlich sieht er ein Dorf im Thal,
Schön beleuchtet vom Abcudstrahl,
Dorthin lenkt er die müden Schritte
Und an der ersten dürftigen Hütte
Ihm ein Stiesel von Holz geschnitzt'
Und vcrgüldct in's Auge blitzt.
Meisterlciu hocket vor der Thür,
Plagt und sputet sich für und für,
Einen beschmutzte» Bundschuh flickend.
Tuschl stutzt, de» Krauskops erblickend:
„Heiliger Martin, sch' ich recht?
Jst's nicht Günther, mein Edelknecht!".
Meisterlciu rufet hinein in's Haus,
Kommt ein schmuckes Weibchen heraus,
Blank und rein, wie ein Wappcnschildlein,
Schön geformt, wie ein Venusbildlein;
Heinrich erkennet sie und bebt,
Röslein ist's, wie sie leibt und lebt.
llnb in ihrem Lilienarm
Lag ein Säugling so weich und warm,
Aber das Kind schrie und that böse,
Röslein wehrte seinem Getöse:
„Herzchen, o schweig! hu hu, lu lu!
Tuschl kommt und frißt dich im Nu!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Heinrich Tuschl und sein Röslein"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)