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-—Handlungen, sowie von allen Postämtern und ^ 0 UW, den Band von 24 Nummern 3 fl. 36 kr. R.-W. ’
Zeitungsexpeditionen angenonnnen._ __ ob.2 Rthlr. EinzelneNnnimenl kosten 12kr. oder 4 Sgr.
und Würstel!" Der Andere erhob die Augen schwärmerisch zum
Himmel und seufzte: „O Anhalt! einziges deutsches Vaterland!"
Geschichte zweier Deutschen im Auslande.
Iwei Deutsche litten Schiffbruch an einer wüsten Insel.
Die übrige Mannschaft ertrank, nur unsere Landsleute ret-
teten sich. Ter Eine war aus Bayern; er trug eine Wunder-
medaille, und das war gut. Nachdem sie gemeinschaftlich
die Insel besehen, und gesehen, daß Nichts zu sehen sei,
als Berg und Thal, Fels und wildes Gesträuch, bauten sie
sich Jeder eine Hütte, schafften Lebensmittel aus dem Wrack
des Schiffes ans Land, und ergaben sich in ihr Schicksal,
wie es gewöhnlich Deutsche im Auslande thun. Ta sie
keine Gelegenheit hatten, ein Bierhaus zu besuchen, so lang-
weilten sie sich und beschloffen eine geschlossene Gesell-
schaft zu errichten. Der Eine war, wie gesagt, aus Bayern,
der Andere aus Anhalt. Jener wollte die zu gründende
Gesellschaft Bavaria nennen, dieser bestand darauf, sie As-
cania zu taufen. Sie hatten ihre patriotischen Sympathien
auch in der Wildniß beibehalten. Der Eine sagte: „Ueber
Bayern geht nix, wo gibt's so a Bier und Dampfnudeln
Da sie sich demnach nicht einigen konnten, so errichtete jeder !
für sich eine geschlossene Gesellschaft. Es gab also auf der Insel !
zwei Deutsche und zwei geschlossene Gesellschaften. Der Gründer '
jeder derselben war zugleich Vorsteher und Mitglied, er wählte
sich selbst und dirigirte sich selbst. — So ging es einige Zeit,
aber da die zwei Deutschen sich demungeachtet beide langweilten,
so beschloß der Bayer, als ein gutmüthiger Süddeutscher, einen
Schritt zu thun und ließ sich in der Ascania Vorschlägen. Er
rechnete darauf, daß der Anhaltiner dann ein Gleiches thun und
um die Aufnahme in der Bavaria nachsuchen würde. Er meldete
sich also bei der Ascania zur Aufnahme. Aber den Anhaltiner
verdroß die frühere Hartnäckigkeit des Bayern, und als es zur
Wahl kam, ballotirte er den Candidaten aus. Ter Bayer war
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-—Handlungen, sowie von allen Postämtern und ^ 0 UW, den Band von 24 Nummern 3 fl. 36 kr. R.-W. ’
Zeitungsexpeditionen angenonnnen._ __ ob.2 Rthlr. EinzelneNnnimenl kosten 12kr. oder 4 Sgr.
und Würstel!" Der Andere erhob die Augen schwärmerisch zum
Himmel und seufzte: „O Anhalt! einziges deutsches Vaterland!"
Geschichte zweier Deutschen im Auslande.
Iwei Deutsche litten Schiffbruch an einer wüsten Insel.
Die übrige Mannschaft ertrank, nur unsere Landsleute ret-
teten sich. Ter Eine war aus Bayern; er trug eine Wunder-
medaille, und das war gut. Nachdem sie gemeinschaftlich
die Insel besehen, und gesehen, daß Nichts zu sehen sei,
als Berg und Thal, Fels und wildes Gesträuch, bauten sie
sich Jeder eine Hütte, schafften Lebensmittel aus dem Wrack
des Schiffes ans Land, und ergaben sich in ihr Schicksal,
wie es gewöhnlich Deutsche im Auslande thun. Ta sie
keine Gelegenheit hatten, ein Bierhaus zu besuchen, so lang-
weilten sie sich und beschloffen eine geschlossene Gesell-
schaft zu errichten. Der Eine war, wie gesagt, aus Bayern,
der Andere aus Anhalt. Jener wollte die zu gründende
Gesellschaft Bavaria nennen, dieser bestand darauf, sie As-
cania zu taufen. Sie hatten ihre patriotischen Sympathien
auch in der Wildniß beibehalten. Der Eine sagte: „Ueber
Bayern geht nix, wo gibt's so a Bier und Dampfnudeln
Da sie sich demnach nicht einigen konnten, so errichtete jeder !
für sich eine geschlossene Gesellschaft. Es gab also auf der Insel !
zwei Deutsche und zwei geschlossene Gesellschaften. Der Gründer '
jeder derselben war zugleich Vorsteher und Mitglied, er wählte
sich selbst und dirigirte sich selbst. — So ging es einige Zeit,
aber da die zwei Deutschen sich demungeachtet beide langweilten,
so beschloß der Bayer, als ein gutmüthiger Süddeutscher, einen
Schritt zu thun und ließ sich in der Ascania Vorschlägen. Er
rechnete darauf, daß der Anhaltiner dann ein Gleiches thun und
um die Aufnahme in der Bavaria nachsuchen würde. Er meldete
sich also bei der Ascania zur Aufnahme. Aber den Anhaltiner
verdroß die frühere Hartnäckigkeit des Bayern, und als es zur
Wahl kam, ballotirte er den Candidaten aus. Ter Bayer war
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Geschichte zweier Deutschen im Auslande"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)