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Bälle und i

„Ja," sagt der Meister, „und sehr gesprächsam, kennst
Du den Süßmilch, von dein sie redete?"

„Du hast ja gehört, daß cS ihr Friseur ist," sagt die
Meisterin.

Der Meister wundert sich noch lange über das viele
Elend, was es geben kann, macht diesen Gegenstand zum
lehrreichen Tischgespräch des heutigen Tages, und wundert
sich über die ungemeine, verschwiegene Wohllhätigkeit der Dame.

Ein paar Gassen davon wundert sich aber noch viel
mehr die Putzmacherin Seidenbast, denn da sie auf schon
zwölfmal eingesandte Rechnungen von der Frau Geheimen Ober-
rechnungsrath keine Zahlung bekommen hat, so war kein
Grund da, anzunehmen, daß dieses auf die dreizehnte ge-
schehen würde. Tie Geheime ist aber wirklich crinolinc-
rauschcnd hereingepurrt und hat bezahlt. Daß ein unter
dem Gclde sich befindender Dukaten Aehnlichkeit mit dem
von dem Junggesellen beim Vürgercasinoball gestifteten hat,
ist gewiß nur zufällig, denn Dukaten sehen sich in der Regel
ähnlich und viele Leute haben die Gewohnheit, ihn zu
durchbohren.

ihre Folgen.

Daß die Folge von der bezahlten Putzmacherin-Rech-
nung einen ncuauflcbenden Credit der Damen Schellack zu
Folge hatte, läßt sich denken, und daß, nachdem Doctor
Salbenrcich sich einmal gedruckt gesehen hat, er dem Banne
der Presse verfallen ist, ließ sich eben so wenig bezweifeln.
Den Ballblumen von den Friedensfeldcrn der Erinnerung
folgen in angenehmem Wechsel, Dorncnroscn von den Irr-
fahrten des Lebens, Strohhalme und Weizcnkörncr, gesammelt
in den Scheunen der menschlichen Wissenschaft, Göttcrträume
eines Casinoniers, und Anderes mehr. Da die Zeile jedes-
mal mit zwei Kreuzern bezahlt wird, so hat der Redakteur
des Wochenblattes durchaus nichts cinzuwcnden gegen die
dichterische Begeisterung des vom Bürgercasino gefeierten
Poeten.

Die vierzehn Kinder und die Schwiegermutter sind noch
immer Gegenstand philantropischer Unterhaltung zwischen der
Geheimen Oberrechnungsrath Schellack, nicht von Schellack,
und dem braven Süßmilch. Die vierzehn Kinder gedeihen
so wohl, daß Hoffnung vorhanden ist, sie bis zur nächsten
Ballsaison auf fünfzehn vermehrt zu sehen.

Erklärung.

A.: „Ich muß mich sehr hüten, denn wie ich nur ein
Bischen mehr trinke, bin ich den anderen Tag unfähig etwaS
zu arbeiten." — B.: „Mir macht das gar nichts." — A.:
„Sie können also so viel vertragen?" — B.: „Rein, aber
ich arbeite nichts!"

Der aufrichtige Nachbar.


„Schauen's, Herr Nachbar, wenn ich Sic sehe mit
Jbrer Frau, dann Hab' ich immer a große Freud'." —
„Wie so?" — „Daß die nicht meine Frau ist!"
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Erklärung" "Der aufrichtige Nachbar"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Herr <Motiv>
Ablehnung
Trinken <Motiv>
Nachbar
Spaziergang
Begegnung <Motiv>
Vorwitz
Frechheit
Bequemlichkeit
Ehepaar <Motiv>
Aufbruch <Motiv>
Übergewicht
Gespräch <Motiv>
Arbeitslosigkeit
Alkoholkonsum
Arbeit
Karikatur
Tabakspfeife
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 45.1866, Nr. 1103, S. 68

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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