Fliegende Blätter (72.1880 (Nr. 1797-1822))

Calmirung.

lichen bekannteren Schmähworten über
dm unglücklichen und ungeschickten
Hutvertauschcr erging. „Ich glaube/'
sagt ein älterer Herr, „das; der Vor-
fall jedenfalls für beide Theile gleich
unangenehm ist und es dem wegge-
gangenen Reisenden herzlich leid thun
wird, wenn er den begangenen
Jrrthum bemerkt." — „Ach was!"
schreit Jener, „das kann nur ein
rechter Schafskops gewesen sein!"
— „Beruhigen Sie sich," entgegnet
der ältere Herr, „er muß genau den-
selben Kops haben, wie Sic, sonst
hätte er ja den Jrrthum beim Aus-
sehen Ihres Hutes gleich bemerkt!"

Redensarten.

(Zwei Weiber begegnen sich auf der Straße.)

»Eiherrjccses Kathi! sieht man Sie ooch
emal wieder! Sie waren ja so krank,
gemithskrank un vvch c böses Been! Wie
geht Sie's denn?" — B: „Nu, 's Gemith
Hab' ich nu im Rücken, aber an de Beene
Hab' ich „och z» kauen!"

Metamorphose der Mode

oder: Zu wenig und zu viel ec. rc.

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„Vor drei Jahren konnte ich gar nicht genug für meine Frisur aufstecken und heute
ist mein eigenes Haar schon fast zn viel!"

Aus einem Topf.

Dircctor: „Junger Freund, sind Sie vielleicht Raucher?"
~~ Besuch: „O gewiß, Herr Dircctor!" — Dircctor:
»Johann, bring' dem Herrn die Streichhölzchen!"

Neuer Kellner: „Das stimmt doch nicht, Madame,
der eine Herr will Fleischbrüh, der andere Bouillon, und Sie
haben mir ans einem Topf gegeben!'" — Madame: „Schon
recht! Wer Fleischbrüh verlangt, zahlt 20 Ps. und wer Bouillon
verlangt, zahlt 30 Pf. Das ist der Unterschied."