Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

lg. ! Bestellungen werten in allen Buch- und Kunst- Erscheinen wöchentlich ein Mal. Sntscription«- yi j5flnv

_^ Handlungen, so wie von allen Postämtern und drei« für den Band von 24 Nummern 3 fl. 3k kr. ’w

Zeitnngserpcditionen angenommen. R.-W.od.2Rthlr. EinzelneNnmmer»kosten 12kr.R.-W.od.3ggr.

Der Freischütz.

Scene aus dem Dresdner Leben von F. Gerstäcker.

Heute, Montag den 26.
Februar in Kursürstens Hof
„der Freischütz." Schauspiel
mit Chören, in vierAufzügen.
Um gütigen Besuch bittet

Johann INagnuo.
„Wo ist denn „Kursürstens
Hof?" srug ein junger Mann in
schwarzer Sammtmütze und blauer
Pekesche den vorbeistürmenden Kell-
ner, als er eben den oben ange-
führten Satz seinem, mit ihm an
ein und demselben Tisch sitzenden
Freunde vorgelesen hatte.

„Elbberg," rief der Schooßlose
und drängte sich, die ganze Hand
voll Bierkrüge, wobei er an jedem
Finger wenigstens drei zu tragen
schien, durch ein eben eintretendes
Rudel neuer Gäste, die früher er-
haltenen Aufträge zu erfüllen. Wei-
tere Aufklärrmg war augenscheinlich
von diesem hochfrisirten Ganymed
nicht mehr zu erlangen; vom näch-
sten Tisch aber bog sich sehr artig
ein alter Herr in schneeweißen Haaren und grüner Brille
herüber und erwiederte aut die, wenn auch nicht an ihn ge-
richtete Frage:

„Unten, nicht weit von der Elbe, aus dem sogenannten
Elbberg , dort kann Ihnen jedes Kind das verlangte Haus zeigen."

Der junge Mann dankte und wandte sich wieder an seinen
Gefährten, der indessen ebenfalls das Blatt genommen und
die kurze Anzeige gelesen hatte.

„Da müssen wir auf jeden Fall hin, Osfeld; es wird auch
die höchste Zeit sein, denn es hat schon acht geschlagen."

„Wir kommen noch früh genug," meinte Osfeld, „ich bin
schon mehrere Male bei Magnus gewesen; er beginnt selten vor
halb neun Uhr."

„Und wie ist's mit der Toilette? wird da nicht ein alter
Rock und eine etwas vom Wetter mitgenommene Mütze noth-
wendig sein? — ich bekomme nicht gern Schläge."

„Unsinn," lachte Osfeld — „so schlimm ist's nicht, wir
finden dort ganz nette Leute; höchstens werden die, welche bei
ernsthaften Scenen zu viel lachen, oder sich sonst unnütz machen,
hinausbesördert."

„Also ein einfaches AuSweisungsprincip für mißliebige
Personen," sagte der Erste, den wir Wehrig nennen wollen —
„dagegen läßt sich Nichts thun, denn das ist ein Erbfehler,
dem wir armen Menschenkinder nun einmal unterworfen sind;
schon Adam mußte sich das gefallen lassen."

„DaS soll aber auch mit Adam noch eine ganz andere
Bewandtniß gehabt haben," meinte Osfeld, während er seinen
Hut vom Nagel nahm und den Rock zuknöpste. „Adam hat,
wie sich jetzt ziemlich deutlich herausstellt, auch wissen wollen,
weßhalb er nicht von dem Baume der Erkenntniß essen solle,
und eine solche Neugierde läßt sich ja bei unS nicht einmal
ein Bürgermeister gefallen. Hier ist übrigens keine Gefahr —
ich kenne die Leute recht gut."

„Dann weißt Du also auch wo Kursürstens Hof ist?"

„Nein, daS nicht; MagnuS spielt jeden Abend der Woche
in einem anderen WirthShauS und Garderobe wie Scenerie
wird auf einem kleinen Handkarren von Ort zu Ort mitge-
führt. Er bekommt dadurch stets ein frisches Publicum und


Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Freischütz"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Unwissenheit
Karikatur
Frage <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 6.1847, Nr. 136, S. 121
 
Annotationen