18 Der
Drin die Händlcin zart und fein
Sie gewaschen blank und rein.*)
Und als schmachtend an der Mauer
Adelar stand auf der Lauer.
Warf sie ihm zum Hochgenuß
Ihren Handschuh hin zum Kuß.
Diese edlen Sauger beide
Schwelgten drob in Minnefrcude. —
Aber gräßlich, schauerlich
Naht schon das Verhängnis; sich.
II.
Tückisch sind gar oft die Katzen.
Die erst schmeicheln und dann kratzen;
Dach der Tücke Urbild war
Burgpfaff' Peter, das ist klar.
Der verrieth an Adelaren,
Was von Flodoard er erfahren;
Ditto dann mit dem verfuhr
Diese Schlange von Natur.
*)vide .Frauendienst" von Ulrich von Liechtenstein.
blutige Schatten an der Gcisterfick
Gräßlich fluchten alle Beide
Der untreuen Adelheide,
Schwuren darauf fürchterlich
Rache bis zum Tode sich.
Und. von heißem Zorn durchlodert,
Haben sie sich stracks gefodcrt
Jn's Beinhaus zu Rabenstein
Mitternachts bei Mondenschein.
Huh! als bang die Käuzlein pfiffen.
Mit den Schwertern, scharf geschliffen,
Schlichen sie zum Schauerort.
Nur bedacht aus Blut und Mord.
„Basilisk von einem Molche!
Stirb, durchbohrt von meinem Dolche!"
Adelar riefs, wnthentbrannt.
Und er spießte an die Wand
Seinen Gegner Flodoardcn;
Aber der. ohn' lang zu warten.
Rief noch sterbend aus: „Du Hund!
Fahr zur Hölle!" rief cs. und
Angespießt vom scharfen Stahle
Röchelte nur cin'ge Male
Noch sein Nebenbuhler; — stumm
Ward's dann plötzlich ringsherum.
Adelheide starb vor Schrecken.
Als man that den Mord entdecken.
te.
Und dem stillen Suff ergab
Sich Herr Ralf an ihrem Grab.
Doch von schrecklichen Gewissen-
sbissen fühlte sich zerrissen
Jener teuflische Caplan. •
Weil er dieß gestiftet an.
Nächtlich an der Geisterfichte
Hing er sich im Mondenlichte.
Fand im Grabe keine Ruh; —
Gräßlich, grausig, hu hu hn!
Schofel.
Moritz Löbcl in W. erhält von einem
in L. wohnenden, sehr vermögenden Be-
kannten den Vorschlag, dessen Tochter zu
heirathen. „Er möge nur getrost kommen",
heißt cs in dem Schreiben, „seine Tochter
sei eine anerkannte Schönheit und werde
ihm gewiß gefallen." Löbcl erklärt sich in
seinem Antwortschreiben bereit, zu kommen,
stellt aber die vorsichtige Frage: „Wenn
sie mir aber doch nicht gefallt, werden
Sic mir zahlen die Rückreise?"
Unzufriedene Patienten.
„Sind Sic mit Ihrem Arzt zufrieden?"
— „Nicht sonderlich, er verschreibt mir
zu viel. -- und Sie mit dem Ihrigen?"—
„Auch nicht, er verspricht mir zu viel."
Drin die Händlcin zart und fein
Sie gewaschen blank und rein.*)
Und als schmachtend an der Mauer
Adelar stand auf der Lauer.
Warf sie ihm zum Hochgenuß
Ihren Handschuh hin zum Kuß.
Diese edlen Sauger beide
Schwelgten drob in Minnefrcude. —
Aber gräßlich, schauerlich
Naht schon das Verhängnis; sich.
II.
Tückisch sind gar oft die Katzen.
Die erst schmeicheln und dann kratzen;
Dach der Tücke Urbild war
Burgpfaff' Peter, das ist klar.
Der verrieth an Adelaren,
Was von Flodoard er erfahren;
Ditto dann mit dem verfuhr
Diese Schlange von Natur.
*)vide .Frauendienst" von Ulrich von Liechtenstein.
blutige Schatten an der Gcisterfick
Gräßlich fluchten alle Beide
Der untreuen Adelheide,
Schwuren darauf fürchterlich
Rache bis zum Tode sich.
Und. von heißem Zorn durchlodert,
Haben sie sich stracks gefodcrt
Jn's Beinhaus zu Rabenstein
Mitternachts bei Mondenschein.
Huh! als bang die Käuzlein pfiffen.
Mit den Schwertern, scharf geschliffen,
Schlichen sie zum Schauerort.
Nur bedacht aus Blut und Mord.
„Basilisk von einem Molche!
Stirb, durchbohrt von meinem Dolche!"
Adelar riefs, wnthentbrannt.
Und er spießte an die Wand
Seinen Gegner Flodoardcn;
Aber der. ohn' lang zu warten.
Rief noch sterbend aus: „Du Hund!
Fahr zur Hölle!" rief cs. und
Angespießt vom scharfen Stahle
Röchelte nur cin'ge Male
Noch sein Nebenbuhler; — stumm
Ward's dann plötzlich ringsherum.
Adelheide starb vor Schrecken.
Als man that den Mord entdecken.
te.
Und dem stillen Suff ergab
Sich Herr Ralf an ihrem Grab.
Doch von schrecklichen Gewissen-
sbissen fühlte sich zerrissen
Jener teuflische Caplan. •
Weil er dieß gestiftet an.
Nächtlich an der Geisterfichte
Hing er sich im Mondenlichte.
Fand im Grabe keine Ruh; —
Gräßlich, grausig, hu hu hn!
Schofel.
Moritz Löbcl in W. erhält von einem
in L. wohnenden, sehr vermögenden Be-
kannten den Vorschlag, dessen Tochter zu
heirathen. „Er möge nur getrost kommen",
heißt cs in dem Schreiben, „seine Tochter
sei eine anerkannte Schönheit und werde
ihm gewiß gefallen." Löbcl erklärt sich in
seinem Antwortschreiben bereit, zu kommen,
stellt aber die vorsichtige Frage: „Wenn
sie mir aber doch nicht gefallt, werden
Sic mir zahlen die Rückreise?"
Unzufriedene Patienten.
„Sind Sic mit Ihrem Arzt zufrieden?"
— „Nicht sonderlich, er verschreibt mir
zu viel. -- und Sie mit dem Ihrigen?"—
„Auch nicht, er verspricht mir zu viel."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der blutige Schatten an der Geisterfichte"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1882
Entstehungsdatum (normiert)
1877 - 1887
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)