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Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst-
handlungen, sowie von allen Postämtern und
Zeitungs-Expeditionen angenommen.
Erscheinen wöchentlich ein Mal.
ML 1SLS.
Preis deö Bandes (26 Nummern) JC 6.70. Bei direktem
Bezüge per Kreuzb and: für Deutschland und Oesterreich i yymi -uv
JC 7.50, für die anderen Länder des Weltpostvereins JL 8.— -00.
Einzelne Nummer 80
Einsame Weihnacht.
Es strahlt aus jedem Fensterlein
Weithin gar Heller Lichterschcin,
Und froher Stimmen bunt' Gebraus
Erschallt und klingt aus jedem Haus.
Durch leere Gassen hallt ein Schritt,
Ein Wand'rer kommt mit schwerem Tritt.
Wie doch die Jahre oft vergeh'n
Bis zu der Heimat Wiedcrseh'u!
Die Stadt, d'rin seine Wiege stand.
Der Wand'rer wohl verändert fand.
Die Häuser sind dieselben nicht.
Denn keines zu ihm freundlich spricht!
Verwundert schauen sic ihn an
Den grau gelockten Wandersmann:
Was suchst du hier? Versuuk'ue Zeit?
Sie ging schon längst zur Ewigkeit!
Die alten Leute, sie sind tobt.
Die jungen ach, in Lust und Roth,
Sie haben dich vergessen lang
Und deiner Jugend Liederklang!.. .
Ju's Schcukhaus schleicht der Mann hinein
Und seht sich an den Tisch allein.
Blickt sinnend in das volle Glas,
Es wird dabei sein Auge naß.
„Vergessen und verschollen sein.
Und auf der iveiten Welt allein.
Das ist gcrad' zur Weihnachtszeit
Ein traurig' Ding voll Schmerzlichkeit!"
Und wie er so im trüben Sinn
Und seufzend brütet vor sich hin.
Da, sieh! da öffnet sich die Thür'!
Was trappelt da für Volk herfür? . . .
Gestalten ans der Jugendzeit,
Mit Jubelschall und Freudigkeit
Sie drängen sich um ihn herum,
Ein sehr vermischtes Publikum!
Das Mütterchen sein Haar ihm streicht.
Verstohlen ihm die Zehrung reicht.
Der Vater drückt ihm ernst die Hand,
Und mahnt: Sei brav in jedem Land!
Nun kommen all' die Mädel her.
Die er geliebt, geherzt gar sehr.
Sie sehen ihn gar schnippisch an,
Den graugeword'nen Wandersmann.
Die jungen Freunde grüßen ihn,
Sic halten ihm die Gläser hin. . .
Da trinkt sein Glas der Wandrer aus
Und stürzt zur Schenkenthür' hinaus.
„Juchhe! Das ivar ein Fest fürwahr!
Die Weihnachtslust ivird nimmer gar!
Sic dringt ans der Vergangenheit
Zum Einsamen zur rechten Zeit!
Vergelt's dir Gott, Erinnerung!
Du machtest wiederum mich jung!
Und droben in dem Sternenraum,
Da blinkt ja gar mein Weihuachtsbaum!
»«
Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst-
handlungen, sowie von allen Postämtern und
Zeitungs-Expeditionen angenommen.
Erscheinen wöchentlich ein Mal.
ML 1SLS.
Preis deö Bandes (26 Nummern) JC 6.70. Bei direktem
Bezüge per Kreuzb and: für Deutschland und Oesterreich i yymi -uv
JC 7.50, für die anderen Länder des Weltpostvereins JL 8.— -00.
Einzelne Nummer 80
Einsame Weihnacht.
Es strahlt aus jedem Fensterlein
Weithin gar Heller Lichterschcin,
Und froher Stimmen bunt' Gebraus
Erschallt und klingt aus jedem Haus.
Durch leere Gassen hallt ein Schritt,
Ein Wand'rer kommt mit schwerem Tritt.
Wie doch die Jahre oft vergeh'n
Bis zu der Heimat Wiedcrseh'u!
Die Stadt, d'rin seine Wiege stand.
Der Wand'rer wohl verändert fand.
Die Häuser sind dieselben nicht.
Denn keines zu ihm freundlich spricht!
Verwundert schauen sic ihn an
Den grau gelockten Wandersmann:
Was suchst du hier? Versuuk'ue Zeit?
Sie ging schon längst zur Ewigkeit!
Die alten Leute, sie sind tobt.
Die jungen ach, in Lust und Roth,
Sie haben dich vergessen lang
Und deiner Jugend Liederklang!.. .
Ju's Schcukhaus schleicht der Mann hinein
Und seht sich an den Tisch allein.
Blickt sinnend in das volle Glas,
Es wird dabei sein Auge naß.
„Vergessen und verschollen sein.
Und auf der iveiten Welt allein.
Das ist gcrad' zur Weihnachtszeit
Ein traurig' Ding voll Schmerzlichkeit!"
Und wie er so im trüben Sinn
Und seufzend brütet vor sich hin.
Da, sieh! da öffnet sich die Thür'!
Was trappelt da für Volk herfür? . . .
Gestalten ans der Jugendzeit,
Mit Jubelschall und Freudigkeit
Sie drängen sich um ihn herum,
Ein sehr vermischtes Publikum!
Das Mütterchen sein Haar ihm streicht.
Verstohlen ihm die Zehrung reicht.
Der Vater drückt ihm ernst die Hand,
Und mahnt: Sei brav in jedem Land!
Nun kommen all' die Mädel her.
Die er geliebt, geherzt gar sehr.
Sie sehen ihn gar schnippisch an,
Den graugeword'nen Wandersmann.
Die jungen Freunde grüßen ihn,
Sic halten ihm die Gläser hin. . .
Da trinkt sein Glas der Wandrer aus
Und stürzt zur Schenkenthür' hinaus.
„Juchhe! Das ivar ein Fest fürwahr!
Die Weihnachtslust ivird nimmer gar!
Sic dringt ans der Vergangenheit
Zum Einsamen zur rechten Zeit!
Vergelt's dir Gott, Erinnerung!
Du machtest wiederum mich jung!
Und droben in dem Sternenraum,
Da blinkt ja gar mein Weihuachtsbaum!
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