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40. Heilung
Erscheinen wöchentlich ein Mal.
Preis des Bandes (26 Nummern) JC 6.70. Bei dircctem
. -. Buch- und Kunst- m ^ ~ m .- — -.
andlungen, sowie von allen Postämtern und ^TO. -M MH -M Bezüge per Kreuzband: für Deutschland und Oesterreich , vv\m
Zeitungs-Expeditionen angenommen. JL • ^ 7.50, für die anderen Länder des Weltpostvereins ^8.—
Einzelne Nummer 30 ^.
Der Biiheim und der Kornmaier.
Von Zran? Trautmann.
(Schluß.)
Der Flirx ging ab, und der
Edle von Kornmaier las vor
mit stets mehr wankender Stimme
und mit diversen Griffen an sein
linkes Bein:
„Geliebte Hofkammer!
Ich habe Dein hohes Schreiben
empfangen und daraus ersehen,
ich könnte über die „Jlgerin-
Angelegenheit" noch simuliren —
oder aber gen München kommen.
Viel Dank für das mir geschickte
Neujahrgeld! Habe ich mich
aber bald geresolvirt, Euch die
weiteren Kosten zu ersparen, und --
die zwei geschickten Gulden und
einen Kreuzer dazu gebraucht, ohne meiner geliebten Hofkammer
Wissen, mit meinem Nachbaren, dem Rogler, per Schlitten
nach München zu fahren, anbei es arg herabgeschnoben hat,
grimmig kalt war, und auch sonst viel Unheil passirte. Denn
für's Erste hat der Rogler zwei Mal umgeworsen, für's Zweite
sind mir gleich Anfangs auch etliche Bauern begegnet, die nn-
verkenntlich den Weg ans Weilheim umfuhren, und habe ich mit
ihnen Streit gehabt; dabei mir die groben Schrammen znschric'n,
grad, als ob cs Scheltworte herabschnobte. Und da ich ihnen
mit dem Zorn meiner „geliebten Hofkammer" drohte, haben
sie es mit ihrem Spott, Affaunz und Geschrei erst recht getrieben,
und blieb mir und dem Rogler nichts, als daß wir schleunigst
davon fuhren. Denn wann Das nicht, hätten sic, glaub' ich, gar
noch mit Schneeballen auf uns geworfen. Und so ist uns noch mehr
aufgcstoßen. Ich nahm cs aber als Gottes Schickung hin und
lag mir nur daran, nach München zu gelangen, um in's Thal
zu kommen und mir Gelegenheit zu suchen, daß ich der Jlgin
««sichtig würde. Was ich auch unter gutem Vorwand am Zoll-
fenstcr thnn wollte und dran klopfte, verhoffend, wie Du mir,
geliebte Hofkammer, zu ivissen gethan hast, eine „rcpurtirliche"
Frauensperson zu Gesicht zu bekommen.
Und ich kaum geklopft, hör' ich schon von drin heraus: „Wer
ist da schon wieder. Tag und Nacht keine Ruh'!" Und reißt
sie das Zollfenster auf und fährt mich an: „Was gicbt's?"
Dacht ich: „Das ist ein schöner Anfang, Die macht ja ein Gesicht,
wie ein Feld voll Teufel!" Und sagte in meiner Verlegenheit:
„Ich möchte nur fragen, ob der Herr Jlger, Euer vielwerthcr
Ehegatte—?" Und ich Das gesagt, sie: „Der lebt nimmer!"
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Preis des Bandes (26 Nummern) JC 6.70. Bei dircctem
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Zeitungs-Expeditionen angenommen. JL • ^ 7.50, für die anderen Länder des Weltpostvereins ^8.—
Einzelne Nummer 30 ^.
Der Biiheim und der Kornmaier.
Von Zran? Trautmann.
(Schluß.)
Der Flirx ging ab, und der
Edle von Kornmaier las vor
mit stets mehr wankender Stimme
und mit diversen Griffen an sein
linkes Bein:
„Geliebte Hofkammer!
Ich habe Dein hohes Schreiben
empfangen und daraus ersehen,
ich könnte über die „Jlgerin-
Angelegenheit" noch simuliren —
oder aber gen München kommen.
Viel Dank für das mir geschickte
Neujahrgeld! Habe ich mich
aber bald geresolvirt, Euch die
weiteren Kosten zu ersparen, und --
die zwei geschickten Gulden und
einen Kreuzer dazu gebraucht, ohne meiner geliebten Hofkammer
Wissen, mit meinem Nachbaren, dem Rogler, per Schlitten
nach München zu fahren, anbei es arg herabgeschnoben hat,
grimmig kalt war, und auch sonst viel Unheil passirte. Denn
für's Erste hat der Rogler zwei Mal umgeworsen, für's Zweite
sind mir gleich Anfangs auch etliche Bauern begegnet, die nn-
verkenntlich den Weg ans Weilheim umfuhren, und habe ich mit
ihnen Streit gehabt; dabei mir die groben Schrammen znschric'n,
grad, als ob cs Scheltworte herabschnobte. Und da ich ihnen
mit dem Zorn meiner „geliebten Hofkammer" drohte, haben
sie es mit ihrem Spott, Affaunz und Geschrei erst recht getrieben,
und blieb mir und dem Rogler nichts, als daß wir schleunigst
davon fuhren. Denn wann Das nicht, hätten sic, glaub' ich, gar
noch mit Schneeballen auf uns geworfen. Und so ist uns noch mehr
aufgcstoßen. Ich nahm cs aber als Gottes Schickung hin und
lag mir nur daran, nach München zu gelangen, um in's Thal
zu kommen und mir Gelegenheit zu suchen, daß ich der Jlgin
««sichtig würde. Was ich auch unter gutem Vorwand am Zoll-
fenstcr thnn wollte und dran klopfte, verhoffend, wie Du mir,
geliebte Hofkammer, zu ivissen gethan hast, eine „rcpurtirliche"
Frauensperson zu Gesicht zu bekommen.
Und ich kaum geklopft, hör' ich schon von drin heraus: „Wer
ist da schon wieder. Tag und Nacht keine Ruh'!" Und reißt
sie das Zollfenster auf und fährt mich an: „Was gicbt's?"
Dacht ich: „Das ist ein schöner Anfang, Die macht ja ein Gesicht,
wie ein Feld voll Teufel!" Und sagte in meiner Verlegenheit:
„Ich möchte nur fragen, ob der Herr Jlger, Euer vielwerthcr
Ehegatte—?" Und ich Das gesagt, sie: „Der lebt nimmer!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Böheim und der Kornmaier"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1882
Entstehungsdatum (normiert)
1877 - 1887
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)