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144 dl in Friedhof.

Ich stand an eines Friedhofs Mauer
Und sah darinnen Grab an Grab. —
„Wieviel", so dachte ich mit Trauer,
Sank hier an Hoffnung wohl hinab!"

Da Hub ein Vöglcin an zu singen.

So sanft. — ich horchte staunend zu;

Mir war's. als hört' ich's leise klingen:

„Wie viele Qual kani hier zur Ruh'!" <5. Auill.

Berichtigung.

Jetzt geh' ich schon fast a' halb's Jahr an dem Laden vorbei
und alleweil hängt der Zettel noch da; das sollt' doch eher
heißen: dieser Laden ist nicht zu vermiethen!"


Wichtige Abhaltung.

Student A: „Weshalb treibst Du Dich noch so lange
hier herum, während die meisten Commilitonen schon abgcrcist
sind?" — Student B: „Ja weißt Du. das hat seinen
guten Grund; Professor Schnösel liest noch, und bei dem habe
ich noch einige sehr wichtige Kollegien zu — schwänzen."

Eine Berichtigung.

„Die jüngst ans anderen Zeitungen auch in unser Blatt
übergegangene Nachricht, daß in Potsdam eine Kammerzofe
sich aus Liebe erschossen hat. ist dahin zu berichtigen, daß nicht
in Potsdam — sondern in Stettin, nicht eine Kammerzofe ^
sondern ein Kammerhnsar. nicht ans Liebe — sondern wege»
Schulden, nicht sich erschossen — sondern erhängt hat."

_ ‘ D. R-

Zwcc Kunst-Soucdde

ännes alden Leibz'gersch.

I. H. Siemiradzki's

Golossalgemülde „De lewend'gen Fackeln des Nero", ausgestellt in
Friehjahr 1881 in großen Saale der Leibz'ger Buchhändlerbeerse.

Nu' so ä Menschenhinunhergewärge.

Zehn Ehlen hoch nn' fuffzen in de Quere!

Gleich wie als wenn der Dauch'schc Jahrmarcht wäre.

So deepst das Ghor in seinen Marmorpferche.

— Jetzt awwer bradet mär verschicd'ne Sterche!

Denn schaudernd ward mär plctzlich klar das Näh'rc —
Nach Jnsclt riecht's. nach Schwefel. Bech nn' Dheere.

Un' senkrecht steht mär de Frisur zc Berge.

Da soll doch jede ahle Wand gleich wackeln!

Uf solche Schandmanicr rumherzefackeln!

„Fui!" ruf' ich gans entristet, „Gaiser Nero.

Das war von Sie nich roh. nee das war sehr roh!"
Woruf ich voll von Abschei um mich spähe:

„Js nich' vielleicht ä Spucknapp in der Nähe?"

II. Hans Makart's

„Bacchanden-Familiche", gleichzcidig civcndasclbst ausgestellt.
Wenn ich ä neid'sches Herz in Busen hädde.

Gcnnt' ich. Bacchandenvader, dich beneiden
Um deine billigen Familchensreidcn —

Drei Mark gaum braucht ihr Wochengeld, ich weddc.

Denn in Betreff der eißern Doileddc
Js deine Gaddin mehr fast denn bescheiden;

Sich selbst snmmt Freilein Dechdern ze bekleiden
Genicgt ä Dambourin nebst Servieddc.

Hm. denk' ich bei mär. wemmer hier ze Lande
Sich cdawliren därfde als Bacchande.

Gleich dhecde 's Junggcsellendhum in Massen

Sich als Familchenvader nidderlassen!

Woruf ich samst crreedhend um mich spähe:

„'s is doch nich' grad ä Schutzmann in der Nähe?"

_ Edwin Bormann.

Redaetion: I. Schneider in München. — Verlag von Brau» & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthalcr in München.

Hic;u eine Beilage. _ _
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Am Friedhof" "Berichtigung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsdatum
um 1882
Entstehungsdatum (normiert)
1877 - 1887
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 77.1882, Nr. 1944, S. 144
 
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