qo Bestellungen werben in allen Buch- und X u n ff»
“ ' Handlungen, sowie von allen Postämtern und
Zeit» „gservebitivneu angenommen.
M— S53.
Erscheinen wöchentlich ein Mal. Subscriptiond- vvvi ?...
preis für den Band von 2K Nummern 3 fl. 54 kr. AH" b **-
ober 2 Nthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern kosten 12 kr. oder 4 Tgr.
oder
Die Nache des Postsekretairs.
Eine unerhörte Mordgcschichtc a»S der neuesten Zeit in sechs Kapiteln mit ganz neuen Effekten und noch nie dagcwcscnen TodeSartcn.
Warnung!
Halt Leser! Ein schreckliches Bild sind wir imBegriffe,
vor Dir zu entrollen. Unsere Feder ist mit dem Messer des
Henkers gespitzt und in daS Blut eines gerichteten Mörders
getaucht. Wenn uns, die wir Besitzer des „neuen Pitaval,
ältere und neue Folge" sind, bcimNicdcrschrcibcn der fol-
gcnden Schaucrmomcntc fortwährend Gänsehaut übcrlicf, —
wenn wir dabei oft nur mit abgcwendctcn oder geschlossenen
Augen wcitcrschrcibcu konnten — wie viel mehr wirst Du
zittern und beben müssen bei Todcsarten, wie sic noch kein
deutscher Bänkelsänger erfand!
Darum, ihr Zartncrvigcn, leset nicht weiter, die Erfahr-
ung unserer Geschichte könnte Euch die Liebe verleiten. Nur
ihr starken Geister, die ihr bei einer Mordthat in der gericht-
lichen Entscheidung daö meiste Interesse findet — nur Ihr
vermögt mir ohne Bangen zu folgen. Ihr Andern aber kehret
hier um, denn noch ist cs Zeit, da wir jetzt erst beginnen das
Erste Kapitel.
In L. bei B. und an der Straße gelegen, die von F.
nach D. führt, zwei Stunden von der \)*** Grenze, lebte
eine Familie, die nur aus drei Personen bestand, nämlich aus
einer reizenden Tochter, Namens Anna und den dazu gehöri-
gen beiden Eltern.
Anna war das liebenswürdigste Gcschöps unter der Sonne.
Eine Beschreibung ihrer Reize muß man uns, beliebter Kürze
! halber, erlasse». Nur so viel sei uns zu sagen gestattet, daß die
; ganze Natur ihr zu huldigen schien. Die Linde vor ihrem Fenster
j beugte sich unter der Last der Haus- und Singvögel, die sich
auf den Aesten drängten, um des Morgens zuerst das schöne
Kind zu sehen. Die Sonne und der Mond, von physiognomischcr
Seite betrachtet, lächelten im eigentlichen Sinne, wenn sic
unsere Anna zu sehen bekamen und konnte zumal 'die Sonne
sich nicht versagen, beim kkutergehen sich noch oft einige Mi-
nuten an den Erdrand fcstzuhaltcn, um die letzten Blicke ihres
Lieblings mit auf die lange Reise über die andere Hemisphäre
zu nehmen. Wenn Anna einen Besen ergriff, um die Stube
zu fegen, so schlugen unter ihrer Hand die dürren Birkcnreißcr
frisch aus und wölbten sich zur Laube , über die Liebliche.
Aber nicht blos die unvernünftigen Geschöpfe liebten Anna,
sondern auch die, je nachdem man will, die vernünftigsten oder
unvernünftigsten Geschöpfe, nämlich die Menschen. Anna war
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“ ' Handlungen, sowie von allen Postämtern und
Zeit» „gservebitivneu angenommen.
M— S53.
Erscheinen wöchentlich ein Mal. Subscriptiond- vvvi ?...
preis für den Band von 2K Nummern 3 fl. 54 kr. AH" b **-
ober 2 Nthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern kosten 12 kr. oder 4 Tgr.
oder
Die Nache des Postsekretairs.
Eine unerhörte Mordgcschichtc a»S der neuesten Zeit in sechs Kapiteln mit ganz neuen Effekten und noch nie dagcwcscnen TodeSartcn.
Warnung!
Halt Leser! Ein schreckliches Bild sind wir imBegriffe,
vor Dir zu entrollen. Unsere Feder ist mit dem Messer des
Henkers gespitzt und in daS Blut eines gerichteten Mörders
getaucht. Wenn uns, die wir Besitzer des „neuen Pitaval,
ältere und neue Folge" sind, bcimNicdcrschrcibcn der fol-
gcnden Schaucrmomcntc fortwährend Gänsehaut übcrlicf, —
wenn wir dabei oft nur mit abgcwendctcn oder geschlossenen
Augen wcitcrschrcibcu konnten — wie viel mehr wirst Du
zittern und beben müssen bei Todcsarten, wie sic noch kein
deutscher Bänkelsänger erfand!
Darum, ihr Zartncrvigcn, leset nicht weiter, die Erfahr-
ung unserer Geschichte könnte Euch die Liebe verleiten. Nur
ihr starken Geister, die ihr bei einer Mordthat in der gericht-
lichen Entscheidung daö meiste Interesse findet — nur Ihr
vermögt mir ohne Bangen zu folgen. Ihr Andern aber kehret
hier um, denn noch ist cs Zeit, da wir jetzt erst beginnen das
Erste Kapitel.
In L. bei B. und an der Straße gelegen, die von F.
nach D. führt, zwei Stunden von der \)*** Grenze, lebte
eine Familie, die nur aus drei Personen bestand, nämlich aus
einer reizenden Tochter, Namens Anna und den dazu gehöri-
gen beiden Eltern.
Anna war das liebenswürdigste Gcschöps unter der Sonne.
Eine Beschreibung ihrer Reize muß man uns, beliebter Kürze
! halber, erlasse». Nur so viel sei uns zu sagen gestattet, daß die
; ganze Natur ihr zu huldigen schien. Die Linde vor ihrem Fenster
j beugte sich unter der Last der Haus- und Singvögel, die sich
auf den Aesten drängten, um des Morgens zuerst das schöne
Kind zu sehen. Die Sonne und der Mond, von physiognomischcr
Seite betrachtet, lächelten im eigentlichen Sinne, wenn sic
unsere Anna zu sehen bekamen und konnte zumal 'die Sonne
sich nicht versagen, beim kkutergehen sich noch oft einige Mi-
nuten an den Erdrand fcstzuhaltcn, um die letzten Blicke ihres
Lieblings mit auf die lange Reise über die andere Hemisphäre
zu nehmen. Wenn Anna einen Besen ergriff, um die Stube
zu fegen, so schlugen unter ihrer Hand die dürren Birkcnreißcr
frisch aus und wölbten sich zur Laube , über die Liebliche.
Aber nicht blos die unvernünftigen Geschöpfe liebten Anna,
sondern auch die, je nachdem man will, die vernünftigsten oder
unvernünftigsten Geschöpfe, nämlich die Menschen. Anna war
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"R♥A oder Die Rache des Postsekretairs"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)