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Itz Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- wöchentl. ein Mal. Preis des Bandes (26 92m.) j yj 2NV

' Handlungen, sowie von allen Postämtern und "fl b fl. 54 kr.Südd.od. 2Thlr S Sgr., excl.Porto

tungsexpeditior>en angenommen. Erscheinen bei directem Bezüge. Einzelne Nrn. 9 kr. od. 2'/, Sgr.

Hubcrbaucr's Frosch.

Von A. Houng.

1. Äas Äiruemierj.

Es war an einem recht wilden Wintcrtag, der Schnee
Ichlug prasselnd an die Fensterscheiben und im Kamin Pfiff und
heulte der Wind, daß cs jeder Christenseele ordentlich durch
"rk und Bein ging, als die Huberbäuerin ein ganz kleines
Kind zur Welt brachte.

ihr

Wir sagen: ein ganz kleines Kind, denn der Huberbäuerin
Jüngstes war nicht viel größer als ein wohlgewachsener

Frosch und auch nicht viel lieblicher als ein solcher anzuschauen.
Das kleine Ding hatte sich vorzeitig an's Tageslicht gedrängt,
daher kam cs wohl auch, daß die Huberbäuerin das Leben
darüber einbüßen mußte.

Der Huberbauer war erst wie vom Schlag gerührt über
den Verlust seiner Alten, denn außer dem jüngsten Knirps hatte
diese ihm noch sieben lebendige feste und kernige Buben und

Mädel hinterlassen, die er nun allein warten, füttern, in die
Schule schicken und durchprügeln sollte.

Dies Jüngste aber war ihm nun ein Dorn im Auge,

denn der Balg hatte ihn ja um sein Weib, hatte die Geschwister

um ihre Mutter gebracht. Darum, als der Huberbauer erst
seine Thränen im Weinkrng erstickt hatte, schwoll ihm der Kamm,
er wurde wild und fluchte und wollte das kleine Ding aus der
Wiege heraus in den Hof werfen.

Da baten und weinten aber seine Buben und Mädel

und er ließ es sein. Das kleine zappelnde Wesen, das aus
Mangel an Kraft entweder, oder auch aus besonderer An-
lage zu Sitt' und Wohlanständigkeit keinen Laut von sich
gab, wurde gewaschen, eingewickelt und dem Pfarrer hingetragen,
der ihm den Namen Anna Maria gab.

Mierl nannten sie nun kurzweg die Kleine und die Ge-
schwister behandelten dieselbe wie ein Spielzeug, tätschelten sie
jetzt und ohrfeigten sie später, stopften ihr einmal entsetzlich
viel Brei und Brot in das kleine Maul und ließen sie dann
wieder hungern, daß es zum Erbarmen war.

Die Kinder thaten es aus Unwissenheit, der Alte aber
scherte sich nicht darum, am liebsten hätt' er's ja gesehen, wenn
das Annemierl verkommen wär'. Aber das wollte der liebe
Herrgott nicht leiden, und so blieb das Kind denn auf der
Welt, wuchs und gedieh zwar nicht sonderlich unter solcher Pflege,

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Huberbauer's Frosch"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Maler <Motiv>
Wald <Motiv>
Halbwaise
Junger Mann
Karikatur
Junge Frau <Motiv>
Gans <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 61.1874, Nr. 1528, S. 137
 
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