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Kasernhosblüthe. Die Entstehung der Stadt Rom. 6?
Unteroffizier (zu einem Rekruten): „Du bist ein Schand- h^ran, entwickelten sich prächtig, und brachten cs in Folge ihrer
kerl Du! An Dir muß Ich mich schäum, an Dir muß sich der , ^cllosen Führung vom Gänsejungen bis zum Roßhirteu. Der
Lieutenant schttma, an Dir muß sich der Rittmeister schäum ^ AmulinS aber hatte davon natürlich keine Ahnung.
— Du bist überhaupt 's Schema vom ganzen Regiment!" Jus Noßhirten hatten RomuluS und Rcmus nun einmal mit

Entwand.
Arzt: „. . . So, von dieser Medizin gebt Ihr Euerem Manu
alle zwei Stunden einen Eßlöffel voll ein!" — Bäuerin: „Jessas,
alle zwei Stund' nur einen Löffel voll! Meinen S', damit wär'
der Freßsack z'srieden?!"

Die Entstehung der Stadt Nvm.
Nach den neuesten Quellen bearbeitet von Eduard Ziirgcnlc».
^^m achten Jahrhundert v. Ehr. lebte zu Albalonga im Jta-
licnischen ein alter König, der hieß Numitor, hatte den
Accent auf der drittletzten Silbe und eine einzige Tochter
mit Namen Nhea Silvia, welche ungemein für's Militär schwärmte
und besonders einen Secondc-Licutcnant Namens Mars sehr gerne
sah. Nun hatte Numitor einen Bruder Amulins, welcher ihn eines
schönen Tages vom Throne stieß und sich selbst darauf setzte. Rhea
Silvia kam in das Institut der wcstphalischcu Jungfrauen: dort
sollte sie unschädlich gemacht und gefangen gehalten werden, aber es
kam anders. Als nach einiger Zeit Amulins aus Langweile die
Listen des Standesamtes zu Albalonga durchblättcrtc, stachen ihm

zwei Zwillinge in die Auge», RomuluS und Rcmus, welche Rhea
Silvia unkluger Weise als ihre Kinder angemcldct hatte. Sofort
beauftragte Amulins den Gcmcindchirtcu und Stadldicner Faustulus,
die beiden unschuldigen Würmer in die Tiber zu werfen und zu
ersäufen. Faustulns indessen, ein sehr edler, mitleidiger Mensch
und für Trinkgelder sehr empfänglich, tauchte die Knaben blos
dreimal tüchtig unter,
damit er die nas-
sen Kleider dem
Könige A in ulius
vor zeigen könne /
und gab alsdann die
Zwillinge einer ge- !
in der Nähe von Alba-
longa eine bedcnleude "V
Niilchwirlhjchaft be- ^

einigen Mctzgcrgescllcn auf einer Kirchweih einen kleinen Nnushandcl
und da sie sich nicht lcgitimircu konnte» (und zwar weder i>er
8uk)segusus matriinoniurn noch psr roscriplum iiriircipis) wurden
sie arrctirt und zur Polizei gebracht.
Auf dem Polizeipräsidium zu Albalonga arbeitete aber damals
gerade der alte Numitor (immer noch mit dem Accent auf der dritt-
letzten Silbe) als Diätar. Als dcposscdirter König halte er keine
andere Stellung finden können.
Numitor, der ein kolossales Pcrsonen-Gcdächtuiß besaß, erkannte
sofort seine Enkel,
obwohl er sie
noch nie gesehen
hatte, schrieb ihre
Adresse genau aus
und ließ sie wieder
laufen. Am näch-
sten dienstfreien
Tage begab er sich
jedoch auf das Dorf
hinaus, stellte sich
den beiden Enkeln
als Großvater
mütterlicherseits
vor und sprach: „Kinder! Thut mir den einzigen Gefalle» und bringt
- mir meinen boshaften Bruder Amulins so bald als möglich um die
i Ecke; ich schenke Euch dann ein schönes Stück Land am Tiber mit sieben
> Hügeln, auf welchen ihr die berühmte, ewige Stadt Rom
erbauen könnt!" — „Gewiß, sehr gerne, Großpapachcn!" cr-
erwidcrtcn RomuluS und Rcmus cinmülhig, und am nächsten Mittag
gegen 12 Uhr war die Sache in Ordnung. Schlag halb Eins saß
Numitor wieder wie früher aus dem Throne und regierte. Numitor
hielt Wort. Er schenkte den Beiden ein fiskalisches Grundstück, das
sonst zu nichts zu gebrauchen war, und nachdem er ihnen noch
die nöthigen Baugelder durch ein Anlchen verschafft halte, ging das
Banen los, was natürlich, da damals noch Neubauten nicht eher
bezogen werden durste», bis sic ausgetrockuct waren, einige Zeit in
Anspruch nahm. Daher kommt die Redensart, daß Rom nicht
an Einem Tage erbaut wurde.
Als die Stadt fertig war, umgab sie Nomnlus mit der üblichen
Stadtmauer, was Rcmus vcrkehrSstörcnd und überflüssig sand.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Entstehung der Stadt Rom"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Beweis
Erkennen
Personenstand
Festnahme
Polizeibeamter
Diener <Motiv>
Entlassung
Ertrinken
Fluss <Motiv>
Kampf <Motiv>
Kinderkleidung
Thronfolge
Eintauchen
Liegen
Parodie
Heranwachsender
König <Motiv>
Anspruch
Lektüre <Motiv>
Nässe
Güte <Motiv>
Überraschung <Motiv>
Enkel
Frau
Junge
Karikatur
Kind
Langeweile
Eintragung
Auftragsmord
Obhut
Amtliche Publikation
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

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Künstler/Urheber (GND)
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Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 88.1888, Nr. 2221, S. 67
 
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