Fliegende Blätter (6.1847 (Nr. 121-144))

Sonst.

46 Die klugen Leute.

! Die Tadener bei Hanerau find ausgewitzte Leute:
j War noch kein Pulver in der Welt, erfänden fie es heule!
Allein, allein.

So wird es immer fein.

Was man znm erstenmal erficht,

Kennt selber auch der Klügste nicht,
llud wie einmal die Tadner mahn,

Sie einen grünen Frosch ersehn,

So grüne, so grüne!

' So grüne war der liebe Frosch und blähte mit rem Kropfe,
i Den Taduern fiel vor Schreck dabei die Mütze vou dem Kopfe!
Mit Beinen vier,

Ein grünes, grünes Thier!

Das war für fie zu wunderlich,

Zu ueu und zu absunl erlich:

Da mußte gleich der Schultheiß her:

Sollt' sagen, welch' ein Thier das wär,

Das grüne, das grüne?

Das grüne Thier der Schultheiß sah, als einen Hupf es machte,
Die Tadner wollten schon davon; va sprach der Alte: sachte!
Lauft nicht davon,

Es fitzt und ruhet schon.

Seid kill und ich erklär' es bald:

Das Thier kommt aus dem grünen Wald,

Der grüne Wald ist selber grün;

Davon ist auch das Thier so grün.

So grüne, so grüne!

So grüne, denn es lebt darin von eitel grünem
Und — wenn es nicht ein Hirschbock ist; ists —

Da Hub der Hauff'

Den Schulz mit Schultern ans,

Sie riesen: Das ist unser Mann,

Der jeglich Ding erklären kann
Gr kennt und ucnnt es keck und kühn.

Kein' Kreatur ist ihm zu grün,

Zu grüne, zu grüne!

Laube —
eine Turteltaube!

August tropisch.

Kommt herbei, Jung und Alt, Alle die ihr krank seid, für
jedes Uebel eine Arznei!

Jetzt.

Omni» meoum porto! Was die Alten vergebens suchte»,
die Universalmedizin, ich habe sie, Calomel und Ricinusöl!
Sie leisten Alles, Sie irritiren, deriviren, purgiren, adstrin-
giren, resolviren, was will man mehr? —